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Praxisleitfaden Oranienbaumer Heide - Offenlandinfo.de

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Zielstellung und „Aufbau" <strong>de</strong>s Leitfa<strong>de</strong>ns7. Durchführung von ergänzen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ersteinrichten<strong>de</strong>n Maßnahmenunter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung von MunitionsverdachtsflächenEntbuschung mit anschließen<strong>de</strong>r Hackung undAbtransport <strong>de</strong>r HolzhackschnitzelWenn nach Beendigung <strong>de</strong>s militärischen Übungsbetriebesüber einen längeren Zeitraum keine Maßnahmen zurOffenhaltung durchgeführt wur<strong>de</strong>n, sind in Ergänzung zurGanzjahresstandwei<strong>de</strong> häufig ersteinrichten<strong>de</strong> Maßnahmenerfor<strong>de</strong>rlich. Ebenso kann sich im Projektverlaufherausstellen, dass für das Erreichen <strong>de</strong>r Managementzieleeine ausschließliche extensive Beweidung nicht ausreichendist, um die naturschutzfachlichen Ziele zu erreichen.Die nachfolgend vorgestellten ergänzen<strong>de</strong>n Maßnahmenwur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r <strong>Oranienbaumer</strong> <strong>Hei<strong>de</strong></strong> unter <strong>de</strong>r Rahmenbedingung„Munitionsbelastung“ erfolgreich umgesetzt.Für nicht munitionsbelastete Flächen steht natürlich einumfangreicheres Maßnahmespektrum zur Verfügung, aufdas an dieser Stelle jedoch nicht weiter eingegangenwird.7.1 EntbuschungEine Entbuschung auf Teilflächen in Kombination mit einerextensiven Ganzjahresstandwei<strong>de</strong> kann u.a. aus folgen<strong>de</strong>nGrün<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlich wer<strong>de</strong>n:– Entnahme von fruchten<strong>de</strong>n Individuen <strong>de</strong>r Spätblühen<strong>de</strong>nTraubenkirsche vor Auftrieb <strong>de</strong>r Tiere auf die Wei<strong>de</strong>,um zu verhin<strong>de</strong>rn, dass die Früchte durch die Wei<strong>de</strong>tiere(nur Wie<strong>de</strong>rkäuer, Pfer<strong>de</strong> fressen we<strong>de</strong>r die Früchte nochan <strong>de</strong>n Pflanzen) über die Fläche ausgebreitet wer<strong>de</strong>n.– Entnahme von Pioniergehölzen, wie z. B. Wald-Kiefer,Zitter-Pappel o<strong>de</strong>r Sand-Birke, die bereits so groß sind,dass sie durch die Wei<strong>de</strong>tiere nicht zurückgedrängt wer<strong>de</strong>nkönnen.Da Gehölzbestän<strong>de</strong>, die sich durch Sukzession in kartiertenFFH-Offenlandlebensraumtypen etabliert haben, unter dasLan<strong>de</strong>swaldgesetz fallen, müssen auch für Entbuschungsmaßnahmen,die ausschließlich zur Wie<strong>de</strong>rherstellungeines günstigen Erhaltungszustan<strong>de</strong>s dienen, im Vorfeldmit <strong>de</strong>n Forstbehör<strong>de</strong>n einvernehmliche Regelungengefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, da sonst möglicherweise eine Verpflichtungzur Ersatzpflanzung anfällt.Bevor die notwendigen Entbuschungsmaßnahmen ausgeschriebenwer<strong>de</strong>n, muss in je<strong>de</strong>m Fall die Zustimmung <strong>de</strong>sKampfmittelbeseitigungsdienstes sowie <strong>de</strong>s zuständigenOrdnungsamtes eingeholt wer<strong>de</strong>n. Bo<strong>de</strong>nverwundungensind bei allen Arbeiten grundsätzlich auszuschließen. Jenach Grad <strong>de</strong>r Munitionsbelastung müssen weitere Auflageneingehalten wer<strong>de</strong>n, wie z. B. Durchführung einermotormanuellen Entbuschung. Bei schwachen Dimensionenkann die Rückung auch manuell erfolgen, ansonstenmuss ein Forwar<strong>de</strong>r eingesetzt wer<strong>de</strong>n.Ist ein flächiges Befahren nicht möglich, kann in Erwägunggezogen wer<strong>de</strong>n, ca. 4 m breite Rückegassen in einemAbstand von 23 m zu sondieren und bis in eine Tiefe von1 m zu beräumen. Diese Pflegegassen können künftig mitmunitionsgeschützter Technik befahren wer<strong>de</strong>n. Ein entsprechen<strong>de</strong>sHolzerntesystem wur<strong>de</strong> im Rahmen <strong>de</strong>s von<strong>de</strong>r DBU geför<strong>de</strong>rten Projektes „Forsthaus Prösa“ entwickelt(CONRAD et al. 2010). Es besteht aus je einem splittergeschützemHarvester und Rückezug für die Energie -holzernte sowie einem Antriebsschlepper für <strong>de</strong>n Hacker.Im Einzelnen besteht <strong>de</strong>r Splitterschutz aus einer Aufpanzerungfür die Kabinenunterseite auf 10 mm Stahldickeund Makrolon Hygard 20 mm Scheiben für die splittergefähr<strong>de</strong>tenSeiten <strong>de</strong>r Fahrerkabinen.In <strong>de</strong>r <strong>Oranienbaumer</strong> <strong>Hei<strong>de</strong></strong> wur<strong>de</strong> auf Vor-Ort-Terminenmit <strong>de</strong>n Forstbehör<strong>de</strong>n eine Entbuschung in Teilbereichenkartierter FFH-Lebensraumtypen vereinbart, auf <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>rDeckungsgrad <strong>de</strong>r Gehölzschicht maximal 70 % betrug.Dies entspricht <strong>de</strong>r Obergrenze, bis zu <strong>de</strong>r die entsprechen<strong>de</strong>nOffenlandlebensraumtypen noch mit ErhaltungszustandC kartiert wer<strong>de</strong>n können (LAU 2010). Da dieserLösungsansatz explizit für das Mo<strong>de</strong>llgebiet erarbeitetwur<strong>de</strong>, kann aus dieser Vorgehensweise gegenwärtig keineÜbertragbarkeit für an<strong>de</strong>re Gebiete abgeleitet wer<strong>de</strong>n. Die32

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