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Praxisleitfaden Oranienbaumer Heide - Offenlandinfo.de

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Zielstellung und „Aufbau“ <strong>de</strong>s Leitfa<strong>de</strong>ns3. Konkretisierung von Managementzielen3.1 Ableitung von ManagementzielenFür die begrün<strong>de</strong>te und nachvollziehbare Ableitung vonManagementmaßnahmen, aber auch für eine spätereÜberprüfung <strong>de</strong>s Zielerreichungsgra<strong>de</strong>s sowie für eineOptimierung <strong>de</strong>s Managements ist neben einer Erfassung<strong>de</strong>s Ausgangszustan<strong>de</strong>s die Formulierung von ein<strong>de</strong>utigenund quantifizierbaren Managementzielen erfor<strong>de</strong>rlich. Nurdann kann mittels geeigneter Indikatoren die Entwicklungvom Ausgangs- zum Soll-Zustand bewertet und <strong>de</strong>r Erfolg<strong>de</strong>r Maßnahmen überprüft wer<strong>de</strong>n.Zur Ableitung von Managementzielen gehört auch dieFestlegung von Schwellenwerten für die jeweiligen Indikatorensowie die Vorgabe eines zeitlichen Rahmens, bis zu<strong>de</strong>m bestimmte Ziele erreicht wer<strong>de</strong>n sollen. Bei längerenEntwicklungsprozessen kann auch eine Festlegung vonTeilzielen erfor<strong>de</strong>rlich sein. In FFH-Gebieten könnenSchwellenwerte für FFH-Lebensraumtypen aus <strong>de</strong>r Kartieranleitung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r entnommen wer<strong>de</strong>n, diejedoch möglichst gebietsspezifisch zu konkretisieren sind.Auch in die Ableitung von Managementzielen sollten möglichstalle Akteure einbezogen wer<strong>de</strong>n, da dadurch dieTransparenz <strong>de</strong>r Naturschutzmaßnahmen geför<strong>de</strong>rt un<strong>de</strong>ine stärkere I<strong>de</strong>ntifizierung mit <strong>de</strong>m Projektgebiet sowieeine bessere Akzeptanz notwendiger Maßnahmen erreichtwird. Damit wird auch eine Teilhabe an <strong>de</strong>n Erfolgen <strong>de</strong>rNaturschutzmaßnahmen ermöglicht, bzw. bei Fehlentwicklungenkönnen notwendige Korrekturmaßnahmenleichter vermittelt wer<strong>de</strong>n.3.2 Mo<strong>de</strong>llbeispiel <strong>Oranienbaumer</strong> <strong>Hei<strong>de</strong></strong>Für die <strong>Oranienbaumer</strong> <strong>Hei<strong>de</strong></strong> wur<strong>de</strong>n ausgehend vomAusgangszustand, <strong>de</strong>m übergeordneten Leitbild und <strong>de</strong>nfestgestellten Defiziten die folgen<strong>de</strong>n Managementzielefestgelegt (Tab. S. 15):– Erhalt <strong>de</strong>r Flächengröße <strong>de</strong>r kartierten FFH-Lebensraumtypen,wobei jedoch über die Zeit räumliche Verschiebungenim Flächenanteil zwischen <strong>de</strong>n Lebensraum -typen möglich sind.– Min<strong>de</strong>stens die Gewährleistung <strong>de</strong>s Erhaltungszustan<strong>de</strong>sB für alle Lebensraumtypen bei <strong>de</strong>utlicher Verbesserung<strong>de</strong>r lebensraumtypischen Habitatstrukturen.– Erhalt <strong>de</strong>s Artenspektrums <strong>de</strong>s Ausgangszustan<strong>de</strong>s.– Keine weitere Ausbreitung <strong>de</strong>r neophytischen Spätblühen<strong>de</strong>nTraubenkirsche.Diese Ziele wur<strong>de</strong>n anschließend unter Berücksichtigung<strong>de</strong>r Bewertungskriterien (LAU 2010) für die einzelnen FFH-Lebensraumtypen konkretisiert. Dabei fan<strong>de</strong>n auch dieHabitatansprüche <strong>de</strong>r wertgeben<strong>de</strong>n Vogelarten Berücksichtigung.Die Ziele sollen in ca. 3 bis 8 Jahren erreichtwer<strong>de</strong>n.3.3 Vorsicht! Mögliche FallstrickeFür größere und vielfältig strukturierte Offenlandflächenkann in <strong>de</strong>r Regel nicht ein einzelnes Managementzielbenannt wer<strong>de</strong>n. Vielmehr resultieren sowohl aus <strong>de</strong>njeweiligen Schutzgütern (Pflanzen, Tiere, Lebensraumtypen)als auch aus bereits bestehen<strong>de</strong>n Schutzgebietskategorieno<strong>de</strong>r -zonierungen verschie<strong>de</strong>ne Zielstellungen, diezwar häufig in Übereinstimmung gebracht wer<strong>de</strong>n können,die z. T. aber auch Wi<strong>de</strong>rsprüche in sich tragen.So weisen z.B. ehemalige militärische Übungsflächen aufSandstandorten häufig großflächig FFH-relevante Offenlandlebensraumtypenauf. Zur Gewährleistung eines günstigenErhaltungszustan<strong>de</strong>s dieser Lebensraumtypen isteine Zurückdrängung bzw. Beibehaltung <strong>de</strong>s Gehölzaufwuchsesauf maximal 30 % erfor<strong>de</strong>rlich, eine hervorragen<strong>de</strong>Ausprägung ist erst ab weniger als 10 % Verbuschunggegeben. Jedoch sind gera<strong>de</strong> Gehölzstrukturenhäufig Brut- o<strong>de</strong>r Nahrungshabitat für naturschutzrele-Offene Bo<strong>de</strong>nstellen im Bereich von Binnendünendurch Wälzen <strong>de</strong>r Pfer<strong>de</strong>14

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