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Lobbyisten hinter- treiben Mindestlöhne - Carsten Zinn

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Elektrohandwerk:<br />

Mindestlohn schützt vor Dumpingwettbewerb<br />

Aber ohne Kontrollen geht gar nichts<br />

Das Elektrohandwerk in Deutschland ist vor allem von kleinen Unternehmen<br />

geprägt. Aber es gibt hier und da auch Großunternehmen mit<br />

mehreren tausend Beschäftigten, berichtet Alwin Boekhoff von der IG<br />

Metall. Während bei den wenigen Großen der Branche die Einhaltung<br />

des Mindestlohns keine Rolle spielt, weil es Tarifverträge gibt, sieht<br />

das bei den Kleinbetrieben ganz anders aus. »Wichtig sind Überprüfungen<br />

durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit und die Rentenversicherungen«,<br />

sagt der Gewerkschaftssekretär. Denn auf eine freiwillige<br />

Einhaltung des Mindestlohns könne man sich keinesfalls verlassen.<br />

Zum 1. Januar 2011 trat die neue Vereinbarung über den Branchenmindestlohn<br />

des Elektrohandwerks in Kraft. Anders als die Tarifparteien<br />

noch im Frühjahr 2010 ausgehandelt hatten, ist die Regelung nun<br />

bis 2013 (nicht 2015) befristet. Außerdem wird die Lohnangleichung<br />

zwischen West und Ost in diesem Zeitraum weniger weit vorangetrieben<br />

als ursprünglich geplant. »Das war wohl in der Regierungskoalition<br />

nicht gewünscht«, so Alwin Boekhoff.<br />

Festgelegt wurden Bruttostundenlöhne für die östlichen Bundesländer<br />

inklusive Berlin von 8,40 Euro für das Jahr 2011 und 8,65 Euro<br />

beziehungsweise 8,85 Euro für die beiden folgenden Jahre. In den<br />

westlichen Bundesländern steigt der Mindestlohn von 9,70 Euro<br />

(2011) auf 9,80 Euro (2012) und in 2013 auf 9,90 Euro. Bis zum<br />

Jahresende 2010 lagen die Sätze noch bei 8,20 Euro (Ost) beziehungsweise<br />

9,60 Euro (West).<br />

Im Elektrohandwerk gibt es schon seit 1997 einen Mindestlohn. Sowohl<br />

die Gewerkschaft als auch die Arbeitgeber betrachten die Regelung als<br />

wichtige Absicherung, zumal der Mindestlohn nicht von ausländischen<br />

Firmen unterboten werden darf. »Wir wollen die Beschäftigten, die<br />

Betriebe, die Arbeitsplätze und unsere Tarifverträge vor Schmutzkonkurrenz<br />

schützen«, sagt Helga Schwitzer vom IG Metall-Vorstand.<br />

»Die Beschäftigten sollen von ihrer Arbeit anständig leben können.«<br />

24<br />

Nein:<br />

34 %<br />

Ja:<br />

66 %<br />

Was sagt das Handwerk zum Mindestlohn?<br />

Die Handwerker wollen Schmutz konkurrenz verhindern.<br />

Daher sprechen sich zwei Drittel der Berliner<br />

Handwerksbetriebe für einen Mindestlohn aus.<br />

Quelle: Handwerkskammer Berlin

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