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Humboldt-Blätter 16-2010 - Humboldtianer.de

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phiegeschichte von Ptolemäus bis 1850.<br />

Im Scheunenteil sind zwei Dokumentationen<br />

über die Webereigeschichte <strong>de</strong>r<br />

Stadt und über die früheren Ackerbürgerhöfe<br />

von Bleichero<strong>de</strong> (im Aufbau) zu<br />

sehen. Ferner wird dort ein Webereimuseum<br />

mit Lehrwebstühlen eingerichtet.<br />

Die Restaurierung <strong>de</strong>s Hauptbaus und<br />

<strong>de</strong>s Scheunenbaus erfolgte mit För<strong>de</strong>rmitteln<br />

in Höhe von ca. 1,5 Mio. Euro<br />

<strong>de</strong>r Europäischen Union, <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

Thüringen, <strong>de</strong>r Deutschen Stiftung<br />

Denkmalschutz und <strong>de</strong>r Sparkassenorganisation<br />

von Hessen-Thüringen.<br />

2009 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Hof gepflastert und<br />

eine Lin<strong>de</strong> gepflanzt, <strong>de</strong>r Rohbau <strong>de</strong>r<br />

Remise wur<strong>de</strong> erstellt. Deren Restaurierung<br />

soll im kommen<strong>de</strong>n Frühjahr been<strong>de</strong>t<br />

sein. Dann wird dort eine Dokumentation<br />

„Alt-Bleichero<strong>de</strong> vor 1914“<br />

untergebracht, für die bereits ca. 190<br />

Fotos in DIN A 4 Größe gesammelt und<br />

laminiert wur<strong>de</strong>n (Stand: 10.01.10).<br />

Alle Bleicherö<strong>de</strong>r, Besucher <strong>de</strong>r Stadt<br />

und Schulklassen können dann sehen,<br />

wie sich <strong>de</strong>r Ort vor 100 Jahren gezeigt<br />

hat. Welche Stadt hat schon eine solche<br />

historische Visitenkarte, die Stadtentwicklung<br />

und Sozialgeschichte <strong>de</strong>utlich<br />

wer<strong>de</strong>n lässt? Für Mai <strong>2010</strong> ist die Einweihung<br />

<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>ensembles im<br />

Rahmen eines Bürgerfestes geplant. Es<br />

wird dann darauf ankommen, die Alte<br />

Kanzlei mit Leben zu erfüllen und in ihr<br />

Veranstaltungen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nsten Art<br />

zu realisieren. Sie soll eine Stätte <strong>de</strong>r<br />

Bürger, vor allem <strong>de</strong>r Jugend sein.<br />

Lange war nur in Fachkreisen bekannt,<br />

dass im schön gelegenen Waldhaus<br />

Japan (Familienspitzname: vor 200<br />

Jahren fuhr ein Sohn <strong>de</strong>s Gaststätten-<br />

20<br />

Eigentümers zur See, er kam bis nach<br />

Japan und prahlte damit, die Familie<br />

nannte man „die Japaner“) im Festsaal<br />

die in Deutschland wohl größten französischen<br />

Bildtapeten mit einer Länge von<br />

ca. 25 m (2,50 m Höhe) hängen, die um<br />

1810/1835 im Elsass in Grisailletechnik<br />

(grau/weiß) und Handdruck hergestellt<br />

wor<strong>de</strong>n sind: „Arkadien“: 13,5 m;<br />

„Pfer<strong>de</strong>rennen“: ca. 12 m. Dennoch kam<br />

es nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> nicht zur notwendigen<br />

Restaurierung. Der Zustand ist<br />

beklagenswert.<br />

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

widmete im Dezemberheft 2009 <strong>de</strong>r<br />

Zeitschrift „Monumente“ <strong>de</strong>n Tapeten<br />

einen großen Artikel. Vor einigen Jahren<br />

gelang es, die Stiftung und die Sparkassen-Kulturstiftung<br />

Hessen-<br />

Thüringen als Partner <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s für die<br />

Restaurierung zu gewinnen. Das Lan<strong>de</strong>s<strong>de</strong>nkmalamt<br />

braucht diese Unterstützung<br />

wegen <strong>de</strong>r Finanznot <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s.<br />

Gleichwohl wird die Restaurierung noch<br />

Jahre dauern, <strong>de</strong>nn die Bearbeitung<br />

einer je<strong>de</strong>n Tapetenbahn (ca. 50 bzw. 60<br />

cm breit) kostet ca. 5000 Euro. Die<br />

Tapeten wur<strong>de</strong>n von bekannten französischen<br />

Malern künstlerisch gestaltet.<br />

„Arkadien“ beruht auf <strong>de</strong>m zur Goethezeit<br />

viel gelesenen Werk „Idyllen“ von<br />

Salomon Gessner (1730-88) und stellt in<br />

romantischer Manier sechs Szenen <strong>de</strong>r<br />

griechischen Mythologie dar. Das „Römische<br />

Pfer<strong>de</strong>rennen“ zeigt auf <strong>de</strong>r<br />

Grundlage einer Darstellung Goethes in<br />

seiner Italienreise das jährlich zum<br />

Karneval in Rom stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> reiterlose<br />

Pfer<strong>de</strong>rennen auf <strong>de</strong>r Via <strong>de</strong>l Corso. Das<br />

Lan<strong>de</strong>s<strong>de</strong>nkmalamt setzt sich jetzt für<br />

eine zügige Restaurierung <strong>de</strong>r Tapeten

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