3015118 Muko 01_10 US.indd - Mukoviszidose e.V.
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Liebe<br />
Leserinnen<br />
und Leser,<br />
das Schwerpunktthema Hygiene sollte<br />
uns „schwer im Magen“ liegen, denn wir<br />
tun uns offensichtlich „schwer“ damit.<br />
Wie ich darauf komme? Unter anderem,<br />
weil ich schon einmal ein Editorial zu<br />
genau diesem Thema an gleicher Stelle<br />
geschrieben habe. Vielleicht sollten wir uns<br />
das noch einmal in Erinnerung rufen:<br />
Auch im Heft 02/05 ging es um<br />
Infektionen und Infektionsvermeidung:<br />
„Die neu gegründete AGAM hat viele<br />
Aufgaben. Eine dieser Aufgaben wird<br />
sicher sein, den nicht einfachen Prozess<br />
der Entwicklung solcher Hygieneregeln für<br />
beide Seiten – für Ärzte, aber eben auch<br />
für Patienten – in Angriff zu nehmen.“<br />
Ja, das waren Zeiten des Aufbruchs und<br />
der guten Vorsätze, denn im AGAM-<br />
Newsletter hieß es: „Was wir uns als<br />
nächste Aufgaben vorgenommen haben...<br />
Koordinierung eines Positionspapiers zur<br />
Hygiene in Ambulanz und Klinik.“<br />
Man könnte es sich leicht machen und<br />
etwas spitz bemerken, dass es bei der<br />
Einigung auf das Thema noch voranging,<br />
bei der Einigung auf die Inhalte dann<br />
aber der ganze Prozess ins Stocken geriet.<br />
Möglicherweise hatte man sich aber nur<br />
einfach zu viel vorgenommen und musste<br />
deshalb scheitern? Tatsächlich ist das<br />
Verfahren der Leitlinienentwicklung in der<br />
Heimat der Bürokratie so komplex und so<br />
aufwändig, dass es kaum verwundert, dass<br />
wir heute noch keine Leitlinie haben. Aber<br />
immerhin können wir auf den Beginn<br />
einer Leitlinienentwicklung verweisen,<br />
es gibt eine „Arbeitsgruppe Hygiene<br />
und Infektionsvermeidung“ innerhalb<br />
der „Arbeitsgruppe der Leitlinien entwicklung“.<br />
Warum sollte wirklich etwas werden, was<br />
in den letzten fünf Jahren nichts geworden<br />
ist? Weil es jetzt professionell aufgezogen<br />
wird; die Geschäftsstelle unterstützt das<br />
Projekt organisatorisch, es ist nicht länger<br />
ausschließlich von dem „guten Willen“<br />
einiger Freiwilliger – es sind immer die<br />
Gleichen – abhängig. Aber so sehr wir das<br />
Fehlen auch beklagen mögen, bedenken<br />
Sie, dass die meisten Zeilen, die Sie in dieser<br />
Zeitschrift fi nden, die meisten Aktivitäten<br />
von Ärzten und anderen Mitgliedern des<br />
Behandlerteams, die nicht die unmittelbare<br />
Editorial 3<br />
Versorgung der Patienten sind, in der<br />
Freizeit und quasi nebenher erbracht<br />
werden (müssen). Umso wichtiger ist eine<br />
effi ziente organisatorische Unterstützung,<br />
insbesondere bei Verfahren, die durch die<br />
bürokratischen Hürden so ermüdend und<br />
abschreckend sind.<br />
Deshalb hat im letzten Jahr der Vorstand<br />
des <strong>Muko</strong>viszidose e.V. beschlossen, die<br />
Leitlinienentwicklung – auch die zum<br />
Thema Hygiene – mit fi nanzieller<br />
Unterstützung professionell voranzutreiben.<br />
Wir haben diese Entscheidung<br />
getroffen, weil wir für Ärzte und<br />
Patienten eine solche Leitlinie dringend<br />
brauchen und alles tun müssen, dass<br />
wir unsere längst gesteckten Ziele auch<br />
wirklich erreichen. Bis dahin können die<br />
Beiträge in dieser Ausgabe von muko.info<br />
Orientierung bieten und das Spektrum der<br />
Möglichkeiten unterschiedlicher Sichtweisen<br />
verdeutlichen. Viel Spaß bei der<br />
Lektüre…<br />
Prof. Dr. T.O.F. Wagner