«Regionaler Naturpark Beverin» (Arbeitstitel)
«Regionaler Naturpark Beverin» (Arbeitstitel)
«Regionaler Naturpark Beverin» (Arbeitstitel)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1 Einleitung<br />
Fachstelle für Tourismus und Nachhaltige Entwicklung<br />
Wergenstein, 20. Dezember 2007<br />
<strong>«Regionaler</strong> <strong>Naturpark</strong> <strong>Beverin»</strong><br />
Machbarkeitsstudie<br />
Der landwirtschaftliche und gewerbliche Strukturwandel führt in vielen peripheren Regionen der Alpen<br />
zu erheblichen Problemen. Die traditionelle Berglandwirtschaft verliert als Einkommensbasis zuneh-<br />
mend an Bedeutung. Im Gegensatz zu den 1960er und 1970er Jahren können die anderen Branchen<br />
diesen kontinuierlichen Rückgang nicht mehr auffangen. Besonders auch das Gewerbe, welches in<br />
den Randregionen über lange Zeit einen starken Beschäftigungseffekt hatte, verliert seit 10 – 15<br />
Jahren an Bedeutung. Wegen der fehlenden Beschäftigungsgrundlage wandert ein Teil der jüngeren<br />
Bevölkerung in die regionalen und nationalen Zentren ab. Daraus resultiert ein sozialer<br />
Substanzverlust für viele Dörfer im Berggebiet, der wiederum dazu führt, dass oft die personellen<br />
Ressourcen für eine innovative Weiterentwicklung fehlen. Indirekte Folge des Rückgangs der<br />
regionalen Wirtschaftskraft und des Abbaus von Arbeitsplätzen sind die Gefährdung der öffentlichen<br />
Infrastruktur und Dienstleistungen. Insbesondere in der Entwicklung des ländlichen Raumes befinden<br />
wir uns heute an einem Wendepunkt. Die oben beschriebenen Tendenzen spitzen sich in den letzten<br />
Jahren angesichts der zunehmenden demographischen und ökonomischen Sogwirkung der Zentren<br />
rasant zu. Wie die aktuelle Analyse aus dem Amt für Wirtschaft und Tourismus AWT Graubünden zu<br />
den potenzialarmen Räumen in Graubünden zeigt, steht flächenmässig der grössere Teil des Kantons<br />
Graubünden an einem sozio-ökonomischen Wendepunkt.<br />
Viele dieser Räume haben Entwicklungspotenzial. Im Zentrum stehen dabei die intakten Natur- und<br />
Kulturräume, die unter der Konzeption eines integrativen, natur- und kulturnahen Tourismus eine<br />
regionalökonomische Entwicklungschance bilden. Die Idee der «Regionalen <strong>Naturpark</strong>s» nimmt diese<br />
Chance auf. Mensch und Umwelt, eine nachhaltige Regionalentwicklung stehen im Zentrum. Zudem<br />
zeigt auch die gesellschaftliche Entwicklung, dass authentische Natur- und Kulturräume zunehmend<br />
an Bedeutung gewinnen. Viele Menschen suchen in der Freizeit, in den Ferien den Ausgleich zum<br />
hektischen Alltag, Ruhe, Stille und Langsamkeit. Die ländlichen Gebiete bieten diese Werte als<br />
komplementäre Räume zu den städtischen, dicht überbauten Agglomerationen. Durch die Errichtung<br />
eines «Regionalen <strong>Naturpark</strong>s» können diese zunehmend nachgefragten Werte erhalten und<br />
gleichzeitig für die nachhaltige Regionalentwicklung genutzt werden.<br />
Auch die Regionen Schams, Safiental und Heinzenberg sind ausgesprochen ländlich geprägte<br />
Räume. Sie werden nach wie vor von einer naturnahen Landwirtschaft dominiert, die die Kulturland-<br />
schaft pflegt und bewirtschaftet. In allen drei Räumen sind mehr oder weniger ausgeprägt im natur-<br />
und kulturnahen Tourismus positioniert. Trotzdem sind auch diese Gebiete von den oben beschrieben<br />
negativen Entwicklungen betroffen. Ein Park könnte das vorhandene endogene Potenzial, die intakten<br />
Natur- und Kulturwerte, besser sichtbar und effizienter nutzbar machen. Der Park würde die bereits<br />
bestehende Positionierung unterstreichen und fördern. Eine effiziente und professionelle Organisa-<br />
tionsstruktur könnte auch ein regionenübergreifendes, gemeinsames Dach schaffen, das die<br />
verschiedenen Initiativen und Aufwertungsmassnahmen für die Landschaft koordiniert und unterstützt.<br />
Dies waren auch die Hauptmotive der Trägerschaft (Fundaziun Capricorn), das Projekt <strong>«Regionaler</strong><br />
<strong>Naturpark</strong> <strong>Beverin»</strong> anfangs 2007 wieder zu lancieren, nachdem bereits im Jahr 2002 eine erste auf<br />
den Schamserberg beschränkte Machbarkeitsstudie erarbeitet wurde.<br />
1