25.02.2016 Aufrufe

Lesezeichen

FFP-2016-end-dr_FFP_2012_3

FFP-2016-end-dr_FFP_2012_3

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ForschungsForum Paderborn<br />

Quelle: www.pixabay.com<br />

aus den verschiedenen Motiven für Produktionsverlagerungen<br />

an ausländische Standorte ableiten<br />

lassen. Zu diesen Motiven gehören u. a. laut einer<br />

empirischen Untersuchung des bereits benannten<br />

Fraunhofer-Instituts die in Abbildung 5 angeführten<br />

Gründe [2].<br />

Bei der Frage der Rückverlagerung ausländischer<br />

Produktionsstätten an den inländischen Standort<br />

dürften hingegen andere Mindestausprägungen<br />

anderer Standorteigenschaften entscheidungsrelevant<br />

sein. Beispielsweise müssten durch eine<br />

Rückverlagerung bisheriger Auslandsstandorte an<br />

die Heimatproduktionsstätte die zu erwartenden<br />

Fehlerquoten um ein Mindestmaß abgesenkt<br />

werden können, oder es müsste gelingen, die<br />

erforderliche Besetzung von Arbeitsplätzen mit<br />

Fachkräften zu einem bestimmten Mindestprozentsatz<br />

zu verwirklichen, oder es müssten die in<br />

Kauf zu nehmenden Transportkosten in einer<br />

gegebenen Mindesthöhe abgebaut werden<br />

können. Letztendlich ist auch hier wiederum eine<br />

subjektive Entscheidung der Unternehmensleitung<br />

zu treffen. Generell dürften sich auch im Fall<br />

Abb. 6: Motive für Rückverlagerungen an inländische Standorte (in Prozent der rückverlagernden<br />

Unternehmen).<br />

Quelle: [4]<br />

der Rückverlagerung bisheriger Auslandsproduktionsstätten<br />

die Minimalanforderungen aus den<br />

unterschiedlichen Motiven für Kapazitätsrückverlagerungen<br />

ergeben [2]:<br />

Neben den in Abbildung 6 genannten Motiven<br />

existiert noch eine Vielfalt weiterer Anlässe für<br />

Kapazitätsrückverlagerungen von ausländischen<br />

Produktionsstätten, wie beispielsweise ein<br />

sinkendes Lohngefälle zwischen Hoch- und Niedriglohnländern,<br />

eine Erhöhung der Transportkosten<br />

aufgrund steigender Ölpreise und eine<br />

Aufwertung von Währungen in Offshore-Destinationen<br />

[5]. Welche Motive bei den jeweiligen<br />

Standortverlagerungsentscheidungen relevant<br />

sind, muss jedes international agierende Unternehmen<br />

im Einzelfall eruieren. Die aus den<br />

verschiedenen Motiven ableitbaren Mindestanforderungen<br />

an den zu wählenden (inländischen bzw.<br />

ausländischen) Standort muss jeder Industriebetrieb<br />

individuell für sich festlegen.<br />

Ein wesentlicher Vorteil dieser Einzelfallentscheidung<br />

bezüglich der jeweils zu erfüllenden Minimalbedingung<br />

besteht darin, dass die zugehörige<br />

Ausformulierung (Beispiel: Die nächste Autobahnauffahrt<br />

darf nicht weiter als 10 km entfernt sein.)<br />

sehr praxisnah gelingen kann. Insofern geht man<br />

mit dem Einsatz des Checklistenverfahrens insgesamt<br />

nur ein sehr geringes Risiko ein, die tatsächlich<br />

zu beobachtende Realität zu stark zu abstrahieren<br />

– ein Vorwurf, dem sich viele andere<br />

betriebswirtschaftliche Entscheidungsunterstützungsinstrumente<br />

ausgesetzt sehen. Weitere<br />

50<br />

Universität Paderborn

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!