KulturFenster Nr. 05|2015 - Oktober 2015
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Vorweg<br />
Blasmusik<br />
Warum Kinder- und<br />
Familienkonzerte wichtig sind ...<br />
… oder: Wie man neues Publikum gewinnt!<br />
Warum veranstalten große und berühmte<br />
Orchester wie die Wiener Philharmoniker<br />
Kinder- und Familienkonzerte? Um den<br />
Nachwuchs brauchen sich solche Ensembles<br />
keinen Kopf zu zerbrechen, stehen<br />
doch für jede zu besetzende Stelle Dutzende<br />
von bestens ausgebildeten Musikerinnen<br />
und Musikern in den Startlöchern.<br />
Warum tun sie sich dann diese Arbeit an?<br />
Große Orchester werben auf diese Art und<br />
Weise für neues Publikum. Das kommt<br />
nämlich nicht von allein.<br />
Was den großen Orchestern recht ist,<br />
sollte den kleinen Orchestern nur billig sein.<br />
Immer wieder neues Publikum braucht die<br />
Musikkapelle. Und das locken wir nicht<br />
mit einem hübschen Abendkonzert hinter<br />
dem Ofen hervor. Kinder- und Familienkonzerte<br />
schlagen zwei Fliegen mit einer<br />
Klappe. Sie besorgen uns neues Publikum<br />
und motivieren Kinder und oft auch<br />
Eltern zum Mitmachen. Ob Singen, Tanzen,<br />
Schauspielen oder gar selber Musik<br />
machen – der Phantasie sind in diesem<br />
Bereich so gut wie keine Grenzen gesetzt.<br />
Das klingt jetzt nicht nur nach viel Arbeit,<br />
das ist viel Arbeit.<br />
Was braucht man für ein<br />
gelungenes Kinderkonzert?<br />
Einen „kindgerechten“ Termin (20.30<br />
Uhr ist eher weniger geeignet), ein Thema<br />
(es reicht auch schon der berühmte, wie<br />
auch immer geartete „rote Faden“), eine<br />
„Mitmachgelegenheit“ (kann geplant oder<br />
spontan sein), außergewöhnliche Instrumente<br />
(wer weiß denn schon, wie ein<br />
Fagott aussieht), einen guten Gag (was<br />
passiert normal nicht in einem Konzert?),<br />
wie schon erwähnt Phantasie und damit<br />
verbunden Improvisationstalent, ein Konzept<br />
wäre nicht schlecht und, und, und.<br />
Holen Sie sich Hilfe. Schulen, Lehrpersonen,<br />
Eltern, Kindergärtnerinnen, Kapellmeisterkollegen,<br />
Musikantinnen und<br />
Musikanten sind oft wahre Meister, wenn<br />
es darum geht, etwas Kindgerechtes auf<br />
die Beine zu stellen.<br />
Und noch was: Ein Kinderkonzert<br />
macht noch keine Jugendarbeit und<br />
auch kein neues Publikum. Veranstaltungen<br />
dieser Art müssen ebenso kontinuierlich<br />
angeboten werden wie andere<br />
Veranstaltungen auch. Dann sind Spaß<br />
Viel Arbeit steckt in der Vorbereitung<br />
und Aufführung von Kinder- und Familienkonzerten.<br />
Es lohnt sich aber auf<br />
lange Sicht, zeigt sich Verbandskapellmeister<br />
Sigisbert Mutschlechner überzeugt.<br />
und Erfolg garantiert. Für die Musikkapelle,<br />
die Kinder und deren Eltern. Das<br />
weiß ich aus eigener Erfahrung.<br />
Sigisbert Mutschlechner<br />
VSM-Verbandskapellmeister<br />
Wenn Kinder aktiv mitmachen dürfen, können sie leichter in das „Geheimnis der Musik“ eintauchen – im Bild die Kinder<br />
und Lehrpersonen der Grundschule Jenesien, die zusammen mit der Musikkapelle das Musical „Das Geheimnis der Musik“<br />
aufführten.<br />
<strong>Nr</strong>. 05 | <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong> 3