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Theosophie und Anthroposophie im Licht der ... - Bruno Schneider

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Umlaufszeiten, d.V.) stellen dasjenige dar, was wir nennen könnten den Astralleib <strong>der</strong> Erde.“<br />

Nach hermetischer Auffassung stellen die Vorsteher nicht den Astralleib <strong>der</strong> Erde dar,<br />

son<strong>der</strong>n haben innerhalb <strong>der</strong> Astralebene ihre hauptsächlichen Regierungsbezirke, da sich in<br />

dieser Welt auch die vier Elementarreiche befinden, die von Ihnen beaufsichtigt werden. Daß<br />

die Vorsteher aber auch noch gleich wichtige <strong>und</strong> umfangreiche Aufgaben in <strong>der</strong> mentalen Welt<br />

haben, davon weiß Steiner nichts zu berichten.<br />

Nun möchte ich einiges Wichtige zur Sonnensphäre betrachten, die nach Blavatsky, Steiner<br />

<strong>und</strong> Bardon übereinst<strong>im</strong>mend eine beson<strong>der</strong>e Stellung innerhalb <strong>der</strong> Hierarchie einn<strong>im</strong>mt.<br />

Danach geht die Wirkung dieser Sphäre über alle an<strong>der</strong>en Sphären hinaus. Zur überragenden<br />

Stellung <strong>der</strong> Sonnengenien schreibt Bardon in seiner Evokation:<br />

„Die Urgenien <strong>der</strong> Sonnensphäre sind ihren Machtbereichen nach in <strong>der</strong> kosmischen Rangordnung<br />

als Vermittler zum Urschöpfer des planetarischen Systems anzusehen (S. 304). In <strong>der</strong><br />

Sonnensphäre regieren insgesamt 45 Genien. Ihr Herrscher, hermetisch ausgedrückt – Herr <strong>der</strong><br />

Sonnensphäre –, wird in <strong>der</strong> Kabbalah Mettatron genannt. Die kabbalistischen Urschriften<br />

bezeichnen Mettatron als den Vermittler zwischen Gott <strong>und</strong> Mensch“ (S. 300).<br />

Nun ist nach den Lehren von Bardon klar, daß den 45 positiven Genien auch 45 negative<br />

Genien gegenüberstehen, mit einem Herrscher, <strong>der</strong> <strong>der</strong> Gegner des Mettatron ist. Namen <strong>und</strong><br />

Siegel von negativen Wesen <strong>der</strong> Hierarchie wurden von Bardon nicht veröffentlicht, doch<br />

möchte ich hier hinweisen auf die Ausführungen Steiners über ein höchstes negatives Wesen mit<br />

Namen Sorat.<br />

„Sorat ist <strong>der</strong> Name des Sonnendämons, des Gegners des Lammes (Christus, d.V.). ... Der<br />

Mißbrauch <strong>der</strong> spirituellen Kräfte hängt zusammen mit jener verführerischen Kraft des Tieres<br />

mit den zwei Hörnern (Sorat, d.V.). Und wir nennen diesen Mißbrauch <strong>der</strong> spirituellen Kraft die<br />

schwarze Magie <strong>im</strong> Gegensatz zum richtigen Gebrauch, den wir die weiße Magie nennen“<br />

(GA104, V.v. 29.6.1908).<br />

Der Sorat wird hier als Gegner des Christus bezeichnet, weil Steiner behauptet, daß <strong>der</strong><br />

Christus <strong>der</strong> Herr <strong>der</strong> Sonnensphäre sei, worauf in <strong>der</strong> nun folgenden Betrachtung zurückzukommen<br />

sein wird. Die Ausführungen zu Jesus Christus in <strong>Theosophie</strong> <strong>und</strong> <strong>Anthroposophie</strong><br />

sind sehr umfangreich, deshalb sollen hier nur die aus hermetischer Sicht wichtigsten Probleme<br />

betrachtet werden. Bei Frau Blavatsky finden wir bereits die wichtigsten Fragen gestellt:<br />

„Stand Jesus als ‚Sohn Gottes‘ <strong>und</strong> ‚Heiland‘ <strong>der</strong> Menschheit einzig in den Annalen <strong>der</strong> Welt<br />

da? War seine Geburt die einzige auf übernatürliche Weise unbefleckte? Ist er also Mensch o<strong>der</strong><br />

Gott, o<strong>der</strong> ist er beides zur selben Zeit? fragt die verwirrte Schreiberin“ (Geh.III, S. 144).<br />

Die hier von Blavatsky gestellten Fragen berühren wie<strong>der</strong> diejenige nach dem Verhältnis von<br />

Gott, Hierarchie <strong>und</strong> Mensch. Nach <strong>der</strong> Darstellung des Lebensweges von Jesus kommt sie zu<br />

dem Schluß:<br />

„Es ist mehr o<strong>der</strong> weniger die Geschichte eines jeden Adepten, <strong>der</strong> Initiation erlangt. Die<br />

Taufe <strong>im</strong> Jordan ist <strong>der</strong> Ritus <strong>der</strong> Initiation, <strong>der</strong> letzten Reinigung, einerlei, ob in heiliger<br />

Pagode, Teich, Fluß o<strong>der</strong> Tempelsee in Ägypten o<strong>der</strong> Mexiko. Der vollkommene Christus <strong>und</strong><br />

Sophia – die göttliche Weisheit <strong>und</strong> Intelligenz – treten in den Initiierten <strong>im</strong> Augenblick des<br />

mystischen Ritus ein, durch Übertragung vom Guru auf den Chela, <strong>und</strong> verlassen den physischen<br />

Körper <strong>im</strong> Augenblick des Todes des letzteren, um in den Nirmanakaya o<strong>der</strong> das astrale<br />

Ego des Adepten wie<strong>der</strong>einzutreten“ (Geh.III, S. 158-159).<br />

Steiner unterscheidet gr<strong>und</strong>sätzlich zwischen Jesus <strong>und</strong> Christus insofern, als er behauptet,<br />

daß Jesus ein hoher Eingeweihter aus <strong>der</strong> menschlichen Evolution ist, <strong>der</strong> dem Christus, dem<br />

zweiten Prinzip <strong>der</strong> Trinität, seinen physischen Körper zur Inkorporation zur Verfügung gestellt<br />

hat. Diese Idee ist allerdings keineswegs neu, son<strong>der</strong>n wurde von Blavatsky bereits in Isis II, S.<br />

186 zitiert: „So trat Christos in dem Augenblick seiner Taufe <strong>im</strong> Jordan in den Menschen Jesus<br />

ein. Von dieser Zeit an begann Jesus W<strong>und</strong>er zu wirken; vor dem war er völlig unbewußt seiner<br />

Mission.“<br />

In GA103, V.v. 3.7.1909 wird <strong>der</strong> Vorgang von Steiner wie folgt beschrieben: „Während <strong>der</strong><br />

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