Ein Blick ins Jenseits
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Wenn die Eltern es noch so sehr wünschen,<br />
und wenn der Vater den Sohn<br />
fast zwingen will mitzugehen, wenn die<br />
Mutter die Tochter flehentlich anhält, so<br />
ist und bleibt es doch so: nur Freiwillige<br />
gehen mit. Und wenn Verwandte und Bekannte,<br />
Nachbarn und Hausgenossen,<br />
Kameraden und Kameradinnen noch so<br />
sehr um die, die um sie sind, bangen, so<br />
bleibt dennoch das eine bestehen: nur<br />
Freiwillige gehen mit!<br />
Bei der Schar derer, die dem Herrn<br />
Jesus entgegengehen, ist kein Gezwungener.<br />
Zu ihnen gehört auch nicht einer,<br />
der in diese <strong>Ein</strong>samkeit hineingewachsen<br />
wäre, sondern alle müssen die ganz<br />
persönliche Begegnung mit dem Herrn<br />
Jesus gehabt haben. Es ist und bleibt<br />
eben: die Schar der Wiedergeborenen, die<br />
Schar der begnadigten Sünder. Es ist aber<br />
auch die Schar, die um des Namens ihres<br />
Herrn Willen Schmach trug. Ich will dich<br />
nicht fragen beim Lesen dieser Zeilen, ob<br />
du dazu gehörst. Du wirst dir, ohne mein<br />
Hinzutun, schon selbst die Frage vorlegen.<br />
Du wirst sie dir auch selbst beantworten.<br />
Nur e<strong>ins</strong> möchte ich dir sagen:<br />
Tue den entscheidenden Schritt und brich<br />
durch bis zum Ziel. Heute ist noch Gnadenzeit.<br />
Heute kannst du noch zu dem<br />
Herrn Jesus kommen. Noch ist es nicht<br />
zu spät. Aber einmal – und zwar sehr bald<br />
– wird die Zeit kommen:<br />
Da sucht man die Kinder Gottes vergebens!<br />
Wenn die Entrückung der Gläubigen<br />
stattgefunden hat, sind sie nicht mehr da,<br />
sind sie nicht mehr aufzufinden. Die, die<br />
dir lästig wurden, sind nicht mehr. Ihre<br />
Reden, die du nicht mehr hören konntest,<br />
sind verstummt. Ihre Manieren, die dir oft<br />
widerlich waren, schaut dein Auge nicht<br />
mehr. Die, die immer und immer wieder<br />
versuchten, dich unter die Verkündigung<br />
des Evangeliums mitzunehmen, sie lassen<br />
dich in Ruhe. Endlich hast du Frieden<br />
– und doch keinen Frieden! Die dir immer<br />
wieder dasselbe sagten, sind fort. Fort<br />
sind aber auch ihre Gebete, die dir – zugegeben<br />
oder nicht zugegeben – oft sehr<br />
erwünscht waren.<br />
Immer wieder sagten sie dir von ihrem<br />
Heiland und von ihrem Glück. Immer<br />
wieder erzählten sie dir, wie sie es gemacht<br />
haben, dass sie ihren Retter fanden.<br />
Die Stunde der großen Wende ihres<br />
Lebens haben sie oft angedeutet. Teils<br />
unterbrachst du sie bei ihren Reden. Nun<br />
schweigen sie. Du hast Ruhe – und doch<br />
keine Ruhe! Wo sind sie nun, die von der<br />
einen Sache nicht schweigen konnten? Sie<br />
sind droben, und du bist noch hier unten.<br />
Sie sind bei ihrem Herrn und bei denen,<br />
die dem Heiland gehörten. Du bist bei den<br />
Kindern der Welt, zu denen du eigentlich<br />
gar nicht passtest. Du hättest viel besser<br />
zu der anderen Schar gehört. Doch Menschenfurcht<br />
und Überlegung hielten dich<br />
fern. Der Drang zur Sünde war bei dir doch<br />
gar nicht so überwältigend groß. Das Sehnen<br />
nach laufenden Vergnügungen nahm<br />
dich gar nicht so gefangen. Nur die letzte<br />
Schmach zu tragen, das fiel dir zu schwer.<br />
Nun suchst du sie vergebens. Ja:<br />
So wird es einmal sein. Glaube nicht,<br />
dass dies irgendein Märchen sei, ein Gebilde<br />
der Phantasie oder Ähnliches. Nein,<br />
es ist Ernst, bitterer Ernst! Es ist eine Tatsache,<br />
die von Namenschristen nur zu<br />
gern verschwiegen und übergangen wird.<br />
Die auf ihren Herrn Wartenden sind<br />
fort. Sie sind nicht mehr zu finden. Sie stehen<br />
nicht mehr an der Maschine, wo sie<br />
so lange standen. Sie sitzen nicht mehr<br />
an dem gewohnten Tisch. Sie wandern<br />
nicht mehr Tag für Tag denselben Weg.<br />
Denke an die große Tatsache, dass dann