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e Gschenk« – zum Abschied - Landfunker

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Kurztipps ztipps<br />

Manche reisen ja nur, um den Freundeskreis<br />

hinterher mit Berichten <strong>zum</strong> »gaaanz tollen«<br />

Hotel zu nerven. Oder gar mit Fotos - einst<br />

war die Einladung <strong>zum</strong> Diaabend bei den<br />

Nachbarn schlimmer als der Termin beim<br />

Zahnarzt. Dabei prägte doch schon Aurelius<br />

Augustinus die gefl ügelten Worte: »Die Welt<br />

ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite<br />

davon.«<br />

Natürlich gibt es auch unter den reiselustigen<br />

Deutschen ganz unterschiedliche Charaktere<br />

- die einem allesamt wunderbar überzeichnet<br />

in Harald Brauns Buch begegnen. Wenn<br />

es Sonne und Meer ganzjährig auch in Buxtehude<br />

oder in Bruchsal gäbe - wer würde dann<br />

schon wegfahren? Weil aber nicht nur das<br />

Wetter hierzulande gelegentlich recht lausig<br />

ist, begegnen einem rund um den Globus<br />

Landsleute. Da gibt es durchaus was drüber<br />

zu schreiben …<br />

Harald Braun tut dies mit spitzer Feder und<br />

recht unterhaltsam - und deshalb tummeln<br />

sich in seinem Buch eine ganze Menge Adria-<br />

Freuden und Azoren-Krisen, Badetücher auf<br />

Liegestühlen, überschätzte Reisemythen,<br />

Trinkgeld- Bräuche, komisches Essen und<br />

immer wieder die Engländer. Frei nach dem<br />

Motto:»Wir haben keine Vorurteile, aber sie<br />

verhärten sich.«<br />

Natürlich hält der Autor auch seinen Landsleuten<br />

den Spiegel vor - und wie sie sich so<br />

benehmen im Ausland. Wenn man also mal<br />

wieder am Flughafen steht, und sich für den<br />

Stressheimer in der Schlange vor einem<br />

ärgert, greift man lieber zur amüsanten Reiselektüre<br />

- die auch daheim Lesespaß bereitet.<br />

Fazit also: Feine Unterhaltung für kleines<br />

Geld.<br />

Harald Braun: Die Reise-Bibel. »Das ist doch<br />

niemals Rio de Janeiro«.<br />

dtv München, 192 Seiten, Taschenbuch,<br />

ISBN 978-3-423-21147-5, 5.95 Euro.<br />

Heiko P. Wacker<br />

24 WILLI 2009<br />

Buch Bu<br />

Buch<br />

Der Duden -<br />

die Jubiläumsausgabe<br />

Manchmal fragt man sich schon, wie das wohl<br />

war, als es den Duden noch nicht gab. Immerhin<br />

hilft uns das Standardwerk bereits seit<br />

129 Jahren. Aber so umfangreiche wie in der<br />

jüngsten Ausgabe war er noch nie. Vor wenigen<br />

Tagen - am 21. Juli 2009 - kam die 25. Auflage<br />

auf den Markt. Mit rund 135.000 Stichwörtern<br />

und mehr als 5.000 Neuaufnahmen.<br />

Die Jubiläumsausgabe war zudem Anlass,<br />

den Duden im Paket mit der Korrektursoftware<br />

»Duden Korrektor kompakt« für 25 Euro<br />

auf den Markt zu bringen.<br />

Die Aktion gilt noch bis Ende des Jahres, und<br />

bietet allen, die sich nicht nur beim schnellen<br />

Nachschlagen, sondern auch beim Verfassen<br />

und Bearbeiten von Texten am Computer<br />

auf den Duden verlassen möchten, Vorteile.<br />

Ältere PC haben mit der fundierten Korrektursoftware,<br />

die sich selbstständig in Microsoft<br />

Offi ce und Works integriert, eine Menge<br />

Zusatzarbeit zu erledigen, was sich auf die<br />

Geschwindigkeit niederschlägt. Allerdings<br />

ist die Qualität über jeden Zweifel erhaben -<br />

und so wird die deutsche Sprache auch künftig<br />

nicht ohne den »Duden« auskommen. Der<br />

ist in seiner 25. Ausgabe wichtiger denn je -<br />

ob nun in digitaler Form oder als Buch. In diesem<br />

Sinne: Herzlichen Glückwunsch!<br />

Duden. Die deutsche Rechtschreibung. 25.,<br />

völlig neu bearbeitete und erweiterte Aufl age,<br />

Dudenverlag Mannheim 2009, 1.216 Seiten,<br />

gebunden, im Medienpaket zusammen<br />

mit »Duden Korrektor kompakt. Die Duden-<br />

Rechtschreibprüfung für Microsoft Office<br />

und Works«, CD-ROM für Windows in DVD-<br />

Box, ISBN 978-3-411-70425-5, 25 Euro (Jubiläumspreis<br />

bis 31.12.2009; anschließend ca.<br />

30 Euro.)<br />

Heiko P. Wacker<br />

CD<br />

Krypteria -<br />

My Fatal Kiss<br />

Ein fataler Kuss ist der neue Longplayer des<br />

deutsch-koreanischen Gothic-Gespanns Krypteria<br />

nicht, eher ein verheißungsvoll-süßer, der<br />

einen umhaut! Inhaltlich dreht sich »My Fatal<br />

Kiss« um den Kampf zwischen Gut und Böse,<br />

speziell um das Ringen mit den eigenen Dämonen,<br />

um innere Zerrissenheit. Als den eigentlichen<br />

Kernsong des Albums kann man deshalb<br />

wohl »The Freak In Me« ansehen: Es geht um<br />

den Kampf mit sich selbst, bei dem schließlich<br />

die Dunkelheit siegt und man sich dem inneren<br />

Verlangen am Ende hingibt. Die Band um<br />

Chris Siemons hat sich viel Zeit genommen, um<br />

Druck, Wucht und verspielte Epik in ein homogenes<br />

Gesamtkunstwerk zu verwandeln,<br />

das dem Vierer mit Sicherheit viele neue Freunde<br />

bescheren wird.<br />

Buch<br />

Die Schule<br />

des Lebens<br />

Wenn Sie geglaubt haben, nach »Telefonsex<br />

und 100 andere Sachen <strong>zum</strong> Lachen«<br />

gibt es keine Steigerung mehr, haben Sie sich<br />

getäuscht. Die Welt in unserem Dorf ist nicht<br />

besser geworden.<br />

Die Hochzeit des »Landadels« bricht blutrot<br />

über das Dorf herein und beim Fußballspiel<br />

des Jahres wird mit Saublut und anderen<br />

fairen Verwünschungen der Einzug in den<br />

DFB-Pokal angestrebt.<br />

Da ist es gut, wenn man am Stammtisch den<br />

leicht brennenden Augen der argwöhnischen<br />

Ehefrauen entgehen kann. Doch genau<br />

genommen, brennt es bei uns im Dorf lichterloh.<br />

Wie sagte schon Nestroy: »Der Mensch<br />

is gut, aber die Leut‘ san a Gsindel.«<br />

Erich Koch: Die Schule des Lebens.<br />

novum publishing GmbH, A- Neckenmarkt,<br />

240 Seiten, Taschenbuch,<br />

ISBN 978-385022716-2, 16.40 Euro.<br />

WILLI verlost von diesem vorgestellten<br />

Buch ein Exemplar. Wer sich schnell bis<br />

<strong>zum</strong> 15. August unter dem Stichwort:<br />

»Die Schule des Lebens« bei<br />

info@willi-online.de oder per Post meldet,<br />

kann gewinnen.<br />

WILLI, Ted 6, 76646 Bruchsal<br />

CD<br />

Alestorm -<br />

Black Sails At Midnight<br />

Böse Zungen würden behaupten, dass man<br />

hier die Kuh melkt, solange sie noch Milch<br />

gibt. Wie sonst kann man sich erklären, dass<br />

die Erfi nder des Scottish Pirate Metal ein Jahr<br />

nach ihrem Debüt schon das Zweitwerk nachfeuern,<br />

um sich mit dem Enterhaken zurück<br />

ins Gedächtnis der Fans zu rücken. »Black Sails<br />

At Midnight« ist aber <strong>zum</strong> Glück kein Schnellschuss,<br />

die schottischen Freibeuter stehen mit<br />

zehn Schatzkisten bereit, um die getreuen Anhänger<br />

für ihre Loyalität und Gefolgschaft zu<br />

belohnen. Die zehn Songs sind Freibriefe zur<br />

schmissigen Kaperfahrt ohne Reue, wie schon<br />

auf dem Debüt gibt es hier eingängige Mitgröhlrefrains,<br />

Schunkelmelodien vom Keyboard,<br />

Violine, oder Hörner, kehlig-rauer Gesang,<br />

heroische Männerchöre, eff ektvolle<br />

Metal-Riff s, die zwar keinen Schönheitspreis<br />

für Filigranesse erhalten werden, aber den unwiderstehlichen<br />

Charme einer urigen Hafenspelunke<br />

versprühen. Eingängigkeit und Spaß<br />

ist oberstes Gebot an Bord von Alestorm, derbe<br />

Ohrwürmer wie der Opener »The Quest«,<br />

der Gute-Laune-Nackenbrecher »Keelhauled«,<br />

das schleppende »To The End Of Our<br />

Days« oder der Titeltrack überzeugen auf voller<br />

Linie und zeigen, dass Alestorm keinen Millimeter<br />

vom vorgegebenen Kurs abweichen.

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