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gesundsitzen 2015/2016

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GesundheitPimp my shoes oder bestehende Schuhe auf dieEigenheiten des Fusses anpassen: Der Beruf des Orthopädieschuhmachersist vielseitig.Däpp am meisten, wenn seine Kunden Karten aus denFerien schicken. Denn dann weiss er, dass sie unterwegssind. Mobil mit seinen Schuhen.Gepimpte SchuheNeben der Massanfertigung muss ein Orthopädieschuhmacherauch das Abändern bestehender Schuhe beherrschenund das – wie Walter Däpp es nennt – «pimp myshoes». Beides basiert auf bestehenden Schuhen, diedem Fuss entsprechend angepasst werden. «Der Fussist immer stärker als der Schuh», sagt Däpp. Darumpasst er lieber gleich den Schuh dem Fuss an. WalterDäpp arbeitet mit Scanner und Computer, um Druckstellenund Haltungsauffälligkeiten zu erkennen.«Manchmal hilft ein Versteifen, eine Einlage oder Anbringeneiner Abrollsohle bereits, um Beschwerdenauszumerzen. Zum ‹Pimpen› hingegen bringen dievorwiegend weiblichen Kundinnen gern ihre schön anzusehenden,nicht immer ganz flachen Schuhe. FürWalter Däpp kein Problem. «Ich würde nie jemandemAbsatzschuhe ausreden. Es ist viel ungesünder, wennman sich für einen Schuh schämt, als wenn man sichmit einem weniger gesunden hübsch findet.» Damit dieSchuhe bequemer werden, verpasst er ihnen eine wei­che, gut federnde Gummisohle, weitet Druckstellen ausoder klopft Nähte weich. Soll übrigens auch wunderbarbei Ski- und Wanderschuhen funktionieren.Seit GenerationenZu seinem Schuhtick kam Walter Däpp schon früh. «Ichbin quasi erblich vermurkst», sagt er. Schon sein Urgrossvaterarbeitete in einer Schuhmacherei und auchDäpps Vater wurde Schuster. Als Kind musste WalterDäpp oft im elterlichen Betrieb helfen. Doch eigentlichwollte er immer Werkzeugbauer werden. Als er aus derSchule kam, war die Maschinenindustrie jedoch amBoden und seine Eltern bewegten ihn zu einer Schuhmacherlehre.«Kaum angefangen, hat es mir sogar richtigSpass gemacht», erzählt er. «Ich wollte schon damals,dass die Kunden die Anatomie verstehen.» Das ist bisheute so geblieben. Dafür holt Walter Däpp jeweils das«Grosi» aus der Schublade. So nennt er schelmisch dasdreidimensionale Anschauungs-Fussgelenk mit freigelegtenSehnen und Muskeln, mit dem er sämtliche Fussbeschwerdeneinfach verständlich erklärt. Egal ob Hohlfuss,Senkfuss oder Grosi: Walter Däpp liebt sie alle.www.ortea.ch<strong>gesundsitzen</strong>– 56 – <strong>2015</strong>/<strong>2016</strong>

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