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DAX auf Allzeithoch! Der erste Blick kann täuschen. - DerivateNews

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INVESTMENTRiskio 2.0 – was bedeutetRisiko für Privatanleger?Diese Frage stellten sich Ekaterina Svetlova, Professorin für International Business and Finance, und Karl-Heinz Thielmann,Berater für Family Offices. Die Antworten sind bares Geld wert.Im Rahmen einer Studie mit dem Titel „AGENERAL APPROACH TO RISK DIS-CLOSURE FOR RETAIL INVESTORS“gehen die Finanzwissenschaftlerin und derAnlageprofi der Frage nach, ob der herkömmlicheBegriff von Risiko, der häufigmit Volatilität gleichgesetzt wird, für Privatanlegerallein von Bedeutung sein <strong>kann</strong>.Als Alternative schlagen die Autoren derStudie einen Ansatz vor, der vier Arten vonRisiken umfasst, einfach zu v<strong>erste</strong>hen istund vor allem den zeitlichen Anlagehorizontdes Investors berücksichtigt – geradefür ETF-Investoren, die Altersvorsorgebetreiben wollen, ein interessanter Ansatz.Es gibt vier Arten von RisikenDie Autoren nennen zunächst Risiken, diekünftige Kapitalflüsse betreffen. Genanntwerden Inflationsrisiken und operativeRisiken. Während die <strong>erste</strong> Gruppe dasRisiko beschreibt, dass ein Investmentam Ende des Anlagezeitpunkts nicht wiegewünscht K<strong>auf</strong>kraft konserviert hat,umfassen operative Risiken alle Veränderungender fundamentalen Situation.Beispielsweise die Bonität eines Anleihe-Emittenten oder die Konkurrenzfähigkeiteines Aktienunternehmens.Zur dritten Risikogruppe gehören Liquiditätsrisiken,also das Risiko, dass ein Finanzinstrument<strong>auf</strong>grund geringer Nachfrage nichtmehr zu annehmbaren Preisen gehandeltRisikobewertungAnlage-HorizontLiquiditätsrisikenSehr kurzfristig/ weniger alsein Tagsehr wichtigKurzfristig /zwischen 1 Tagund 6 Monatenwichtigwerden <strong>kann</strong>. Allgemein gesprochen umfasstdies sämtliche Risiken, die <strong>auf</strong> Verzerrungenzwischen Angebot und Nachfragezurückzuführen sind. Als vierten Risikofaktorführen die Autoren klassische Preisrisikenan. Beispielsweise starke Marktschwankungen,die den Preis eines Finanzinstrumentserfassen und beeinflussen können.Um zu ermitteln, welche der oben <strong>auf</strong>geführtenRisiken ein Finanzinstrument in sich trägt,greifen die Autoren <strong>auf</strong> Schulnoten zurück:Eine Eins bedeutet das geringste Risiko, dieNote Sechs das höchste Risiko. Dabei ist esnicht möglich, dass mehrere gute Teilergebnisseeine schlechte Risikonote ausgleichen– die Gesamtnote ist mit dem schlechtestenTeilergebnis identisch. Für jeden der vierRisikotypen haben Svetlova und Thielmannklare Kriterien definiert, aus denen sich dieNoten ableiten lassen.Mit einem einfachen Notensystem demRisiko <strong>auf</strong> der SpurIm Bereich der Inflationsrisiken fließendie Dauer eines Investments, der Kapital<strong>auf</strong>wand,der Einfluss von Zinsen und diePreiselastizität der Nachfrage in die Risikobewertungein. Schlägt der Inflationsdrucknicht <strong>auf</strong> das Investment durch, bekommtdas Anlageprodukt im Bereich der Inflationsrisikendie Note 1. Geschieht dies kaum, gibtes eine Zwei. Treten Verluste bei Inflationsratenoberhalb der Fünf-Prozent-Marke <strong>auf</strong>,Mittelfristig / zwischen6 Monatenund 5 Jahrenkaum vonBedeutungPreisrisiken wichtig sehr wichtig wichtigOperativeRisikenunwichtigkaum vonBedeutungInflationsrisiken unwichtig unwichtigQuelle: www.extra-funds.de, Stand: 18.10.2013Langfristig /Zwischen fünfund 10 Jahrenunwichtigkaum vonBedeutungSehr langfristig/ länger als 10Jahreunwichtigunwichtigwichtig sehr wichtig sehr wichtigkaum vonBedeutungwichtigsehr wichtigwird die Note Drei fällig, bei Verlusten oberhalbeiner Inflationsrate von drei Prozent dieNote Vier und so weiter. Die Autoren weisendar<strong>auf</strong> hin, dass sich Inflationsrisiken nurschwer voraussagen lassen.Einfacher ist dies bei operativen Risiken.Hier fließen verschiedene fundamentaleKriterien in die Beurteilung ein. Bei Unternehmensind dies Fremdkapital, Free CashFlow, die Anzahl der Produkte, Markthürden,die Qualität des Managements und die Abhängigkeitvon technologischem Wandel.Bei Staatsanleihen spielen Haushaltsdefiziteund Schattenhaushalte, Währungsreserven,der Entwicklungsstand des Geldsystems,demografische Faktoren und die Zuverlässigkeitder sozialen Sicherungssysteme eineRolle. All diese Faktoren haben Einfluss <strong>auf</strong>den möglichen Wertverlust einer Geldanlage.Liegt der Wertverlust <strong>auf</strong> Dauer von fünfbis zehn Jahren unter 0,2 Prozent, gilt eineAnlage als sehr sicher und verdient sich dieNote Eins. Liegt der Wertverlust zwischen0,2 und 2 Prozent, ergibt sich Note Zwei.Eine Drei gibt es bei einem möglichen Wertverlustzwischen 2 und 12 Prozent. Die Vierzwischen 12 und 25 Prozent und die Fünfzwischen 25 und 50 Prozent. Anlagen, dieinnerhalb von fünf bis zehn Jahren mehr als50 Prozent ihres Wertes verlieren können,verdienen die Note 6 und gelten als „unverantwortlichspekulativ“.Klassische Preisrisiken beurteilen das Risikovon Marktpreisschwankungen. Hier könnenklassische Kennzahlen wie die Standardabweichung,Volatilität oder Beta einfließen.Birgt ein Anlageprodukt keinerlei Preisschwankungen,verdient es in dieser Teilkategoriedie Note Eins. Niedrige Schwankungenerhalten die Note Zwei. Die Note Dreierhalten Anleihen mit zeitweise <strong>auf</strong>tretendenhohen Preisschwankungen und Aktienmit geringen Schwankungen. Die Note Viererhalten Anleihen mit hohen Preisschwan-SEITE 28 EXTRA-MAGAZIN NOVEMBER 2013

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