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SICHER UND MORGEN?

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Die fortgesetzte russische Herausforderung<br />

für die europäische<br />

Sicherheitsordnung<br />

Europa ist in seinen Beziehungen zu Russland in die<br />

sehr schwierige Phase eines „heißen Friedens“ eingetreten.<br />

Diese Phase ist höchstwahrscheinlich kein vorübergehendes,<br />

sondern vielmehr ein dauerhaftes Phänomen,<br />

wechseln.<br />

Dies wird die europäische Zusammenarbeit<br />

<br />

Zusammenarbeit willkürlich nutzen kann, um bestimmte<br />

politische Reaktionen Europas hervorzurufen.<br />

Finnland steht vor zwei Kernfragen: Worauf will Russland<br />

mit seiner revisionistischen Agenda letztlich hinaus,<br />

und lassen sich – bzw. in welchem Umfang lassen<br />

sich – die Einheit und Solidarität Europas im Umgang<br />

mit jener Agenda aufrechterhalten?<br />

Die fortgesetzte Immigrationskrise<br />

Der Ausbruch der Immigrationskrise kam für die Europäer<br />

– die Finnen eingeschlossen – überraschend. Trotz<br />

seiner Lage weit weg vom Schwergewicht dieser Krise<br />

nimmt Finnland im Jahre 2015 vermutlich etwa 30.000<br />

bis 35.000 Immigrantinnen und Immigranten auf. Umgerechnet<br />

auf die Bevölkerungsgröße entspricht diese<br />

Belastung nahezu jener Deutschlands. Für Finnland ergeben<br />

sich daraus einige sehr schwierige Fragen: Wieviel<br />

Immigration kann Finnland akzeptieren, ehe die<br />

Belastung wirtschaftlich und politisch unerträglich<br />

<br />

welche? Wie sieht künftige gemeinsame europäische<br />

Politik aus, wenn sie – siehe Schengen – nicht wie vereinbart<br />

funktioniert? Ist die EU der Herausforderung<br />

gewachsen und kann sie Maßnahmen erarbeiten, welche<br />

die Zuwanderung tatsächlich begrenzen und die eigentlichen<br />

Ursachen in der Nachbarschaft der EU in den<br />

<br />

nicht zu bewältigen ist?<br />

Die fortgesetzte Eurokrise<br />

Die fortgesetzte Eurokrise ist für Finnland auch sicherheitspolitisch<br />

relevant. Als Nicht-NATO-Mitglied betrachtet<br />

Finnland die EU auch als Mittel seiner Sicherheitspolitik,<br />

sodass die Eurokrise Finnland vor einige<br />

große Herausforderungen stellt. Einerseits ist es immer<br />

noch nicht ausgeschlossen, dass die Eurozone zerfällt,<br />

wenn dies auch weniger wahrscheinlich geworden ist.<br />

Ein solches Szenario wäre mit höchst unkalkulierbaren<br />

und gefährlichen Folgen für die Europäische Union<br />

verbunden. Andererseits haben die ständigen Versuche,<br />

land<br />

in eine zunehmend unangenehme Richtung gedrängt.<br />

Besonders beunruhigend sind die angewachsenen<br />

wechselseitigen Haftungen. In der Tat scheint<br />

Finnland nur zwischen zwei Übeln wählen zu können:<br />

Entweder stimmt es Regelungen zu, die innenpolitisch<br />

schwer durchzubringen sind, oder es riskiert, als unzuverlässiger<br />

Partner die Solidarität der übrigen EU-Mitgliedsstaaten<br />

zu verlieren.<br />

Entwicklungen in EU und NATO<br />

Ob und inwieweit die Hauptakteure EU und NATO<br />

den<br />

können, wird für Finnland die Kernfrage des Jahres<br />

2016 sein.<br />

Neben den schon erwähnten Themen wird die EU für<br />

sich eine globale Strategie formulieren müssen, die geeignet<br />

ist, ihr und ihren Mitgliedern greifbare Vorteile<br />

zu bringen. Natürlich werden die Qualität und die Am-<br />

Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2016 267

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