Ein Blick ins Jenseits
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16<br />
verspüren, um Seelen für Jesus zu gewinnen.<br />
Möchtest du dir mehr Zeit nehmen<br />
zum knienden, lauten Gebet. Möchtest<br />
du tiefer im Worte Gottes wurzeln. Möchte<br />
der Heilige Geist dich neu erfüllen und<br />
durchdringen.<br />
Auch einem Hiob wurden Tränen nicht<br />
erspart. Er ging durch eine schwere Krankheit.<br />
<strong>Ein</strong> tiefes Leid hatte ihn erfasst. Von<br />
Menschen wurde er nicht verstanden. Er<br />
wurde getadelt. Alle Tröster waren leidliche<br />
Tröster. Der rettende Gott aber hatte<br />
seine Tränen gesehen. Er hatte von seinem<br />
Weinen Kenntnis genommen. Hiob<br />
wurde geheilt. Er wurde von Gott mit<br />
neuen Segnungen überschüttet. Er wurde<br />
reich in Gott. Ja: Gott kann wirklich trösten.<br />
Lass mich noch Folgendes erzählen:<br />
Da liegt sie nun gekrümmt im Bett. Tag<br />
und Nacht in derselben Stellung. Schmerzen<br />
und Krankheitsnot lassen sie auch<br />
nachts nicht zur Ruhe kommen. Vielen<br />
Kindern schenkte sie das Leben, sie, die<br />
treue Mutter. Wie war es stets tröstend<br />
für die schon erwachsenen Kinder, wenn<br />
sie sich immer wieder bei der Mutter Rat<br />
holen konnten. Hier war ja ein Herz, das<br />
wirklich mit ihnen empfand. Doch als das<br />
Leid und die Not im Alter zunahmen – ja,<br />
Tag für Tag zunahmen – wurde bei allen<br />
der Wunsch lauter: wenn sie doch bald<br />
ausgelitten hätte, wenn der Herr sie doch<br />
bald heimholen würde zu sich.<br />
Ich denke an ein anderes Leid: Dort<br />
steht der Gatte mit seinen vier kleinen<br />
Kindern am offenen Grabe. Tränen rollen<br />
über die Wangen. Durch ein schweres Leiden<br />
war der Familie das Herzstück, die<br />
gute Mutter, geraubt. Alles Hoffen auf Genesung<br />
war ausgeblieben. Langes Bangen<br />
des Mannes war nun doch Wirklichkeit<br />
geworden: seine treue Lebensgefährtin,<br />
die herzensgute Mutter, war zur Ewigkeit<br />
abgerufen worden. Mit langsamen Schritten<br />
wird der kleine, weiße Sarg von vier<br />
Männern den steilen Weg zum Friedhof<br />
hinaufgetragen. Das unaussprechliche<br />
Glück des jungen Paares hatte nur wenige<br />
Monate gedauert. Zu schnell hatte der<br />
Tod ihren Liebling abgerufen.<br />
<strong>Ein</strong> guter Freund von mir war als Bauer<br />
von früh bis spät tätig, um seine vielen<br />
Äcker zu bestellen. Wie oft sah ich ihn mit<br />
seinen zwei Ackerpferden die Dorfstraße<br />
entlang seiner Tätigkeit zufahren. Es stellte<br />
sich ein Herzleiden ein. Niemand aber<br />
hätte daran gedacht, dass ein plötzlicher<br />
Tod das schöne Familienglück über Nacht<br />
zerstört hätte. Ohne zu ahnen, dass ihr<br />
lieber Mann für immer Abschied nehmen<br />
würde, hörte seine Frau gegen Ende der<br />
Nacht nur noch ein Röcheln, und es war<br />
geschehen. Das Heimweh, das Verlangen,<br />
noch einmal mit ihrem Mann alles<br />
durchsprechen zu können, wollte der zurückgebliebenen<br />
Frau all die Freude am<br />
Weiterleben rauben.<br />
<strong>Ein</strong> Mann in den mittleren Jahren wurde<br />
durch einen Schlaganfall e<strong>ins</strong>eitig gelähmt.<br />
Seine Frau verdiente durch fleißiges<br />
Nähen für ihren Gatten und die zwei<br />
kleinen Kinder das tägliche Brot. Da stellte<br />
sich bei der Mutter der Familie ein schweres<br />
Leiden ein, und es dauerte nicht sehr<br />
lange, da wurde sie zu Grabe getragen.<br />
Wochen und Monate lag nun der leidgeprüfte<br />
Ehegatte Abend für Abend in seinem<br />
Bett. Tränen benetzten sein Kopfkissen,<br />
und er rang unter Schluchzen nach<br />
Schlaf. Das Heimweh nach seiner lieben,<br />
abgeschiedenen Frau war so stark, dass<br />
er glaubte, es nie überwinden zu können.<br />
Wie schwer sind doch solche Stunden des<br />
Abschiednehmens. Viele Tränen werden<br />
geweint. Schwer sind die Stunden, wenn<br />
Tag für Tag die Hoffnung auf Genesung