Gewerbeschule Dietikon. - Edudoc
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Planung eigenes Schulhaus<br />
Architekt Künzler prüft in einer generellen Studie, ob das vorgesehene<br />
Areal ((Fuhrhalterei Naef» an der Schöneggstrasse fur die Realisierung<br />
des aufgestellten Raumprogrammes für einen Gewerbeschulhaus-Neu-<br />
bau genüge. Es sind neu verschiedene Wünsche genannt worden betref-<br />
fend Lokalitäten im geplanten Neubau: Das Werkjahr mit Metall- und<br />
Holzabteilungen soll integriert werden; die Stadt wünscht eine Frei-<br />
handbibliothek; der Schulpsychologische Dienst mit Sekretariat und<br />
Kindergarten soll Platz erhalten; eine Turnhalle für die <strong>Gewerbeschule</strong><br />
und die Volkschule gehört dazu; mehrere Schulzimmer werden von der<br />
Real- und Oberschule beansprucht; eine Abwartwohnung ist nötig.<br />
Vorgesehen ist ein 5-stöckiges Gebäude, Turnhalle und Abstellraum im<br />
Untergeschoss, Aufenthaltsraum für Lehrlinge und die Abwartswoh-<br />
nung im Erdgeschoss, in den 3 Obergeschossen sind die Klassenzimmer<br />
mit den entsprechenden Nebenräumen vorgesehen. In einem Schreiben<br />
wird die Schulpflege ersucht, das Neubauprojekt beförderlich zu behan-<br />
deln.<br />
Der Beginn des Schuljahres 1965 bringt eine einschneidende Änderung<br />
der Schulorganisation. Durch die Anstellung des Fachlehrers H. Weber<br />
für die allgemeinbildenden Fächer im Hauptamt kann der Unterricht<br />
nicht mehr an zwei Halbtagen erteilt werden. Die Stundenzahl der<br />
Ptlichtfächer in Berufskunde und Allgemeinbildung wird nach dem<br />
Schlüssel 6:2 im ersten Lehrjahr und 5:3 in den folgenden Lehrjahren<br />
aufgeteilt. Das bedingt die Dislokation der Ämtlerlehrlinge zum Schul-<br />
Ort <strong>Dietikon</strong>, mit Ausnahme der Schreinerklasse Oberstufe. Die drei<br />
Vertreter aus dem Amt wehren sich vehement gegen diese Vergewalti-<br />
gung und qualifizieren den Schulleiter als «Totengräber» der Lehrlings-<br />
ausbildung irn Säuliamt. Der kantonale Inspektor tritt als Fürsprecher<br />
für die vorgeschlagene Lösung auf und kann die neue Schulordnung als<br />
wegleitend und nach den Vorschriften des Bundes gestaltet bezeichnen.<br />
Es ist sicher zu bedauern, dass die <strong>Gewerbeschule</strong> in Affoltern einge-<br />
stellt werden muss. hat sie doch während 106 Jahren einen wichtigen<br />
Beitrag an die Aus- und Weiterbildung des beruflichen Nachwuchses<br />
geleistet. Es darf jedoch das Wohl des angehenden Fach- und Berufs-<br />
mannes nicht vergessen werden. denn nur ein effizienter Unterricht ge-<br />
währleistet ein Maximum an Berufswissen und seriöser Ausbildung. Als<br />
negativer Punkt konnte gebucht werden, dass die Lehrlinge aus dem<br />
Amt nach <strong>Dietikon</strong> fahren und so einige Fahrzeit in Kauf nehmen mus-<br />
sten. Dem Lehrbetrieb hingegen standen für die Ausbildung 1 ganze<br />
Arbeitstage zur Verfügung. Der Sturm um diese Neuregelung legte sich<br />
und nach wenigen Wochen war die Sache im gewohnten Tramp.<br />
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