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Praxisleitfaden Oranienbaumer Heide - Offenlandinfo.de

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Öffentlichkeitsarbeit – Information und Einbeziehung <strong>de</strong>r Bevölkerungdieser Abstimmungen erklärten sich die DBU NaturerbeGmbH als Flächeneigentümerin und die angrenzen<strong>de</strong>nKommunen bereit, die Kosten für die Munitionsberäumungzu übernehmen. Im Fall <strong>de</strong>r <strong>Oranienbaumer</strong> <strong>Hei<strong>de</strong></strong>wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m Kampfmittelbeseitigungsdienst abgestimmt,dass auf Abschnitten ohne wegbegleiten<strong>de</strong> Zäunungbei<strong>de</strong>rseits <strong>de</strong>r Wege ein jeweils 4 Meter breiterStreifen sondiert und beräumt wird. Für eine verlässlicheKostenschätzung <strong>de</strong>r Munitionsberäumung wur<strong>de</strong> zu -nächst eine Probesondierung durchgeführt.Entlang <strong>de</strong>r beräumten Wege wur<strong>de</strong> ein Lehrpfad errichtet,<strong>de</strong>r über Landschaft, Pflanzen, Tiere, Managementmaßnahmenund die wissenschaftliche Begleitung informiert. Dieregionale Vermarktung <strong>de</strong>r hochwertigen Fleischprodukteerfolgte in Kooperation zwischen <strong>de</strong>m Bewirtschafter und<strong>de</strong>m örtlichen Landschaftspflegeverein.9.5 Vorsicht! Mögliche FallstrickeDie erste Information <strong>de</strong>r Bevölkerung über das Projektsollte in je<strong>de</strong>m Fall aus erster Hand und nicht ausschließlichüber die Presse erfolgen. Zum einen können in einem Presseartikeldie relevanten Information nicht mit <strong>de</strong>r Ausführlichkeitdargestellt wer<strong>de</strong>n, wie es die komplexe Thematikerfor<strong>de</strong>rt und zum an<strong>de</strong>ren entsteht auf diese Weiseunweigerlich <strong>de</strong>r Eindruck, dass die Planung und Umsetzungohne die Einbeziehung <strong>de</strong>r lokalen Bevölkerungerfolgt.Da das Betreten von munitionsbelasteten Gebieten für dieBevölkerung nicht bzw. nur mit Ausnahmegenehmigungenmöglich ist, die Bewirtschafter und die weiteren Projektbearbeiteraber über entsprechen<strong>de</strong> Genehmigungenverfügen und eine Haftungsverzichtserklärung unterzeichnethaben und sich häufig auf <strong>de</strong>r Fläche aufhalten, könnenöffentliche Informationsveranstaltungen o<strong>de</strong>rgeführte Exkursionen rasch durch die Thematik „Betretungsverbot“dominiert wer<strong>de</strong>n. Um in diesem Fall wi<strong>de</strong>rsprüchlicheAussagen zu vermei<strong>de</strong>n, sollten durch die Projektleitungdie Antworten auf die entsprechen<strong>de</strong>n Fragenim Vorfeld mit <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n (Kampfmittelbeseitigungsdienst,Ordnungsamt) und <strong>de</strong>m Eigentümer abgestimmtwer<strong>de</strong>n. Es wird aber wahrscheinlich kaum zu vermei<strong>de</strong>nsein, dass die Projektleitung auch langfristig <strong>de</strong>m Druckausgesetzt ist, eine für alle tragbare Lösung in Hinblick aufeine – zumin<strong>de</strong>st eingeschränkte Betretbarkeit – zu erarbeitenund auch in einem absehbaren Zeitraum umzusetzen.Falls eine Munitionssondierung als Grundlage für eine verlässlicheKostenschätzung einer anschließen<strong>de</strong>n Muni -tionsberäumung auf <strong>de</strong>n abgestimmten Wegeverbindungenin Betracht gezogen wird, zu früheren Zeitpunkten imWegebau jedoch Recyclingmaterial eingesetzt wur<strong>de</strong>,kann das übliche geomagnetische Verfahren zur Kartierungnicht eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n Einsatz von elektromagnetischenKartierverfahren müssen höhere Kostenangesetzt wer<strong>de</strong>n. Während für die Sondierungsarbeitenausgehend von <strong>de</strong>r berechneten Grundfläche konkreteKostenangebote eingeholt wer<strong>de</strong>n können, ist die Ermittlungvon Kosten für die anschließen<strong>de</strong> Munitionsbergungnur auf Basis <strong>de</strong>r Sondierungsergebnisse möglich.Insbeson<strong>de</strong>re attraktive Umweltbildungsangebote für Kin<strong>de</strong>r,die auf direkter Naturerfahrung basieren, sind aufmunitionsbelasteten Flächen kaum umsetzbar.Eine Begehbarkeit <strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong>fläche in Form von Wegeabschnittenohne Zäunung, sollte nur bei langjähriger Erfahrungmit <strong>de</strong>m Verhalten von Wei<strong>de</strong>tieren in Erwägunggezogen wer<strong>de</strong>n. Auf Informationstafeln sollten die Besucherinsbeson<strong>de</strong>re auf ein Fütterungsverbot und Leinenzwangfür Hun<strong>de</strong> hingewiesen wer<strong>de</strong>n.Vermarktung von Produkten aus <strong>de</strong>r Landschaftspflege.47

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