08.12.2012 Aufrufe

867,. Â Â Â Â Â - Ford

867,. Â Â Â Â Â - Ford

867,. Â Â Â Â Â - Ford

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bestimmungen. Diese „Homologation“ eines<br />

neuen Modells fi ndet allerdings nicht im<br />

Labor, sondern, wie im richtigen Leben, unter<br />

anderem auf der Straße, beziehungsweise<br />

auf der Testtrecke statt. Ferner gibt es einen<br />

speziellen Straßengeräusch-Prüfstand mit<br />

einer besonders großen Laufrolle von drei<br />

Metern Durchmesser, um eine möglichst<br />

große Reifenaufstellfl äche zu erreichen. Der<br />

Belag der Rolle entspricht einem besonders<br />

groben Asphalt, der viel Lärm verursacht. Im<br />

Powertrain-Prüfstand fährt der gesamte Antriebsstrang<br />

ohne Karosserie auf der Rolle, um<br />

die Schwingungsenergie bei verschiedenen<br />

Belastungen zu messen.<br />

Beeindruckend sind im Akustikzentrum<br />

Einrichtung und Aufbau der Prüfstände: Im<br />

Straßengeräusch-Simulator ruhen hydraulische<br />

Stempel, die das Fahrzeug bewegen,<br />

auf 50 Tonnen Betonmasse, die wiederum auf<br />

Luftfedern steht, sonst würden bei Tests die<br />

Schwingungen das ganze Gebäude vibrieren<br />

lassen. Ein spezieller Prüfstand wurde zur<br />

Bestimmung der Schalldämmung eingerichtet:<br />

Hier wird gemessen, wie viel Lärm bei der Verwendung<br />

verschiedener Isolationsmaterialien<br />

wie zum Beispiel Türdichtungen im Innenraum<br />

ankommt. Im Getriebeprüfstand unterstützt<br />

das Akustikzentrum für Getrag<strong>Ford</strong> die akustische<br />

Entwicklung seiner Produkte.<br />

Von der Laer aermvermeidung zur<br />

Soundqualita itaet<br />

Die Experten unterscheiden grundsätzlich<br />

zwischen drei Typen von Fahrgeräuschen:<br />

Diejenigen, die der Antrieb erzeugt: Motor,<br />

Getriebe, Achsen, Auspuff und Ansauganlage.<br />

Zum zweiten sind da Windgeräusche, die<br />

durch Verwirbelungen an Karosserieform und<br />

Unterboden verursacht und von Glasdicke,<br />

Türdichtungen und Spaltmaßen beeinfl usst<br />

werden. Zum dritten entstehen Abrollgeräusche<br />

durch den Kontakt von Reifen und<br />

Straße, beim Bremsen und Lenken. „So<br />

etwas wie Harmonie ist dann gewonnen,<br />

wenn die Geräuschquellen Straße, Wind<br />

und Antriebsstrang in einem ausgeglichenen<br />

Verhältnis stehen“, erklärt Lothar Hoppen,<br />

Supervisor im Akustikzentrum. Soll heißen, es<br />

wäre nicht sinnvoll, wenn durch Dämmen einer<br />

Lärmursache eine andere um so störender in<br />

den Vordergrund dringen würde.<br />

Zu den Fahrgeräuschen kommen die<br />

Bediengeräusche: Wie klingt die Lüftung, der<br />

elektrische Fensterheber, der Blinker?<br />

Drei Arbeitsschwerpunkte gibt es im<br />

Akustikzentrum, aus denen sich wiederum<br />

hinsichtlich der einzelnen Fahrzeugplattformen<br />

unterschiedliche Anforderungen ergeben:<br />

Zum einen geht es um das Abstellen<br />

unangenehmer Geräusche wie rappeln,<br />

quietschen oder heulen und grundsätzlich<br />

um Lärmreduktion. Als lästig wird empfunden,<br />

wenn bestimmte tonale Frequenzen<br />

hervorstechen, etwa Turboladerpfeifen oder<br />

Das Kugel-Array (r.) erfasst dreidimensionale<br />

Wellenf n elder.<br />

Christian Wieczorek (l. o.) positio-<br />

niert im großen Außengeräusch-<br />

Prüfstand eine akustische Ka-<br />

mera mit 44 Mikropho h nen am<br />

Motorraum. Damit las a sen sich Störgeräusche genau lokalisieren<br />

und am Monito t r darstellen.<br />

Dr. Tobias Sahm (l.u.)im Schwingungslabor, wo Computer<br />

Schwingungsmodelle von Karossen errechnen.<br />

Stephan Schmitt (r.u.) regt den Schallkörper akustisch mit<br />

einem Hämmerchen an.<br />

wenn impulsartige Geräusche den Sound<br />

verderben. Das Ohr hört selektiv und nimmt<br />

solche Geräusche als störend wahr. Jeder<br />

kennt das Beispiel eines Dieselaggregates,<br />

das im kalten Zustand „nagelt“. „Bei solchen<br />

Herausforderungen arbeiten wir zielorientiert<br />

mit objektiv messbaren Größen, das heißt, wir<br />

setzen uns einen bestimmten Grenzwert, den<br />

wir einhalten müssen“, so Hoppen. Simples<br />

Beispiel: Die Lautstärke eines Motors oder<br />

eines Getriebes soll eine festgelegte Dezibel-<br />

Zahl nicht überschreiten.<br />

Der zweite Arbeitsschwerpunkt im Akustikzentrum<br />

bezieht sich auf die Charakteristik<br />

von Geräuschen. Dabei spielen vor allem subjektive<br />

Empfi ndungen eine Rolle. Der Sound<br />

soll durch gezielte Maßnahmen eine ganz<br />

bestimmte Qualität erreichen, was beispielsweise<br />

bedeuten kann, dass das Ansprechverhalten<br />

eines Motors betont wird. So genannte<br />

„Soundsymposer“ können die Sportlichkeit<br />

eines Modells untermauern. Denn die Kunden<br />

fi nden toll, wenn auf die Beschleunigung auch<br />

ein akustisches Feedback folgt.<br />

Und schließlich gibt es noch besonders<br />

sensible Klänge, die für die <strong>Ford</strong> Markenidentität<br />

von Bedeutung sind. „Bei diesen Geräuschen,<br />

die zu unserer so genannten „<strong>Ford</strong>-<br />

DNA“ zählen, legen wir besonderen Wert auf<br />

Sound-Qualität und betreiben viel Aufwand,<br />

um die angenehmsten Klänge zu ermitteln“, so<br />

Marcel Heppelter, zuständiger Ingenieur. Die<br />

Informations- und Warnhinweise, die im Auto<br />

erklingen, etwa wenn der Fahrer nicht angeschnallt<br />

losfährt, gehören dazu. Aber auch<br />

ein scheinbar banales Geräusch fällt unter die<br />

Marken DNA: Das Zuschnappen der Tür.<br />

Oktober 2008 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!