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Theosophie und Anthroposophie im Licht der ... - Bruno Schneider

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Gesellschaft, <strong>der</strong>en Nachschriften erst 1924 <strong>der</strong> Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Im<br />

gesamten Werk von Steiner gibt es kein einziges gr<strong>und</strong>legendes Kapitel über das Akasha <strong>und</strong><br />

die vier Elemente, son<strong>der</strong>n nur unvollkommene <strong>und</strong> unzusammenhängende Hinweise, insbeson<strong>der</strong>e<br />

in seinen Vorträgen. Daraus muß ich schließen, daß ihm die Wichtigkeit <strong>der</strong> fünf<br />

Elemente <strong>und</strong> ihrer Bedeutung <strong>im</strong> Kosmos nie richtig klar geworden ist. Neben dem Begriff<br />

Akasha-Chronik, dem kosmischen Geschichtsbuch, habe ich das Wort Akasha bei ihm nur in<br />

einem einzigen <strong>der</strong> frühen Vorträge gef<strong>und</strong>en. In Verbindung mit <strong>der</strong> Erdentwicklung heißt es<br />

in GA93a, V.v.5.10.1905 u. a.:<br />

„ln dem arupischen Zustand <strong>der</strong> fünften R<strong>und</strong>e ist alles enthalten, was <strong>der</strong> Mensch verarbeitet<br />

hat in <strong>der</strong> mineralischen R<strong>und</strong>e (<strong>der</strong> gegenwärtigen Erde, d. V.). Das erscheint wie<strong>der</strong> zunächst<br />

<strong>im</strong> arupischen Zustande, <strong>im</strong> reinen Akasha. Man nennt diesen Zustand eben Akasha. Zuerst<br />

befindet sich am Anfang je<strong>der</strong> neuen R<strong>und</strong>e alles <strong>im</strong> Akasha. Später sind nur Abdrücke <strong>im</strong><br />

Akasha. ... Bei <strong>der</strong> weiteren Entwicklung aus dem Akasha muß sich das ganze verdichten, es<br />

muß eine dichtere Form annehmen. Diese mehr materielle Form nennt man <strong>im</strong> Okkultismus,<br />

zum Beispiel auch an einigen Stellen bei H. P. Blavatsky, den Äther. In dieser Äthererde ist<br />

alles nur in Gedanken enthalten. Alle Wesen waren in Gedanken enthalten in dieser Äthererde.<br />

Aber dahinter bleibt doch das Akasha als eine Gr<strong>und</strong>lage bestehen.“<br />

Es war Steiner also offensichtlich bekannt, daß man den Begriff Äther dem Akasha <strong>im</strong><br />

Okkultismus gleichstellte. Warum er später nie wie<strong>der</strong> auf diese Ausführungen zurückkam <strong>und</strong><br />

sogar das von Blavatsky benutzte Wort Äther mit einer neuen Begriffsbest<strong>im</strong>mung belegte,<br />

darüber hat er sich nirgends geäußert. Mit Wissenschaft hat dieses Verhalten jedenfalls nichts zu<br />

tun, <strong>und</strong> mit Achtung vor dem Werk von Frau Blavatsky auch nicht. Wenn Steiner von <strong>der</strong><br />

höchsten Gottheit redet, dann nur in Form <strong>der</strong> sogenannten Trinität o<strong>der</strong> Dreieinigkeit. Keinerlei<br />

Aufklärung gibt es darüber, wie sich das von ihm genannte Akasha zur Trinität verhält.<br />

Über die Trinität finden sich bei Blavatsky viele Hinweise <strong>und</strong> Erklärungen, von denen ich<br />

hier nur dasjenige anführen will, was <strong>im</strong> Verhältnis zur Hermetik beson<strong>der</strong>s interessant ist:<br />

„Daher sind Feuer, Wasser <strong>und</strong> Luft die ursprüngliche Dreieinigkeit (Geh.IIA, S. 113). Die<br />

kabbalistische Dreieinigkeit ist eines <strong>der</strong> Modelle <strong>der</strong> christlichen (Isis II, S. 222).“<br />

Zur höchsten Gottheit finden wir einen <strong>der</strong> Hinweise in GA110, V.v.14.4.1909: „Jenseits also<br />

<strong>der</strong> Seraph<strong>im</strong> haben wir zu sehen jene höchste Göttlichkeit, welche sie bei fast allen Völkern<br />

finden als die dreifache Göttlichkeit, ausgedrückt als Brahma, Schiwa, Wischnu, als Vater, Wort<br />

<strong>und</strong> Heiliger Geist. Dieser höchsten Göttlichkeit, <strong>der</strong> obersten Dreieinigkeit, entspringen<br />

gleichsam die Pläne zu einem jeden neuen Weltensystem.“<br />

Einen Hinweis auf den Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Trinität <strong>und</strong> dem Tetragrammaton sucht<br />

man bei Steiner vergeblich, <strong>und</strong> auch über die Gr<strong>und</strong>eigenschaften des höchsten Gottes hat er<br />

sich nie geäußert. Immerhin gibt es noch einige Ausführungen über die vier Elemente, z. B. in<br />

GA110, V.v. 22.4.1909:<br />

Saturn Feuer<br />

Sonne Luft (Gas)<br />

Mond Wasser<br />

Erde Erde (fest)<br />

„Alles ist aus den vier Elementen verdichtet.“<br />

Die vier ersten Inkarnationen <strong>der</strong> Erde werden von Steiner mit den Begriffen Saturn, Sonne,<br />

Mond <strong>und</strong> Erde bezeichnet. Die Übereinst<strong>im</strong>mung mit den Aussagen von Blavatsky über die<br />

Elemente scheint allerdings mehr auf einem Zufall zu beruhen, denn seine diesbezüglichen<br />

Ausführungen in dem Werk ‚Die Gehe<strong>im</strong>wissenschaft <strong>im</strong> Umriß‘ sind kaum geeignet, dem<br />

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