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Verein der Freunde, Förderer und Ehemaligen - Förderverein ...

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Empfang bei genügen<strong>der</strong> Trennschärfe. Unser kostbares gekapertes Gut<br />

wurde hochkant in ein leeres hölzernes Sodafaß gestellt <strong>und</strong> die Freiräume<br />

ausgestopft. Zur Abdeckung wurde eine passende Holzscheibe verwendet<br />

<strong>und</strong> die Holztonne bis zum Rand mit Soda aufgefüllt. Diese Vorbereitung<br />

gehörte zu unserem Plan zur Lösung des Transportproblems, das uns bei<br />

normaler Abwicklung Schwierigkeiten bei dem Zoll gemacht hätte. Die<br />

"Rhein" lag im Stadthafen. Die "Emmy Frie<strong>der</strong>ich" jedoch lag sechs<br />

Kilometer entfernt an <strong>der</strong> Ölpier in Golfo. Das generell gute Verhältnis<br />

<strong>der</strong> Seeleute <strong>der</strong> "Rhein" zu den zwei an Bord stationierten Zollposten<br />

erleichterte unser Vorhaben. Kapitän U. erzählte ihnen, daß <strong>der</strong> "Emmy"<br />

die kaustische Soda ausgegangen sei <strong>und</strong> bat die Zöllner, uns bei dem<br />

Transport <strong>der</strong> Tonne behilflich zu sein. Nachdem die Zollbeamten das<br />

Faß in Augenschein genommen hatten, erklärten sie sich bereit, die Tonne<br />

auf ihrem Motorboot zur "Emmy Frie<strong>der</strong>ich" zu bringen. (natürlich gegen<br />

Entrichtung einiger Flaschen Schnaps - versteht sich). Und so kam es, daß<br />

uns die Zollbehörde höchstselbst den Empfänger an Bord "schmuggelte".<br />

Die zwei Wachtposten, die in <strong>der</strong> Lotsenkammer unseres Schiffes<br />

untergebracht waren, erhielten je<strong>der</strong> eine Flasche Whisky, <strong>und</strong> ich war<br />

sicher, daß sie mich einen Tag lang beim Einbau des Empfängers nicht<br />

mehr stören würden.<br />

Unser Pott war ein alter englischer Frachter, in dessen La<strong>der</strong>äume<br />

nachträglich riesige Tanks eingebaut worden waren. Über sechstausend<br />

Tonnen Öl hatte die "Emmy Frie<strong>der</strong>ich" geladen. Viele holländische<br />

Besatzungsmitglie<strong>der</strong> waren an Bord; bei Kriegsausbruch jedoch wurden<br />

sie entlassen <strong>und</strong> durch deutsches Decks- <strong>und</strong> Maschinenpersonal ersetzt,<br />

das von den an<strong>der</strong>en in Tampico liegenden deutschen Schiffen abgezogen<br />

wurde. Im großen <strong>und</strong> ganzen war die Qualität <strong>der</strong> Besatzung besser, als<br />

die Beschaffenheit des Schiffes. Bis zum 16. Oktober tat sich allerlei auf<br />

dem 1904 gebauten Schiff. Es wurde von Kohlen- auf Ölfeuerung<br />

umgestellt. Bei Schweißarbeiten im Maschinenraum entstand ein Brand,<br />

<strong>der</strong> aber bald gelöscht werden konnte.

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