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gesundsitzen 2015/2016

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Ergonomie & RückenVom Prototyp zur Serientauglichkeit: Der Weg zumfertigen Stuhl dauert oft mehrere Jahre. Rechts: FrankPotocnik, Leiter der Entwicklungsabteilung.«Diesen Stuhl bitte nicht fotografieren, der istnoch geheim», sagt René Walpen. Aha. Allesklar. Und der da? Der Geschäftsführer vonGiroflex nickt: «Der 313 ist o.k., den haben wirgrade erst rausgebracht.» Davor war auch derStuhl mit der Nummer 313 ein streng gehütetesGeheimnis des Schweizer StuhlbauersGiroflex. Damit aus Geheimnissen dereinstStühle werden, ist einiges an Erfindergeistgefragt.Tüftelwerkstatt der Daniel DüsentriebsElf Personen machen bei Stoll Giroflex nichtsanderes als geheime Stühle entwickeln. Sietüfteln an neuen Bewegungsabläufen undMechaniken, an neuen Materialkombinationen,an einem noch bequemeren Sitzgefühlund befassen sich mit künftigen Arbeitstrends.«Sie arbeiten in der Zukunft», sagtWalpen. «Unsere Arbeitswelt wird immermobiler, immer flexibler.» Häufig wird heuteein Arbeitsplatz von verschiedenen Personengenutzt. Ein Stuhl muss darum unterschiedlichstenAnforderungen gerecht werden. Denn es machteinen Unterschied, ob ein 120 Kilogramm schwererRiese oder ein 45-Kilo-Federgewicht auf einem Bürostuhlsitzt. Kein Problem für Frank Potocnik, Leiter derEntwicklungsabteilung. Er ist einer der Daniel Düsentriebsvon Stoll Giroflex. In seinem Geheimlabor tüfteln«Schönes Design istnur so gut,wie man es besitzenkann.»René Walpen, Geschäftsführerer und sein Team an verschiedenen Stuhlkomponenten.Da gibt es Ingenieure, Konstrukteure,Modellbauer, Feinmechaniker undVersuchspolsterer. In ihren Ateliers erstellensie erste Entwürfe und Prototypen. Von Hand.«In einem fertigen Stuhl steckt von jedem einzelnenMitarbeiter etwas drin», sagt Potocnik.Besonders freudig schlägt das Entwicklerherz,wenn seine Kreationen sich gut verkaufen.«Dann haben wir den Zeitgeist getroffen.»Doch davor ist harte Knochenarbeit gefragt.Und Ausdauer. Davon hat Potocnik genug. Erist ein beharrlicher Mensch.Vom hässlichen Entlein zum schönenSchwanIn seinen geheimen Keller stehen sie in Reihund Glied, säuberlich eingepackt, beschriftetund nummeriert: die Prototypen des 313. Siesehen auf den ersten Blick unspektakuläraus. Von schön gar nicht erst zu sprechen.Doch Potocnik sieht deren innere Qualitäten.Wenn er ihre durchdachte Technik erklärt,beginnt er förmlich zu sprudeln: «Die Mechanik ist absolutneu», sagt er und zeigt auf ein Metallkonstruktunter der Sitzfläche eines Prototyps. «Ziel war es, einenStuhl zu entwickeln, der für alle passt.» Bequem, beweglich,einfach zu bedienen und reduziert sollte ersein. «Ergonomie ist unsere DNA», sagt René Walpen.<strong>gesundsitzen</strong>– 17 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>

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