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gesundsitzen 2015/2016

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Ergonomie & RückenSitzen oder stehen?Ein Chiropraktor mit Rückenbeschwerden. Dasgibt es tatsächlich. Dr. Marco Vogelsang erzählt, wohersie kommen und wie er damit umgeht.Text: Dr. Marco Vogelsang /Foto: Fotolia/KaneaDer menschliche Bewegungsapparat istmein Beruf. Ich (49) bin Chiropraktor miteigener Praxis in Zürich. Früher war ichals aktiver Zehnkämpfer in der Leichtathletiksowie als Turn- und Sportlehrer tätig.Immer wieder hatte ich mit Rückenproblemenzu kämpfen und litt bereits als«Eine Operation oder eineSpritze waren nie nötig.»<strong>gesundsitzen</strong>Dr. Marco Vogelsang,Chiropraktor18-Jähriger an starken Rückenschmerzen.Die letzte schlimme Episode präsentiertesich mit schmerzenden Ausstrahlungen inmein linkes Bein, einer Lähmung, begleitetvon unerträglichen Rücken- und Hüftschmerzen.Ins Badezimmer kriechenMorgens musste ich vom Bett ins Bad kriechen.Ich schaffte es kaum in die Praxis,wo ich mich wieder schmerzfrei hinsetzenkonnte. Mit der Bewegung in meinem Berufals Chiroprak tor – abwechslungswei -se sitzen und stehen – ging es mir im Verlaufdes Tages besser, bis gegen Abend dieSchmerzen zunahmen.Die ErklärungAus einer beschädigten Bandscheibe tritteine gelartige, zähe Masse aus. Diese setztdie Nerven oft unter Druck oder sie werdenbiochemisch irritiert (Entzündung).Die hinteren respektive dorsalen Strukturenwerden im entspannten Sitzen durcheine kleine Beugung nach vorne auseinanderbewegt.Es entsteht mehr Raum. Dieausgelaufene Substanz entfernt sich leichtvom Nerv. Deshalb ist entspanntes Sitzenbesser als Stehen. Bei meinem zweitunterstenGelenk lag eine solche beschädigteBandscheibe (Diskushernie) vor. Siedrückte nach unten auf eine Nervenwurzelzwischen Bandscheibe und Wirbelgelenk.Ich habe meinen Rücken bei Beschwerdenstets erfolgreich chiropraktisch behandelnlassen. Eine Operation, eine Spritze oderÄhnliches waren nie notwendig. Medikamentenahm ich unterstützend, wenn dieSchmer zen unerträglich wurden. Dochjeder Patient ist ein Indi viduum und spürt– 53 –Schmerzen unterschied lich. Darum meinTipp: nicht zu lange in derselben Positionverharren und vom Stehpult beispielsweiseauf einen Hocker wechseln. Nicht unterschätzen:Der eigene Körper sagt einem,was zu tun ist. Was sich gut anfühlt,tut auch gut.www.chirosuisse.info300 Chiropraktoren – ein VerbandDer Bewegungsapparat, insbesonderedie Wirbelsäule und das Nervensystemstehen beim Chiropraktor im Zentrum.Seine Aufgaben sind Diagnose, Behandlung,Beratung und Betreuung. Sechsbis neun Jahre Studium und Weiterbildungin Medizin und Chiropraktik machenihn zu einem kompetenten erstenAnsprechpartner als Grundversorger.Die Behandlung erfolgt meist manuell.In vielen Fällen kann damit auf Medikamenteoder chirurgische Eingriffeverzichtet werden. Chiropraktik ist eineLeistung der Grundversicherung.<strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>

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