Aus Schäden lernen - Pro Holz Schweiz
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Musik als Sprache der Seele<br />
Ohne <strong>Holz</strong> keine Musik<br />
Wenn der Mensch etwas sagen will, was er nicht kann, so nimmt er die Sprache der Töne,<br />
oder die der Blumen... (Robert Schumann)<br />
Musik, emotionale Mitteilungen über Laute, gingen der Sprache weit voraus. Musik ist also<br />
entwicklungsgeschichtlich viel älter als Sprache. Melodische Töne werden seit Jahrmillionen<br />
von Tieren genutzt, man denke bloss an die Singvögel.<br />
Der Ursprung der menschlichen Musik mit beiden Hauptelementen Melodie und Rhythmus<br />
kann man individual-entwicklungsgeschichtlich so begründen, wie es B.Luban-Plozza in<br />
seinem Buch:“Musik als Sprache der Seele“ tut.<br />
Ab dem 4.Monat nimmt der Fötus den Herzschlag der Mutter, die Körpergeräusche sowie<br />
akustischen Reize der <strong>Aus</strong>senwelt zunehmend wahr. Diese beinhalten vor allem die<br />
Stimme der Mutter, die daher einen äusserst prägenden Faktor für die vorgeburtliche Entwicklung<br />
darstellt, zusätzlich die Stimmen anderer Personen, wie des Vaters. Auch Geräusche<br />
und Klänge verschiedenster Art zählen zu diesen Reizen, die sich in der Psyche fest<br />
einprägen.<br />
Schon in diesem Existenzstadium entwickelt sich eindeutig die Fähigkeit, den Gefühlsinhalt<br />
der verschiedenen Wahrnehmungen der Sprache zu erkennen, dies zweifelsohne<br />
nach ihrem melodischen Gehalt. Diese Fähigkeit, die uns auch für später erhalten bleibt,<br />
wird durch das bekannte französische Sprichwort:“C’est le ton qui fait la musique.“ Mit<br />
„musique“ ist nicht etwa Musik gemeint, sondern der Gefühlsgehalt der Sprache. Ganz<br />
grob gesagt, zwischen „freundlichen“ und „feindlichen“ Klängen, wobei zwischen diesen<br />
Extremen eine feine Skala vieler Nuancen liegt. Gerade dieser <strong>Aus</strong>drucksskala bedient<br />
sich die Musik, indem sie auf mannigfache Art diese <strong>Aus</strong>druckselemente benützt.<br />
Musik als „Ueberlebensmittel“ nicht nur im Alter<br />
Ich fühle, dass Musik von jetzt an ein wesentlicher Bestandteil jeder Analyse sein müsste.<br />
Sie gelangt zu tiefem archetypischen Material, zu dem wir in unserer analytischen Arbeit<br />
nur selten gelangen. (C.G.Jung)<br />
Für meine Arbeit als Musiker und Musiktherapeut sind in den letzten Jahren die Resultate<br />
der Hirnforscher und Neurologen wichtig geworden:<br />
Neben allgemeiner Animation, Belebung und Beseelung des Alltags mit Musik, kann durch<br />
gezieltes Anhören von Musik und Liedern aus der Zeit, in der „die Alten“ Kinder, Jugendliche,<br />
(jüngere) Erwachsene waren, durch Singen von Volksliedern, alten Ohrwürmern und<br />
Schlagern der Zugang zu früherer Energie gefunden werden. – Es gilt den „Code“ zu knacken,<br />
der bei den alten Menschen die „lebensnotwendige Erinnerungsarbeit“ in Gang setzt<br />
oder in Gang hält. Dadurch kommt in vielen Fällen das Gedächtnis, das Denken ganz oder<br />
wenigstens zum Teil und für eine kurze Zeit wieder zum Funktionieren.<br />
26. Informationstagung <strong>Pro</strong> <strong>Holz</strong> Otto Spirig<br />
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