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FFP-2016-end-dr_FFP_2012_3
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ForschungsForum Paderborn<br />
gemeinnützige<br />
Organisation<br />
Ziel Service-Projekt<br />
Methode der Wirtschaftsund<br />
Sozialwissenschaften<br />
Caritasverband Paderborn e. V. Entwicklung einer Fundraising-Toolbox<br />
für den Caritasverband<br />
International Christian Fellow -<br />
ship<br />
Verein MINT Technikum<br />
Sozialmarketing bei ICF:<br />
Warum für die Kirche<br />
spenden?<br />
Bedarfsanalyse für den Verein<br />
MINT-Technikum<br />
Fragebogen mit offenen<br />
Fragen<br />
Fragebogen mit geschlossenen<br />
Fragen<br />
fokussierte Interviews<br />
Marktplatz für Bürger-Engagement<br />
Strategiekonzept für Marktplatz<br />
für Bürger-Engagement<br />
Fragebogen mit offenen<br />
Fragen<br />
gemeinnütziges<br />
Berufskolleg BAJ<br />
Personalentwicklung von<br />
Lehrenden<br />
Teilnehmende Beobachtung<br />
AlarmTheater e. V.<br />
Sponsoring-Konzept für das<br />
AlarmTheater<br />
SWOT-Analyse/Dokumentenanalyse<br />
Tabelle 1: Übersicht Service-Projekte und gemeinnützige Organisation im Modul „Service Learning in den Wirtschaftswissenschaften”<br />
im Sommersemester 2014.<br />
rung der Fähigkeiten der Studierenden zu generieren.<br />
Die quantitativen Datenformate wurden in<br />
einem Prä-Post-Design erhoben indem die Studierenden<br />
jeweils in der ersten Modulsitzung (t1) und<br />
der letzten Modulsitzung (t2) einen standardisierten<br />
Fragebogen (u. a. Erfassung Selbstwirksamkeit<br />
und Engagementeinstellung) ausfüllten (n =<br />
36). Am Ende des Moduls wurden qualitative<br />
Datenformate in Form problemzentrierter Interviews<br />
mit jeweils zwei Studierenden aus den<br />
jeweiligen Serviceprojekten (n = 10) erhoben und<br />
inhaltsanalytisch ausgewertet.<br />
Das Design der Erhebung und die Auswertung der<br />
Ergebnisse wurden gemeinsam in einem<br />
Forschungsteam aus der Wirtschaftspädagogik<br />
und der Psychologie durchgeführt (vgl. dazu<br />
ausführlich Gerholz, Liszt und Klingsieck 2015).<br />
Nachfolgend werden ausgewählte Ergebnisse zur<br />
Veränderung der Selbstwirksamkeit und der<br />
Einstellung zum zivilgesellschaftlichen Engagement<br />
vorgestellt, da diese Kernelemente des<br />
Service Learnings widerspiegeln.<br />
Was sind die Befunde zur Selbstwirksamkeit?<br />
Selbstwirksamkeit meint das subjektive Empfinden,<br />
Anforderungssituationen mit den eigenen<br />
Fähigkeiten bewältigen zu können. Die quantitativen<br />
Daten zeigen, dass die Selbstwirksamkeit sich<br />
über die Zeit signifikant erhöht (F (1,26) = 6.99, p <<br />
.05, η2 = .210), hier aber neben den moderaten<br />
Zeiteffekten auch Gruppeneffekte zu beobachten<br />
sind (F (5,26) = 4.10, p < .01, η2 = .44). Letzteres illustriert,<br />
dass die Veränderung der Selbstwirksamkeit<br />
abhängig vom Serviceprojekt bzw. der Gruppenarbeit<br />
ist.<br />
Die Frage ist nun, in welchen Bereichen sich die<br />
Selbstwirksamkeit der Studierenden verändert.<br />
Hierfür zeigen die qualitativen Datenformate im<br />
Ergebnis auf, dass die Studierenden die erlebte<br />
Selbstwirksamkeit auf zwei Bereiche beziehen:<br />
Einerseits den Prozess der Problembearbeitung<br />
(Serviceprozess) und andererseits die Erschließung<br />
der fachwissenschaftlichen Inhalte (Lernprozess).<br />
Im Serviceprozess unterscheiden die Studierenden<br />
zwischen der Strukturierung des Prozesses<br />
(Ankerzitat: „Also am Anfang waren wir ein bisschen<br />
überfordert, da Struktur reinzubringen und<br />
im Laufe dessen hat sich das ganz gut entwickelt“<br />
SG2, 75–76), der dabei erlebten sozialen Unterstützung<br />
(Ankerzitat „Ja mit dem Kooperationspartner<br />
wurde es nachher (.) schwierig“ SG3, 57–<br />
63) sowie dem Ergebnis im Serviceprozess (Ankerzitat:<br />
„Wir haben etwas Produktives erschaffen,<br />
was auch durchaus hilfreich sein kann.“ SG2, 110–<br />
111).<br />
In Gesamtbetrachtung der Daten zeigt sich dabei,<br />
dass v. a. die erlebte soziale Unterstützung von<br />
Kommilitonen, Akteuren in den gemeinnützigen<br />
Organisation oder den Lehrenden im Modul einen<br />
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Universität Paderborn