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Praxisleitfaden Oranienbaumer Heide - Offenlandinfo.de

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Akteursanalyse, Grundlagenrecherche und Leitbil<strong>de</strong>ntwicklung(ca. 30 kg/ha/Jahr) für die Nie<strong>de</strong>rländischen <strong>Hei<strong>de</strong></strong>n einordnen.Der Critical Load (natürliche Belastungsgrenze) für<strong>Hei<strong>de</strong></strong>-Ökosysteme wird mit 10 bis 20 kg Stickstoff je Hektarund Jahr angegeben (BOBBINK et al. 2003).Für die Recherche <strong>de</strong>r Munitionsbelastung wur<strong>de</strong> v. a. aufdie Erfahrung und Gebietskenntnis <strong>de</strong>s Kampfmittelbeseitigungsdiensteszurückgegriffen. Die Ergebnisse wur<strong>de</strong>nbei <strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong>einrichtung entsprechend berücksichtigt(s. Kap. 5.1).Ausgehend von <strong>de</strong>m Ausgangszustand <strong>de</strong>r Vegetation, <strong>de</strong>rArtenausstattung und <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nverhältnissen wur<strong>de</strong> dieSukzessionsgeschwindigkeit nach Aufgabe <strong>de</strong>r militärischenNutzung abgeschätzt. Auf dieser Grundlage undunter Einbeziehung von Erhaltungs- und Entwicklungszielenaus <strong>de</strong>r NSG-Verordnung wur<strong>de</strong> als Leitbild für <strong>de</strong>n zentralenBereich <strong>de</strong>r <strong>Oranienbaumer</strong> <strong>Hei<strong>de</strong></strong> <strong>de</strong>r Erhalt und dieEntwicklung von großflächigen Offenlandbereichen miteinem Flächenumfang von ca. 750 ha im Komplex mitGebüschen, Baumgruppen und Einzelbäumen festgelegt(DBU 2009).Angesichts eines Flächenanteils von insgesamt ca. 450 hagemel<strong>de</strong>ten FFH-Offenlandlebensraumtypen wur<strong>de</strong> damitdie Voraussetzung geschaffen, dass bei einem angepasstenManagement auch langfristig einerseits das gebietstypischeräumliche Mosaik aus Basenreichen Sandrasen, Trockenen<strong>Hei<strong>de</strong></strong>n und Silbergraspionierfluren erhalten un<strong>de</strong>ntwickelt wer<strong>de</strong>n kann. An<strong>de</strong>rerseits kann somit die zeitlicheAbfolge von verschie<strong>de</strong>nen Sukzessionsstadien, einschließlich<strong>de</strong>r Entstehung von offenen Bo<strong>de</strong>nstellen mitPionierstadien bis zur Herausbildung von Gehölzstrukturentoleriert wer<strong>de</strong>n, die insbeson<strong>de</strong>re das für die wertgeben<strong>de</strong>nVogelarten notwendige komplexe Habitatgefügeergänzen.2.6 Vorsicht! Mögliche FallstrickeNicht für alle Projektgebiete liegen Daten zur Ermittlung<strong>de</strong>s Ausgangszustan<strong>de</strong>s in ausreichen<strong>de</strong>r Qualität vor. Häufigsind die Daten zu alt, o<strong>de</strong>r sie <strong>de</strong>cken eine räumlicheMaßstabsebene ab, die nur unzureichend geeignet ist, relevanteökologische Prozesse o<strong>de</strong>r Muster zu erkennen bzw.nachzuverfolgen.Während sich diese Defizite z. B. durch Kartierungen ineiner Vorstudie beheben lassen, stellen ungenügen<strong>de</strong>Kenntnisse zur Munitionsbelastung, Altlasten o<strong>de</strong>r evtl.sogar Grundwasserbelastungen ein größeres Problem dar.Um diese Kenntnislücken zu schließen sind zumeist Finanzmittelin vorher schwer kalkulierbaren Größenordnungenerfor<strong>de</strong>rlich.Da ein mit allen Akteuren abgestimmtes Leitbild die Basisfür das Verständnis und die Akzeptanz <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>nZielkonkretisierung und Maßnahmeplanung ist, liegt eineGefahr darin, dass die Be<strong>de</strong>utung von verschie<strong>de</strong>nenAkteuren falsch eingeschätzt wird und auf <strong>de</strong>n ersten Blickweniger relevante Akteure nicht frühzeitig o<strong>de</strong>r umfassendgenug informiert wer<strong>de</strong>n. Dies kann z. B. Heimat- o<strong>de</strong>rWan<strong>de</strong>rvereine o<strong>de</strong>r Personen(-gruppen) betreffen, diesich ggf. seit vielen Jahren für <strong>de</strong>n Erhalt von bestimmtenArten einsetzen, die aktuell aber nicht im Fokus von Natura2000 stehen.Unzureichen<strong>de</strong> Datengrundlagen, unvollständige Datenauswertung,aber auch Wissenslücken können zu<strong>de</strong>m zurFolge haben, dass z. B. Sukzessionsgeschwindigkeit und-richtung nicht richtig eingeschätzt o<strong>de</strong>r dynamischeProzesse nicht ausreichend berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Dieskann in <strong>de</strong>r Konsequenz dazu führen, dass falsche Managemententscheidungengetroffen wer<strong>de</strong>n.SchwarzkehlchenRaubwürgerNeuntöter11Baumpieper

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