12.04.2016 Aufrufe

Festspielzeit Frühling 2016

Das Magazin der Bregenzer Festspiele

Das Magazin der Bregenzer Festspiele

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bekannten: Richard Wagner beispielsweise<br />

begleitet mich schon mein<br />

ganzes Leben. Ich denke, ich werde nie<br />

aufhören, Neues in seinem Werk zu<br />

hören oder zu entdecken.<br />

Ihr Vater war auch Dirigent. Wo bei<br />

Ihrer Arbeit »spüren« Sie Ihren Vater?<br />

Ich merke durchaus, dass ich in<br />

meiner Klangvorstellung bestimmter<br />

Repertoires, etwa des Werks Wagners,<br />

auch von meinem Vater und seinen<br />

Ideen beeinflusst bin. Aber ich könnte<br />

nicht sagen, ob nicht etwa der Einfluss<br />

von Daniel Barenboim eventuell doch<br />

größer ist.<br />

Sie arbeiten überall auf der Welt:<br />

in Paris, Wien, London, Mailand,<br />

München. Haben Städte einen<br />

eigenen Klang?<br />

Ich denke schon. Jeder erkennt<br />

den typischen Klang von New York<br />

– da sind wir auch von Film und<br />

Fernsehen geprägt: nie versiegende<br />

Sirenen. Wien würden Sie am<br />

Klang der Fiaker oder der Straßenbahn<br />

erkennen, London vielleicht<br />

an der Vielfalt der gesprochenen<br />

Sprachen oder vielleicht am Anschwellen<br />

des Lärmpegels, wenn<br />

nachts die Pubs schließen.<br />

»Ich finde, dass wir in Bregenz<br />

immer besonders gut klingen.<br />

Entspannt, im Reinen<br />

mit uns und der Welt, beseelt,<br />

fokussiert, spielfreudig.«<br />

PHILIPPE JORDAN<br />

Wann war Ihnen klar, dass auch Sie<br />

Dirigent werden möchten?<br />

»Klar« ist ein schwieriger Begriff in<br />

der Kunst. Den Drang zu musizieren,<br />

Klang zu gestalten, Werke zu vermitteln,<br />

habe ich schon in früher Jugend<br />

verspürt. Aber zum Dirigenten geworden<br />

bin ich dann wirklich erst durch<br />

sehr harte Arbeit und Ausbildung.<br />

Ihr Beruf bringt das ständige Unterwegssein<br />

mit sich. Kann Musik beim<br />

Zuhause-Fühlen helfen?<br />

Natürlich, Musik kann fast alles.<br />

Musik evoziert Emotionen und Erinnerungen,<br />

weckt Assoziationen, stiftet<br />

Identität und fördert Beziehungen.<br />

Ich würde deshalb sogar sagen, Musik<br />

kann ein Zuhause sein. Welche Musik<br />

das ist, muss freilich jeder selbst für<br />

sich herausfinden.<br />

Wie klingt Bregenz?<br />

Der Klang von Bregenz ist meinem<br />

Ermessen nach vom See geprägt,<br />

vom Wind und vom Wasser. Und<br />

im Sommer natürlich von der Seebühne<br />

und den Wiener Symphonikern<br />

– dem kann man ja kaum<br />

entkommen.<br />

Was bedeuten die Bregenzer<br />

Festspiele für die Wiener<br />

Symphoniker?<br />

Sie haben eine ganz zentrale<br />

Bedeutung. Zum einen künstlerisch<br />

und musikalisch. Das<br />

große Opernrepertoire zu<br />

spielen, ist für die musikalische<br />

Flexibilität, Erfahrung und<br />

stilistische Spannbreite des<br />

Orchesters besonders wichtig.<br />

Zum anderen: Die Wochen, die<br />

15<br />

ORCHESTERKONZERT<br />

Dirigent Philippe Jordan<br />

Mezzosopran Sophie Koch<br />

24. Juli <strong>2016</strong> – 11.00 Uhr,<br />

Festspielhaus<br />

Franz Schubert Symphonie<br />

h-Moll Unvollendete D 759<br />

Gustav Mahler<br />

Lieder eines fahrenden Gesellen<br />

Ludwig van Beethoven<br />

Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92<br />

Weitere Orchesterkonzerte der<br />

Bregenzer Festspiele <strong>2016</strong><br />

finden Sie in der Heftmitte.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!