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Ein Blick ins Jenseits

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mehr und mehr schwindet – und der Tod<br />

mit kalter Hand seine Beute fordert. Es ist<br />

ein Losreißen beiderseits.<br />

Bald noch schwerer sind die Tage und<br />

die Wochen, wo das Heimweh nach der<br />

oder nach dem Abgeschiedenen das Leben<br />

fast zermürbt.<br />

Es gibt ein Weh, da kann kaum ein<br />

Mensch mit dem anderen Menschen<br />

empfinden. Da erlebt man, was im Psalm<br />

94 geschrieben steht: „Wäre nicht der<br />

Herr mir eine Hilfe gewesen, wenig fehlte,<br />

so hätte im Schweigen gewohnt meine Seele.“<br />

In solchen Stunden ist Menschenhilfe,<br />

menschlicher Rat, menschliches Mit empfinden,<br />

nur ein Tropfen Trost für die leidgeprüfte<br />

Seele. Der Durst, der Drang, das<br />

Weh, die Not werden aber dadurch nicht<br />

gestillt. Es kommen immer wieder und<br />

immer wieder dieselben Gedanken. Und<br />

wohl dem, der da Trost und Erleichterung<br />

sucht im Worte Gottes, welches in demselben<br />

Psalm sagt: „Bei der Menge meiner<br />

Gedanken in meinem Innern erfüllten deine<br />

Tröstungen meine Seele mit Wonne.“<br />

Gott nimmt einen der Liebsten, vielleicht<br />

die allerliebste Person, an der das<br />

Herz hängt. Der Leidgeprüfte meint, es<br />

wäre unmöglich. Er bezeichnet es sogar<br />

als eine Härte Gottes.<br />

Gott gibt aber auch. Er gibt Trost durch<br />

Jesus Christus. Nur er – und er allein –<br />

kann die entstandene Lücke ausfüllen, ja,<br />

mit sich selbst ausfüllen. Wer ihn wirken<br />

lässt, ja, wer sich ihm und seinen Segnungen<br />

ganz öffnet, der wird erfahren: sie sollen<br />

getröstet werden! Gott will uns mehr<br />

als Ersatz schenken. Jesus Christus will<br />

sich dem Leidgeprüften ganz kundtun.<br />

Er will sein Leben restlos beherrschen.<br />

Vielleicht – so will ich es zagend niederschreiben<br />

– muss Gott sogar dem einen<br />

oder anderen manches nehmen, um dem<br />

Betreffenden das ewige Leben schenken<br />

zu können. Gott will jedem Menschen<br />

Freude und Glückseligkeit durch den Heiland<br />

der Sünder <strong>ins</strong> Herz legen. Gott hat<br />

stets weise Absichten bei allen Wegen, die<br />

er mit den Menschen geht. Er sieht über<br />

dieses kurze Erdenleben hinaus. Sein Ziel<br />

ist, hier schon jeden froh und glücklich zu<br />

machen. Jeder soll einmal ein Himmelsbürger<br />

werden. Er soll inmitten der großen<br />

Schar der Erlösten den Herrn Jesus rühmen,<br />

loben, preisen und anbeten. Leidgeprüften<br />

könnte man das Wort zurufen:<br />

„Was ich tue‘ weißt du jetzt nicht, du wirst<br />

es aber hernach verstehen“ (Johannes 13,7).<br />

Ich leg zurück in Deine Vaterhände,<br />

was mir so teuer und so wertvoll war.<br />

Mein Herzeleid ist groß –<br />

fast ohne Ende,<br />

du, großer Gott,<br />

Du reichtest Leid mir dar.<br />

Ich weiß es wohl:<br />

Es war Dein heil‘ger Wille,<br />

Du nahmst von mir,<br />

was ich so sehr geliebt.<br />

Du liebst mich dennoch –<br />

führst mich in die Stille,<br />

wenn deine Hand mir Hartes,<br />

Schweres gibt.<br />

Mit tiefem Weh<br />

leg ich mich abends nieder.<br />

Die Tränen netzen meine Wangen mir<br />

Oh, Jesus Christus, komme du bald wieder!<br />

Dann sind wir alle stets vereint bei Dir.<br />

Jetzt seh ich noch, im Kreise meiner<br />

Lieben, gar manches,<br />

was du mir zur Pflicht gemacht.<br />

Als größte Aufgab‘ doch ist mir geblieben:<br />

<strong>Ein</strong> Beter sein! bei Tag und auch bei Nacht!<br />

Die große Frage lautet nun vielleicht so:<br />

Wo ist unser Entschlafener – oder unsere<br />

Entschlafene – jetzt? Jeder möchte da

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