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Hinführung - Berliner Heilpraktiker Nachrichten

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Auszug aus Roman Maria Wenzels Vortrag über as Arzneiwesen<br />

von ARSEN und seine Geschichte von den 26. <strong>Berliner</strong><br />

Homöopathietagen, 21. und 22. September 2002<br />

Arsen ist in seinem kranken Zustand das undankbarste Mittel,<br />

ein vor vollen Schüsseln verhungernder „Makrobiot“. Arsen ist<br />

jemand, der durch seine eigene innere Kasernen exerziert, dem<br />

eine leise Stimme erst ins Ohr flüstern muss: „Rühren“. So ist<br />

Arsen, das erinnert an den Befehlston des Oberkommandierenden:<br />

„Rührt euch!“<br />

Arsen hat astrologisch viel mit Skorpion und Pluto zu tun. Der<br />

wiederum besitzt die wundervolle Energie, Herr über alle Schattenreiche<br />

zu sein, besonders der eigenen, ungeliebten Schatten.<br />

Pluto lässt sterben, wo gestorben werden muss. (Scorpio,<br />

Mercurius s., Lachesis)<br />

Diese homöopathischen Mittel stehen für dieses Thema. Das ist<br />

nicht immer leicht.<br />

Für Arsen ist sind Abschlussprüfungen, Schulzensuren eine<br />

Tortur. Ich bin bei den Zwischenprüfungen hier an der Schule<br />

völlig zusammengebrochen. Ich habe nur noch geweint und bin<br />

im Gesicht greisenhaft versteinert.<br />

Andreas hat mir dann BARIUM CARBONICUM gegeben, nicht<br />

nur, um meine Lernschwierigkeit zu überwinden, auch um meinem<br />

inneren Groß- inquisitor zu begegnen.<br />

Nach der Einnahme von Arsen hatte ich mit meiner Mutter extreme<br />

Auseinandersetzungen. Sie nannte mich Monster, ich sie<br />

Inquisitorin.<br />

Auch mit meiner Freundin stritt ich unentwegt…bis zum Verlust.<br />

Ich peinigte sie immer wieder: „Gib doch endlich mal deinen<br />

Fehler zu!“. Und sie darauf: „Fehler zugeben ist wie verbrennen.“<br />

Am nächsten Tag hatte sie zwei große Brandflecke am<br />

Körper. Arsen will die Welt nach seiner Ordnung gestalten,<br />

wie ein Heer von Zinnsoldaten. Arsen lernt nichts und sitzt, so<br />

erpicht auf seine Perfektion, Ordnung und Fehlerlosigkeit eines<br />

Tages allein mit sich da. Der Diktator ist allein.<br />

Statt Fehler im außen zu jagen und zu brandmarken, sollte Arsen<br />

endlich begreifen, sich selbst für seine Fehler zu verzeihen.<br />

Und dann nach acht Monaten Arsen hatte ich alles verloren<br />

und doch viel gewonnen. Meine inneren Generäle begannen,<br />

mich freundlicher anzuschauen. Und was das Verwunderlichste<br />

dieser Zeit war: meine Getriebenheit, ja Besessenheit, mein Fanatismus,<br />

sprangen von mir ab wie böse Geister. Alles war weg.<br />

Seit Arsen und Barium carbonicum muss ich sowieso nicht mehr<br />

verstehen. Mein alles oder nichts (Merkur) war weg. Unter Barium<br />

und nun auch Arsen habe ich mich einfach einmal hingesetzt<br />

und blieb sitzen, so lange, wie ich wollte. Ich habe viel geweint<br />

in dieser Zeit. Ich habe meinen Hochmut etwas abgestreift, meine<br />

Intoleranz zu Grabe getragen und da war dieser Odysseus,<br />

diese Name Odysseus plötzlich aufgetaucht, von dem ich nichts<br />

weiter wusste als seinen Namen.<br />

Und dann kam ein Brief meiner Mutter, von der ich doch im Streit<br />

wegging. Es war ein Versöhnungsbrief mit einem Edelweiß darin,<br />

das ihr mein früh verstorbener Vater geschenkt hatte. Und<br />

dann habe ich sie weinend angerufen, und wir haben uns versöhnt.<br />

Und jetzt erst konnte ich all die Zeichen ihrer Liebe zu mir<br />

sehen, erkennen. Ich hatte meine Mutter für mich neu entdeckt,<br />

ich hatte meine Mutter wieder gefunden. Seitdem lese ich in den<br />

Irrfahrten des Odysseus, der einer wie ich ist, und am Ende nur<br />

durch viel Mut seinen inneren König bewahrt.<br />

Zu meiner Familie gibt es eine von vielen Geschichten, die ist im<br />

arsenischen Sinne sehr prägend:<br />

Ich komme aus einer streng katholischen Familie. Aus meines<br />

Großvaters Richtung kommen viele Pfarrer. Von einem seiner<br />

26<br />

Pfarrer- Onkel hieß es, er habe sich am Klingelbeutel vergangenen.<br />

Eines Tages war aus seiner Kirche ein Sakrileg gestohlen<br />

worden. Die Polizei verhörte auch ihn. Er wurde daraufhin<br />

wahnsinnig und kam in eine Anstalt. Mein Großvater erbte sein<br />

Vermögen von seinem Onkel und baute sich und der Familie<br />

davon ein Haus, keine 100 Flugmeter von jener Anstalt entfernt,<br />

wie ein steinernes Monument der Schande des Insassen auf<br />

der anderen Seite. Jeder in unserer Familie hatte Angst, eines<br />

Tages einmal dort zu enden, wie dieser Pfarrer- Onkel.<br />

Meine Mutter hat zweimal versucht, sich das Leben zu nehmen,<br />

ich auch einmal. Meine Tante war magersüchtig. Meine geliebte<br />

Großmutter hat schwerste Depressionen, sieht Räuber, die ihr<br />

alles wegnehmen. Wir haben uns ständig gegenseitig übertroffen,<br />

die Last des anderen zu tragen. Andreas stellte dann den<br />

Wahnsinn in unserer Familie auf und ich sah, für wie viele meiner<br />

Leute ich die Last mit trage. Andreas sagte dann erlösend:<br />

„Wie wunderbar es ist, normal zu sein in einer verrückten Welt.“<br />

Johannis Wirth, 27, Abitur, 1 Jahr in den USA auf einer<br />

„alternativen Schule“, Zivildienst als Pfleger, über 2 Jahre<br />

„durch die Welt getingelt“, von 2000 bis 2003 Ausbildung<br />

zum <strong>Heilpraktiker</strong> an der SHS<br />

Frage: Wie hast du denn zu dieser Schule gefunden, Johannis?<br />

Johannis:<br />

Es war eine ganz große Frage für mich, was ich machen möchte.<br />

Ich habe mich viel ausprobiert, Seminare gemacht, habe dann<br />

gemerkt, dass es so etwas zwischen Psychologie und Arzt sein<br />

sollte, ich wusste damals überhaupt nicht, dass es <strong>Heilpraktiker</strong><br />

gibt, ich war in der DDR aufgewachsen… . Und da habe ich mir<br />

dann von allen Schulen, von denen ich Adressen bekam, alles<br />

zuschicken lassen, und bin auch zu einigen hingefahren, nach<br />

Hamburg, nach München. Und als ich etwas von der „Hahnemann-Schule“<br />

gelesen habe, dachte ich da schon, genau das ist<br />

es, was ich suche, schon als ich den Prospekt gesehen habe.<br />

Und dann bin ich hingekommen, habe Andreas` Vortrag gehört<br />

und wusste, ja, genau, das ist es.<br />

Frage: Haben sich deine Erwartungen von Prospekt und erster<br />

Vorlesung dann in den drei Jahren an der SHS erfüllt?<br />

Johannis:<br />

(lacht) So viel konnte ich gar nicht erwarten, wie ich dann hier<br />

bekommen habe. Ich konnte noch nicht einmal ahnen, was alles<br />

daraus wird. Die Begeisterung hat auch in den drei Jahren nicht<br />

nachgelassen, ich weiß jetzt, nachdem ich die Schule beendet<br />

habe, das war der richtige Ort, die richtige Entscheidung. Und<br />

das will viel heißen bei mir.<br />

Frage:<br />

Was heißt das, „das will viel heißen bei mir“?<br />

Johannis:<br />

Ja, weil das sehr schwer ist bei mir, bei etwas zu bleiben, mich<br />

darauf festzulegen, zu sagen: genau das ist es.<br />

Ich war wie angekommen. Das war wie ein Rausch, das erste<br />

Jahr. Ich habe alles aufgesogen wie ein Schwamm, alles mitgemacht,<br />

was nur angeboten wurde.<br />

Frage: Was war für dich das Wichtigste in diesen drei Jahren?<br />

Johannis:<br />

Das Wichtigste für mich war wirklich dieses Ankommen, diese<br />

Geborgenheit, diese Heimat, dass ich das alles nur in mir selber<br />

finde. Auch nicht in der Schule, da kann ich ja auch nicht den<br />

Rest meines Lebens bleiben (lacht). Und für diese Erkenntnis<br />

bin ich sehr, sehr dankbar.

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