Bio-Trends - Ein Herz für Bio
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<strong>Bio</strong>-wissen: aoc-Käse aus heumilch<br />
<strong>Bio</strong>-Käse mit klar definierter<br />
Herkunft von Milch<br />
und Käse haben natürliche<br />
Mengenprobleme<br />
Das ist die Kehrseite der lückenlosen Rückverfolgbarkeit bei den<br />
französischen AOC-Käsen. <strong>Bio</strong>-Comté und Morbier müssen nicht<br />
nur in der Herkunftsregion verarbeitet werden, auch<br />
die Milch darf nur aus dem engeren<br />
Umkreis stammen. Während<br />
die europäischen Milchbauern<br />
über Überschussmengen und sinkende<br />
Preise klagen, herrscht in<br />
Ostfrankreich – etwa im französischen<br />
Jura – Mangel an Milch und<br />
an <strong>Bio</strong>milch. Seitdem auch der inner-<br />
französische <strong>Bio</strong>-Konsum anzog, reicht<br />
die derzeitige Produktion von <strong>Bio</strong>-Comté und<br />
<strong>Bio</strong>-Morbier gerade aus, die Nachfrage zu befriedigen.<br />
Heumilch-Käse, das neue Schlagwort bei<br />
hochwertigem <strong>Bio</strong>-Käse<br />
Das immer beliebter werdende Stichwort „Heumilchkäse“ charakterisiert<br />
eine Käsequalität, die <strong>für</strong> AOC-Käse wie Comté und<br />
Morbier schon immer die Grundvoraussetzung war. Qualitätskäse<br />
braucht Kühe, die nur mit frischem oder getrocknetem Heu<br />
gefüttert werden. Wie bei aller Muttermilch schmeckt man<br />
auch der Kuhmilch sehr genau an, was die Milchkuh gefressen<br />
hat. Und dies wiederum beeinflusst selbstverständlich auch den<br />
Geschmack des Käse, der daraus gefertigt wurde.<br />
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<strong>Bio</strong>-Käse<br />
Die Heumilchfütterung ist – wie Käsemeister – immer wieder<br />
bestätigen auch eine wesentliche Voraussetzung <strong>für</strong> die<br />
Gerinnung der Käsemasse, das heißt, der Käse bekommt eine<br />
bessere Konsistenz.<br />
Positiv – Heumilchkäse heißt umgekehrt<br />
auch silagefreie Fütterung<br />
Nach der Käsetradition der europäischen Bergkäser ist Silofutter<br />
der Gerinnung und Reifung bei Qualitätskäse abträglich. Bei<br />
reiner Grassilage vom eigenen Hof ist<br />
wenigstens die Zusammensetzung unbedenklich.<br />
Dagegen wird bei normaler<br />
Silage neben Grünfutter auch Soja und<br />
Mais verwendet, die meist nicht vom eigenen<br />
Hof stammen. Und sofort taucht das<br />
Gespenst genmanipulierter Substanzen<br />
auf, die die aufgeklärten Verbraucher ganz<br />
bestimmt nicht in ihrem Käse haben möchten.<br />
Aus diesem Grund geht die europäische <strong>Bio</strong>-Käse-<br />
Verordnung, die <strong>für</strong> die verwendete <strong>Bio</strong>-Milch vorschreibt, dass<br />
die Milchkühe mit <strong>Bio</strong>futter ernährt wurden in der Praxis nicht<br />
weit genug. Nur der völlige Verzicht auf hoffremdes Silofutter<br />
schließt die Berührung mit genmanipulierten Futterstoffen<br />
wirklich aus.<br />
Für guten <strong>Bio</strong>-Käse ist Heumilchfütterung ohne Silage ein<br />
wesentliches Qualitätsmerkmal.<br />
Gerade <strong>Bio</strong>-Kunden möchten bei Käse <strong>für</strong> gutes Geld gute<br />
Qualität kaufen. Wenn sie erst einmal wissen, dass es viele<br />
<strong>Bio</strong>-Käse in Heumilchqualität gibt, werden sie diese bevorzugen,<br />
weil auch in den Augen der Kunden zu einer guten<br />
<strong>Bio</strong>-Käsequalität auch die beste <strong>Bio</strong>-Fütterung gehört.<br />
Außerdem schmeckt man den Unterschied in vielen Fällen<br />
sehr deutlich.