Lobbyisten hinter- treiben Mindestlöhne - Carsten Zinn
Lobbyisten hinter- treiben Mindestlöhne - Carsten Zinn
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Deutschland unterschreiten darf. Branchenmindestlöhne, die<br />
darüber liegen, ergänzen den allgemeinen Mindestlohn. Ein Mindestlohn<br />
für alle erleichtert auch seine Durchsetzung, da er leichter allen<br />
Beschäftigten bekannt gemacht werden kann.<br />
Die Arbeitgeber warnen, ein einheitlicher Mindestlohn gefährde<br />
Arbeitsplätze. Was sagt DIE LINKE dazu?<br />
Sabine Zimmermann: Das ist Humbug, wie Erfahrungen mit den<br />
vorhandenen Branchenmindestlöhnen, aber auch mit <strong>Mindestlöhne</strong>n<br />
in anderen Ländern belegen. Sowohl für die USA als auch<br />
Großbritannien haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass durch<br />
die Einführung oder die Erhöhung eines gesetzlichen Mindestlohns<br />
keineswegs die Beschäftigung abnimmt. In Großbritannien ist der<br />
Mindestlohn von 1999 bis 2004 sogar um 35 Prozent erhöht<br />
worden, während die Arbeitslosigkeit im gleichen Zeitraum von<br />
6,2 Prozent auf 4,7 Prozent gesunken ist. Der Mindestlohn gefährdet<br />
also keine Arbeitsplätze, sondern erhöht durch höhere Löhne<br />
sogar die private Kaufkraft, was wirtschaftlich sinnvoll ist. Zudem<br />
verhindert ein Mindestlohn, dass der Staat jährlich rund 10 Milliarden<br />
Euro ausgibt, um niedrige Löhne mit Hartz IV-Leistungen zu<br />
subventionieren.<br />
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