Lobbyisten hinter- treiben Mindestlöhne - Carsten Zinn
Lobbyisten hinter- treiben Mindestlöhne - Carsten Zinn
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Angesichts der vollständigen EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit fordern<br />
Arbeitsministerin von der Leyen (CDU) und Arbeitgeber einen<br />
Branchenmindestlohn für die Leiharbeit. Ist das die Lösung des<br />
Problems?<br />
Jutta Krellmann: Nein, damit wird das zentrale Problem der<br />
Leiharbeit nicht gelöst. Auch wenn es einen Mindestlohn für die<br />
Branche gibt, wird weiterhin Lohndumping stattfinden. Denn ein<br />
Mindestlohn von 7,79 Euro (West) und 6,89 Euro (Ost) ist oft viel<br />
niedriger als der Lohn der Stammbeschäftigten in den jeweiligen<br />
Einsatzbranchen. Das Zwei-Klassen-System von Beschäftigten wird<br />
so zementiert.<br />
Eine wirkliche Lösung ist nur Equal Pay ab dem ersten Einsatztag.<br />
Dazu muss im Arbeitnehmerüberlassungsgesetz die Ausnahmeregelung<br />
gestrichen werden, dass per Tarifvertrag vom Gleichbehandlungsgrundsatz<br />
abgewichen werden darf. Dann kann kein Lohndumping<br />
mehr betrieben werden – weder durch einen deutschen noch<br />
durch einen pol nischen Tarifvertrag.<br />
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