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e Gschenk« – zum Abschied - Landfunker

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Text & Bilder Martina Schäufele<br />

Einmal im Jahr liegen vor dem Bruchsaler Schloss unzählige<br />

Bananenkisten, einmal im Jahr wird dort gehandelt und<br />

gefeilscht was das Zeug hält. Einmal im Jahr kann man dort<br />

gebrauchte Geschirrtücher erstehen, »die man auch als Tischdecke<br />

verwenden kann«, Krücken (»wie neu!«) und Golfbälle<br />

erwerben oder stolzer Besitzer eines übergroßen Porzellanfrosches<br />

werden. Im Juli war es wieder so weit.<br />

50 WILLI 2009<br />

Einfach ein<br />

spaßiger Tag<br />

»Dieser Flohmarkt ist Kult«, sagen<br />

Andrea Pfab-Stoll aus Bruchsal und<br />

Renate Gern aus Karlsdorf. Sie haben<br />

schon am frühen Morgen ihren Stand<br />

aufgebaut <strong>–</strong> und das gar nicht unbedingt,<br />

um Geld einzunehmen. »Man<br />

verkauft sowieso alles für fünfzig Cent<br />

oder so«, sagt Pfab-Stoll. »Es ist einfach<br />

ein spaßiger Tag, auch wenn man<br />

nichts verkauft.« Die beiden beobachten<br />

die Menschen, die an ihrem Tisch<br />

vorbeikommen. »So viele verschiedene<br />

Leute sieht man sonst nicht auf einem<br />

Haufen. Und alle sind so locker und<br />

fröhlich.« Auch Andrea Pfab-Stoll und<br />

ihre Freundin werden gesehen. Die<br />

beiden schützen sich mit Regenschirmen<br />

gegen die Sonne. »Meinen Schirm<br />

wollten schon ein paar Leute kaufen,<br />

aber den behalte ich«, sagt Pfab-Stoll.<br />

»Dass er gut zu meinem Kleid passt,<br />

habe ich erst gemerkt, nachdem sie<br />

mir das gesagt haben. Hier, auf diesem<br />

Flohmarkt, spricht man halt miteinander.<br />

Das ist das Tolle.«<br />

Stundenlang schon lehnen sie an einer<br />

Straßenlaterne direkt vor dem Bruchsaler<br />

Schloss. Morgens um vier Uhr<br />

haben Waltraud, Jens und Sebastian<br />

Lauterborn sie dort abgestellt. Anfangs<br />

war es noch ziemlich kalt, jetzt würden<br />

die Jungs von Tokio Hotel in der prallen<br />

Sonne ganz schön ins Schwitzen<br />

kommen <strong>–</strong> tun sie aber nicht, denn sie<br />

sind aus Pappe.<br />

An Tokio Hotel kommen eine Menge<br />

Menschen vorbei, mitnehmen will sie<br />

wohl keiner. Andere Dinge sind an<br />

diesem Tag beliebter. »Ein Radio von<br />

anno Da<strong>zum</strong>al haben wir gleich heute<br />

Morgen verkauft«, sagt Waltraud Lauterborn.<br />

Viele Sachen bekommt sie<br />

von Nachbarn und Freunden, »die<br />

wissen, dass wir oft auf Flohmärkte<br />

gehen«. Die Lauterborns waren<br />

unter den ersten, die am Morgen da<br />

waren, denn »so früh kann man noch<br />

in Ruhe aufbauen, später wird es eng<br />

beim Ausladen«, erklären die Flohmarktfans.

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