Laserstrahlschweissen Leseprobe
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Einschweißtiefe t [m m ]<br />
s<br />
Die Strahlpolarisation kann auch einen direkten Einfluß auf die Nahtausbildung ausüben,<br />
Abbildung 1-4. Ist der Strahl senkrecht zur Vorschubrichtung polarisiert, wird er an den Kapillarseitenwänden<br />
verstärkt absorbiert und an der Verdampfungsfront reflektiert. Die Schweißnähte<br />
sind daher durch eine charakteristische Abnahme der Schweißtiefe und eine größere Nahtbreite<br />
gekennzeichnet. Ist dagegen der Strahl durch Polarisation parallel zur Vorschubrichtung gekennzeichnet,<br />
wird er an der Verdampfungsfront verstärkt absorbiert, so daß die Strahlungsenergie wirkungsvoll<br />
in Prozeßenergie umgesetzt werden kann. Die Nahtgeometrie zeichnet sich in diesem<br />
Fall durch ein großes Tiefe-zu-Breite-Verhältnis aus.<br />
1.2.2 Einfluß von Arbeitsgasen auf den Schweißprozeß<br />
Die beim Laserstrahlschweißen eingesetzten Arbeitsgase dienen der Beeinflussung des Plasmas<br />
und damit der Energieeinkopplung. Ursache hierfür ist die Beeinflussung der Elektronendichte im<br />
Plasma durch Rekombination von Elektronen und Ionen. Leichte Gase mit hohen Ionisierungsenergien<br />
(Helium) können die Rekombinationsrate im Plasma erhöhen. Dies führt zu einer Verringerung<br />
der Elektronendichte im Plasma und somit zu einer geringeren Absorption bzw. Abschirmung.<br />
In gleicher Weise sind die zugeführten Teilchenströme (Gasflüsse) von Bedeutung. Dieser Effekt<br />
ist u. a. der Grund für die Abhängigkeit des Schweißergebnisses vom Arbeitsgas, wie er in<br />
Abbildung 1-5 deutlich wird. Insbesondere bei hohen Plasmadichten bzw. Verdampfungsraten,<br />
verursacht durch hohe Intensitäten oder geringe Vorschubgeschwindigkeiten, wird der Einfluß des<br />
Arbeitsgases deutlich. Wird das Arbeitsgas nicht auf den Prozeß abgestimmt, so kann dies zu einer<br />
erhöhten Absorption im Plasma über dem Werkstück und somit zur Abschirmung führen. Neben<br />
der Beeinflussung des Plasmas ist die Wirkung des verwendeten Arbeitsgases auf das Schmelzbad<br />
hinsichtlich Viskosität und Oberflächenspannung zu beachten, zwei Einflußgrößen, die im Hinblick<br />
auf eine mögliche Rißbildung von besonderer Bedeutung sind.<br />
6<br />
4<br />
6 -2<br />
I=4x10 W cm<br />
Stahl: 16MnCr5<br />
P L = 2kW<br />
s = 6mm<br />
2<br />
0<br />
Arbeitsgas:<br />
He 20l/min<br />
N2 “<br />
Ar “<br />
1 2 3 4<br />
Schweißgeschwindigkeit v<br />
S[m/min]<br />
Abbildung 1-5 Einfluß des Arbeitsgases auf das Schweißergebnis (CO 2 -Laser) [1-1]<br />
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