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AfB-Methodenhandbuch_WEB

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S<br />

F<br />

Gemeinsam tragfähige Visionen und Ziele vereinbaren – Zukunftswerkstatt – Zukunftskonferenz<br />

ZUKUNFTSWERKSTATT<br />

VORTEILE Die Methode wird oft in Kommunen und Organisationen angewendet. Sie verbindet Zukunftsorientierung mit Pragmatismus<br />

und ihr Ablauf wird in der Regel als produktiv empfunden. Professionelle Moderation ist hilfreich.<br />

NACHTEILE Die Methode der Zukunftswerkstatt setzt darauf, dass die Teilnehmenden eigenständig arbeiten und sich auf diese Weise<br />

selbst Kompetenz aneignen. Sollte es notwendig sein, Vorträge von Fachleuten in den Ablauf zu integrieren, kann das bei der Methode<br />

ein Nachteil sein. Vorträge unterbrechen den Arbeitsfluss und schmälern die Chance, dass die Teilnehmenden durch die eigenständige<br />

Erarbeitung von Inhalten beginnen, Verantwortung zu übernehmen. Da die Methode der Erarbeitung konkreter Lösungsideen dient,<br />

muss es eine grundsätzliche Möglichkeit/Bereitschaft zur Umsetzung geben.<br />

WISSENSWERTES Vielfältig: Eine Zukunftswerkstatt kann zu vielen Themen (z.B. Schulentwicklung, Zukunft des ÖPNV am Ort) oder<br />

zu Räumen (Stadtteil, Gemeinde, Region) durchgeführt werden.<br />

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TIPPS<br />

T<br />

E<br />

C<br />

K<br />

R<br />

B<br />

E<br />

I<br />

Das Entwickeln von neuen visionären Vorstellungen gelingt besser, wenn zu Beginn dieser Phase spielerische Methoden<br />

oder Kreativitätsmethoden angewandt werden.<br />

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NACH-<br />

LESEN<br />

Kuhnt, Beate; Müllert, Norbert R.: »Zukunftswerkstätten verstehen, anleiten, einsetzen. Das Praxisbuch zur sozialen<br />

Problemlösungsmethode Zukunftswerkstatt. (2006). Im Internet kurz und übersichtlich: www.partizipation.at;<br />

www.jungk–bibliothek.at; www.buergergesellschaft.de Mitentscheiden Methoden & Verfahren<br />

Methoden & Verfahren von A bis Z. Die Seite www.zwnetz.de ist eine privat betriebene, nicht-kommerzielle Plattform<br />

zum Erfahrungsaustausch über Zukunftswerkstätten.<br />

ZUKUNFTSKONFERENZ<br />

Strategische Handlungsfelder festlegen<br />

PRAXISBEISPIEL<br />

AUSGANGSLAGE UND ZIEL<br />

Die Stadt Ellwangen (23.600 Einwohner_innen) will ihre Schulland-<br />

schaft bis 2022 strategisch neu aufstellen und profilieren. Dazu zählt<br />

auch, Grundlagen für Standort- und Investitionsentscheidungen zu<br />

erarbeiten. Im Unterschied zu früheren Zeiten steht heute Transparenz<br />

und ein offener Dialog mit allen relevanten Akteuren im<br />

Vordergrund des angestoßenen Prozesses. Deshalb wurde im April<br />

2015 eine Steuerungsgruppe aus Vertretern der Gemeinderatsfraktionen,<br />

des Gesamtelternbeirats, des staatlichen Schulamts, der<br />

Verwaltung und den geschäftsführenden Schulleitern installiert, die<br />

die Prozessplanung und -steuerung übernehmen sollten. Innerhalb<br />

des 18-monatigen Gesamtprozesses war die Zukunftskonferenz ein<br />

zentraler Baustein. In ihr ging es darum, kommende Herausforderungen<br />

gemeinsam zu benennen und ein gemeinsames Bild über<br />

die wichtigsten Handlungsfelder der Zukunft zu erarbeiten.<br />

VORGEHENSWEISE<br />

April 2015: Bildung einer Steuerungsgruppe, die den Prozess plant<br />

und Ergebnisse zusammenführt.<br />

Eine Zukunftskonferenz hat das Ziel, auf der Basis<br />

von Geschichten und Werten eine gemeinsame<br />

Vision für die Zukunft zu erarbeiten. Deswegen ist<br />

es wichtig, dass Vertreter_innen aller Gruppierungen,<br />

die von dem Thema betroffen sind, an der<br />

Zukunftskonferenz teilnehmen. Die Moderation<br />

leitet durch die Phasen: Rückblick in die Vergangenheit,<br />

Herausforderungen der Zukunft, heutige<br />

Antworten auf die Entwicklungen von morgen,<br />

Stolz und Bedauern, konsensfähige Visionen sowie<br />

Ideen für Maßnahmen.<br />

Die »klassische Form« ist angelegt auf drei Tage<br />

(häufiger sind es 1 bis 1,5 Tage) und zwischen<br />

50 und 80 Personen. Ein zentrales Merkmal der<br />

Zukunftskonferenz ist ein Wechsel zwischen<br />

Kleingruppenarbeit und Berichten im Plenum<br />

sowie immer wieder wechselnde Zusammensetzungen<br />

der Kleingruppen. Genau hierfür ist das<br />

gut ausgewogene Spektrum der Teilnehmerschaft<br />

so wichtig: mal arbeiten homogene Gruppen, z.B.<br />

Einzelhändler_innen oder Schüler_innen an einer<br />

Aufgabenstellung und dann wechseln alle durch<br />

und arbeiten in gemischten Gruppen weiter.<br />

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