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SICHER UND MORGEN?

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nen Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen, weit über ihre<br />

Möglichkeiten hinaus. Weitere über sieben Millionen<br />

-<br />

<br />

in Libyen, im Jemen, im Irak und in Nordost-Nigeria,<br />

anhaltende schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen,<br />

Armut und Umweltschädigungen die Migration<br />

nach Europa vorantreiben. Ähnliche Faktoren sind<br />

auch in einigen Ländern Süd- und Osteuropas feststellbar.<br />

Für ihre gemeinsamen Planungen arbeiten die<br />

Internationale Organisation für Migration (IOM) und<br />

das UN-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) auf<br />

Basis der Annahme, dass 2016 zusätzlich eine Million<br />

Flüchtlinge bzw. Migrantinnen und Migranten nach<br />

Europa kommen werden.<br />

Herausforderungen im<br />

Migrationsmanagement<br />

Die Migrationsströme haben unterschiedliche Auswirkungen<br />

auf Europa und hängen in erster Linie davon<br />

<br />

Italien haben bei weitem die meisten aufgenommen),<br />

ein Transit-Land (Mazedonien, Serbien, Kroatien und<br />

teilweise Österreich) oder ob es ein Zielland (Deutschland,<br />

Schweden und seit kurzem auch Finnland) ist.<br />

Zu den Herausforderungen im Migrationsmanagement<br />

zählen eine Überlastung der anfänglichen Aufnahme-<br />

<br />

und eines Überwachungsmechanismus, unzureichender<br />

Schutz speziell für unbegleitete Kinder, Druck bei der<br />

Schaffung von Aufnahme- und Unterbringungseinrichtungen<br />

oder unzureichende Kapazitäten bei den zuständigen<br />

Behörden bei der zahlenmäßigen Bewältigung<br />

der Ankommenden. Die Regierungen sind dabei, erhebliche<br />

Anstrengungen zur Bewältigung dieser Herausforderungen<br />

zu unternehmen. Dies wird auch 2016 so bleiben,<br />

falls der Strom der Ankommenden anhält.<br />

Europäische Solidarität im Stresstest<br />

Die Europäische Kommission konnte zusätzliche Mit-<br />

<br />

aber sobald es um die Aufnahme von Flüchtlingen bzw.<br />

Migrantinnen und Migranten geht, dürfte die europäische<br />

Solidargemeinschaft auch 2016 weiter unter<br />

Druck stehen. Die Umsetzung der Entscheidung des<br />

Europäischen Rates Justiz und Inneres für die Verteilung<br />

von 160.000 Flüchtlingen bzw. Migrantinnen und<br />

<br />

EU-Mitgliedsstaaten startete 2015 sehr zögerlich und<br />

dürfte auch 2016 schwierig bleiben. Die Herausforderung<br />

besteht in der geringen Anzahl der Angebote zur<br />

Übernahme seitens der EU-Mitgliedsstaaten – trotz<br />

der zwingend vorgeschriebenen Regelung und der vorhandenen<br />

Präferenz der Flüchtlinge bzw. Migrantinnen<br />

und Migranten für einige bestimmte Zielländer wie<br />

Deutschland oder Schweden.<br />

In Folge der Anschläge von Paris und Brüssel im Jahr<br />

2015 könnten es zu einer Verschlechterung der Stimmung<br />

gegen Flüchtlinge bzw. Migrantinnen und Migranten<br />

quer durch Europa kommen. Für politische Entscheidungsträger<br />

dürfte es schwieriger werden, ihre<br />

Überlegungen zu legaler Migration nach Europa umzusetzen.<br />

Nicht richtig gehandhabt könnte es zu stärkeren<br />

Spannungen zwischen Neuzuwanderern sowie einigen<br />

Teilen der Aufnahmestaaten mit den staatlichen Behörden<br />

kommen. Diese kämpfen ohnehin schon damit,<br />

ihre eher zurückhaltenden, heimischen Bevölkerungen<br />

davon zu überzeugen, dass es sich bei Migration um<br />

ein positives und für Europa notwendiges Phänomen<br />

handelt. Trotzdem gibt es eine außerordentlich bemerkenswerte<br />

Solidarität von Bürgern, Akteuren der Zivilgesellschaft<br />

und vielen einzelnen Familien für die Neuankömmlinge.<br />

Dies dürfte auch 2016 eine – wenn auch<br />

wenig beachtete – Realität bleiben.<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 125

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