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SICHER UND MORGEN?

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ENTWICKLUNGEN IN<br />

SAHEL-AFRIKA 2016<br />

Roland Marchal<br />

Das Jahr 2016 wird für den Kontinent nicht viel Neues<br />

bringen, und zwar im Wesentlichen deshalb, weil<br />

die chinesische Wirtschaft auch weiterhin nur langsam<br />

wachsen wird. Dies hat Auswirkungen auf ölproduzierende<br />

Länder und Schwellenländer, deren<br />

Wachstum sich verringert. Die politischen Entwicklungen<br />

werden im Wesentlichen von Überlegungen<br />

bestimmt sein, die mit Wahlen sowie mit zunehmenden<br />

Sorgen die Sicherheitslage betreffend zu tun<br />

haben. Diese Sorgen rühren daher, dass es nicht gelingt,<br />

die Krisen in der Sahelzone und die steigende<br />

Popularität der Terrormiliz „Islamischer Staat“ unter<br />

radikalen bewaffneten Islamisten südlich der Sahara<br />

– insbesondere in Ost- und Zentralafrika – einzudämmen.<br />

Die Europäer machen sich wegen der Kontrolle<br />

der Migrationsströme Sorgen und stellen<br />

gewaltige Summen zur Verfügung, die durchaus vor<br />

Ort Ergebnisse zeitigen werden, die allerdings in ihrem<br />

Umfang begrenzt und in ihrer Dauer zweifelhaft<br />

sein werden.<br />

Ein schwieriges Wahljahr<br />

Für 2016 sind in etwa 20 afrikanischen Ländern Präsidentschafts-<br />

bzw. Parlamentswahlen vorgesehen. In<br />

einigen Ländern wie etwa in der Republik Seychellen<br />

und in der Republik Cabo Verde verlaufen diese üblicherweise<br />

friedlich, in einigen wie in Äquatorialguinea<br />

und Dschibuti waren sie bisher eine Farce und in<br />

den meisten anderen wie in der Republik Kongo, in der<br />

<br />

Tschad sind sie eine höchst umstrittene Veranstaltung.<br />

Ein Vierteljahrhundert nach dem „afrikanischen Frühling“<br />

wird man bei einer Auswertung der Wahlgänge<br />

in jenen Ländern zu dem Schluss gelangen, dass die<br />

Demokratie auf dem afrikanischen Kontinent fragil<br />

bleibt und Wahlen für sich alleine noch keine Verbesserung<br />

politischer Freiheiten und politischer Verhältnisse<br />

überhaupt bewirken. Überdies könnten die geplanten<br />

Wahlen in einigen Ländern wegen der verschlechterten<br />

Sicherheitslage verschoben werden.<br />

228 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

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