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Humboldt-Blätter 16-2010 - Humboldtianer.de

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lassen.“ (Wilhelm von <strong>Humboldt</strong>, Briefe<br />

an eine Freundin, 5.2.1831)<br />

Zukunft gestalten wird immer zuerst<br />

eine persönliche Herausfor<strong>de</strong>rung sein.<br />

Das geht nicht ohne Fundament. Ein<br />

Teil davon sollte das Wissen und die<br />

Reife – also das Abitur – sein.<br />

Für Sie und vor allem für Ihre Erfolgsaussichten<br />

gilt ein Gedanke von<br />

Victor Hugo: „Die Zukunft hat viele<br />

Namen. Für die Schwachen ist sie das<br />

Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist<br />

sie das Unbekannte. Für die Tapferen ist<br />

sie die Chance.“ O<strong>de</strong>r um mit Karl Jaspers<br />

<strong>de</strong>n Bezug zu <strong>de</strong>n eingangs erwähnten<br />

Sternstun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mokratischen<br />

Han<strong>de</strong>lns in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Geschichte<br />

herzustellen: „Die Zukunft ist als Raum<br />

<strong>de</strong>r Möglichkeiten <strong>de</strong>r Raum (Ihrer)<br />

unserer Freiheit.“ Viel kürzer und optimistischer,<br />

einprägsam und leicht verständlich,<br />

mit einem Hang zu Schlagzeilen<br />

einer großen <strong>de</strong>utschen Zeitung mit<br />

vier Buchstaben, im Original jedoch in<br />

einem Sprichwort aus Burundi festgehalten:<br />

„Die Zukunft gehört keinem.“<br />

Also, greifen Sie zu!<br />

Es ist keine Science-Fiction-Welt, die<br />

sich mit <strong>de</strong>n Vorhersagen <strong>de</strong>r nächsten<br />

Jahrzehnte verbin<strong>de</strong>t. Und doch wird<br />

sich bis 2030 einiges in unserem Leben<br />

verän<strong>de</strong>rt haben. Viele Entwicklungen<br />

lassen sich jetzt schon ablesen, die skizzierten<br />

Trends wer<strong>de</strong>n sich verfestigen.<br />

Revolutionen wird es nicht geben, auch<br />

keine angekündigten, we<strong>de</strong>r im virtuellen<br />

Bereich noch am Arbeitsplatz.<br />

Auch wenn sich unser Arbeits- und<br />

Freizeitleben nicht grundsätzlich verän<strong>de</strong>rn<br />

wird, so muss doch mit Verschiebungen<br />

gerechnet wer<strong>de</strong>n. Die Gesell-<br />

30<br />

schaft wird immer älter, das heißt: länger<br />

arbeiten, neue Karriere mit 50, damit<br />

die Renten auch bezahlt wer<strong>de</strong>n<br />

können. Ältere Menschen haben ein<br />

an<strong>de</strong>res Freizeitverhalten, die Tourismusindustrie<br />

wird sich auf die im Vergleich<br />

zu heute noch fitteren Senioren<br />

einzustellen haben.<br />

Allerdings hält die Entwicklung zur<br />

Zweiklassen-Gesellschaft an. Armut,<br />

die man nicht sieht, wird laut Opaschowski<br />

in Zukunft dauerhaft präsent<br />

sein. Daneben wird es jene Menschen<br />

geben, die sich praktisch alles leisten<br />

können. Die Mittelschicht wird kleiner.<br />

Damit nicht genug: 2030 wer<strong>de</strong>n ebenso<br />

viele Frauen wie Männer im Berufsleben<br />

stehen. Das be<strong>de</strong>utet weniger<br />

Karrierechancen für Männer, allerdings<br />

auch einen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r Berufsauffassung:<br />

Nicht mehr <strong>de</strong>r Job ist das Leben,<br />

son<strong>de</strong>rn das Leben insgesamt wird<br />

wichtig, insbeson<strong>de</strong>re das Erleben. Erleben<br />

meine ich hier durchaus in seiner<br />

doppelten Be<strong>de</strong>utung zwischen genießen<br />

und überleben.<br />

Die Freizeit spielt eine wichtigere<br />

Rolle als heute und <strong>de</strong>r Sinn, <strong>de</strong>n man<br />

ihr gibt. Wellness wird sich weiter ausbreiten<br />

und auch mentale Entspannung<br />

mit einschließen. Denn insgesamt wird<br />

das Leben schneller, <strong>de</strong>r Mensch <strong>de</strong>r<br />

nahen Zukunft will nichts versäumen,<br />

ist permanent vernetzt und benutzt mehrere<br />

Medien gleichzeitig. Man ist mobil<br />

und unabhängig, zappt nicht nur von<br />

einem Fernsehprogramm zum nächsten,<br />

son<strong>de</strong>rn auch von einer Unterhaltung<br />

zur an<strong>de</strong>ren. Das bekommen unter an<strong>de</strong>rem<br />

die traditionellen Sportvereine zu<br />

spüren: Der Mensch von 2030 ist indi-

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