18.02.2016 Aufrufe

SICHER UND MORGEN?

1QMxgSz

1QMxgSz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Benyamin Netanyahu sind sich der Konsequenzen einer<br />

Änderung des Status quo am Tempelberg vollkommen<br />

bewusst. Netanyahu untersagte bereits zu Beginn der<br />

<br />

<br />

Hamas die Angriffe als Heldentaten und rief zur Nachahmung<br />

und zu einer dritten Intifadah auf.<br />

Die Welle an Angriffen und die offensive Unterstüt-<br />

gen<br />

wie die Hamas könnten den Beginn einer „dritten<br />

Intifadah“ ankünden. Die Frustration in der palästinensischen<br />

Bevölkerung ist hoch, ebenso greift antiisraelische<br />

Propaganda immer stärker um sich, wie der<br />

sche<br />

Autonomiebehörde sollte alles in ihrer Macht stehende<br />

tun, um eine weitere Eskalation zu verhindern<br />

und mit den israelischen Sicherheitsbehörden koope-<br />

<br />

eine Strategie gegen diese neue Form von Terrorismus<br />

überlegen.<br />

Für das Jahr 2016 bedeuten diese Angriffe jedenfalls<br />

<br />

ist unklar, ob es zu einer „Intifadah“, also einem großen<br />

und koordinierten Aufstand, kommen wird, wahrscheinlich<br />

scheint jedoch, dass Israel sich zu einem härteren<br />

Vorgehen in Jerusalem und im Westjordanland<br />

sowie möglicherweise zu einer weiteren Operation im<br />

dere<br />

Reaktion auf diese Vorfälle, die etwa soziale Verbesserungen<br />

für die arabischen Israelis mit sich bringen<br />

müsste, ist angesichts der politischen Heterogenität der<br />

Regierung Netanyahu unwahrscheinlich. Vor diesem<br />

Hintergrund scheint auch jeglicher Fortschritt im Friedensprozess<br />

in weite Ferne zu rücken.<br />

Regionale Faktoren<br />

Auch die regionale Unsicherheit steht einer Transfor-<br />

gegen.<br />

Der Bürgerkrieg in Syrien und im Irak sowie<br />

ein neu erstarkter Iran sind direkte Bedrohungen für<br />

Israels Sicherheit. In Syrien sind vor allem jihadisti-<br />

<br />

<br />

in einem Ziel überein: Die Befreiung Jerusalems, was<br />

nichts anderes bedeutet als das verklausulierte Ziel der<br />

Vernichtung des jüdischen Staates.<br />

Während sich durch die massive russische Unterstützung<br />

das Assad-Regime teilweise zu konsolidieren<br />

scheint, wird gleichzeitig auch die regionale syrische<br />

Schutzmacht, die islamische Republik Iran, wieder stärker.<br />

Durch das Inkrafttreten des Nuklear-Abkommens<br />

im Dezember 2015 wird das Regime in Teheran Zugang<br />

<br />

US-Dollar erhalten. Es scheint aus israelischer Sicht<br />

<br />

<br />

Solange sich das Chaos im Nahen Osten fortsetzt, wird<br />

Israel allein aus sicherheitspolitischen Überlegungen zu<br />

keinem umfassenden Abkommen mit der palästinensischen<br />

Autonomiebehörde bereit sein. Inmitten einer<br />

<br />

sich Israel nicht erlauben, substanzielle Zugeständnisse<br />

an einen möglichen Staat Palästina zu geben. Strategisch<br />

wichtige Verteidigungslinien wie das Jordantal würden<br />

in einem solchen Abkommen Palästina zugeschlagen<br />

werden, und ohne umfassende Sicherheitsgarantien wird<br />

der jüdische Staat diese nicht leichtfertig aufgeben.<br />

204 Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!