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DAX auf Allzeithoch! Der erste Blick kann täuschen. - DerivateNews

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MEINUNGLiquidität und Spreads als Kriterienfür die ETF-Bewertung?<strong>Der</strong> ETF-Experte Detlef Glow beleuchtet und kommentiert im EXtra-Magazin Entwicklungen der ETF-Branche.Er veröffentlicht regelmäßig in verschiedensten Medien ETF-Artikel und -Kommentare.In der letzten Zeit sind verschiedene Ansätzezur Bewertung von börsengehandeltenIndexfonds vorgestellt worden. So unterschiedlichdie Methoden der einzelnenAnbieter hinsichtlich der einzelnen Faktorensind, fällt <strong>auf</strong>, dass alle Anbieter versuchen,neben der Wertentwicklung auchdie Liquidität und/oder die Handelskostenin die Bewertung der jeweiligen ETFs einfließenzu lassen. Die Einbeziehung vonKosten in die Bewertung eines Produktesist aus meiner Sicht durchaus richtig, nurmüssen diese <strong>auf</strong> einer einheitlichen Basisermittelt werden, damit die Bewertungauch für Vergleichbarkeit sorgt.LiquiditätGerade bei der Liquidität, die eigentlich einfachzu messen ist, gibt es Kritikpunkte. Zumeinen wird in Europa mehr Volumen in außerbörslichenGeschäften (OTC) gehandeltals über die einzelnen Börsen. Wodurch diean den Börsen gezeigte Liquidität für dieBeurteilung der jeweiligen ETFs nur eingeschränkteAussagekraft hat.Zum anderen ist die Gesamtliquidität einesETFs in Europa, <strong>auf</strong>grund der Notierungan den jeweiligen Börsen in denverschiedenen Ländern, zum Teil breitgestreut. Hier stellt sich die Frage, welcheLiquidität zur Bewertung eines ETFsherangezogen wird. Soll die Liquidität aneiner einzelnen Börse herangezogen werdenoder soll die durchschnittliche Liquiditätaller Börsen genutzt werden? Somitist die Liquidität aus meiner Sicht, solangees keinen Berichtstandard gibt, der alle ineinem ETF getätigten Geschäfte zusammenfasst,noch kein geeignetes Instrumentfür eine allgemeingültige Bewertungvon börsengehandelten Indexfonds. Aberauch wenn dieser Standard eingeführtwird, stellt sich das Problem der starkunterschiedlichen Liquidität an den verschiedenenBörsen, ein Bild, das durchdie Verwendung eines Durchschnitts starkverzerrt werden würde. Um diesem UmstandRechnung zu tragen, müssten ETF-Bewertungen, bei denen die Liquidität einKriterium ist, in Europa für jedes Land einzelndurchgeführt werden.Handelskosten – SpreadsÄhnlich komplex wie bei der Messungder Liquidität verhält es sich auch bei denSpreads. Allerdings kommt bei diesenAuf- beziehungsweise Abschlägen nochhinzu, dass jeder Händler (Market Maker)für jede einzelne Transaktion, insbesondereim außerbörslichen Bereich, einenunterschiedlichen Spread stellen <strong>kann</strong>.Auch in diesem Bereich gibt es mittlerweileeinige interessante Ansätze zur Ermittlungder Handels<strong>auf</strong>schläge für einzelneBörsenplätze. Aber ein allgemeingültigesKonzept, mit dem die Spreads eines ETFsan den europäischen Börsen aus Sichteines realen Investors bewertet werdenkönnen, gibt es derzeit noch nicht.ZusammenfassungDa es derzeit, trotz der vielversprechendenVersuche einiger Anbieter, noch keinallgemeingültiges Konzept zur Berücksichtigungder Handelskosten bei der Bewertungvon börsengehandelten Indexfondsgibt, müssen Investoren, die diese beider Bewertung von ETFs berücksichtigenwollen, dies unter Berücksichtigungihrer persönlichen Handelskosten <strong>auf</strong> individuellerBasis durchführen. Eine Möglichkeit,zumindest die Management- undBetriebskosten eines börsengehandeltenIndexfonds zu berücksichtigen, ist dieVerwendung der sogenannten Gesamtkostenquote(Total Expense Ratio – TER).Denn die Informationen zu den von denFonds gezahlten Kosten beziehungsweisevereinnahmten Gewinnen werden in denjeweiligen Rechenschaftsberichten <strong>auf</strong>gelistetund stehen somit in einer mehr oderweniger standardisierten Form für entsprechendeBerechnungen zur Verfügung. Insgesamtbetrachtet würde die Einführungdes von Marktbeobachtern seit langem gewünschtenkonsolidierten Berichtswesensfür börsengehandelte Indexfonds nicht nurzu einer höheren Transparenz in dem Segmentbeitragen, sondern zudem auch neueMöglichkeiten für die Bewertung von ETFsschaffen. Ob diese dann einen paneuropäischenAnsatz verfolgen oder für einzelneLänder/Börsen ermittelt werden sollten, istderzeit noch nicht absehbar.Detlef Glow, MBA (UoW)Detlef Glow begann im Jahr 2005 als Leiter der Fondsanalyse fürDeutschland und Österreich bei Thomson Reuters – Lipper. Anfang2007 übernahm er die Leitung für die Regionen Zentral-, Nord- undOsteuropa. Seit Oktober 2010 ist Detlef Glow Leiter der Fondsanalysevon Lipper in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika. Zuvor war er alsDirektor Portfoliomanagement bei der Feri Wealth Management GmbHin Bad Homburg als Portfoliomanager für vermögende Privatkunden tätig.Seine Karriere begann Glow neun Jahre zuvor bei der Tecis HoldingAG in Hamburg, wo er zuletzt als Leiter der Fondsanalyse für sowohldas quantitative als auch das qualitative Fondsresearch der tecis AssetManagement AG verantwortlich war.SEITE 27 EXTRA-MAGAZIN NOVEMBER 2013

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