27.04.2016 Aufrufe

LAND

AfB-Methodenhandbuch_WEB

AfB-Methodenhandbuch_WEB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einleitung: Beteiligung mit Methode<br />

Einleitung:<br />

Beteiligung mit Methode<br />

»Zu diesem Thema sollten die Bürger_innen aber<br />

mitreden können!« So oder ähnlich haben Sie bestimmt<br />

schon einmal reagiert. Wenn jetzt Bürgerbeteiligung<br />

nicht Ihr Hauptberuf ist, folgt schnell die Frage nach<br />

dem »Wie?«. Zwischen Bürgerversammlung und<br />

Bürgerentscheid liegt eine unübersichtlich weite Welt<br />

der Methoden, Ansätze und Verfahren. Die Regale sind<br />

meterweise mit Büchern gefüllt und im Internet finden<br />

Sie unzählige Treffer. Wie können Sie sich in der Fülle<br />

zurechtfinden?<br />

Wir wollen Ihnen dennoch »Mut zur Methode« machen.<br />

Deshalb haben wir in dieser Broschüre einige Methoden<br />

zusammengestellt, die sich besonders für Anlässe,<br />

Themen und Rahmenbedingungen in kleinen Städten<br />

und Gemeinden eignen.<br />

Jetzt fragen Sie vielleicht: Warum gerade kleine Orte?<br />

Unserer Erfahrung nach unterscheidet sich die Situation<br />

in kleinen Städten und Gemeinden in manchen Punkten<br />

von der in den Großstädten. In jedem Fall sind die<br />

Verwaltungen kleiner und in der Regel gibt es keine<br />

Fachleute für Verfahren der Bürgerbeteiligung, sondern<br />

»Allrounder«. Ein Beteiligungsverfahren ist dann eine<br />

Aufgabe neben vielen anderen. Wir wollen mit der<br />

Broschüre einen passgenauen Einstieg zum Prozess<br />

unterstützen.<br />

Zudem ist es so, dass Kommunikation in kleinen Orten<br />

manchmal nicht so einfach ist, wie es auf den ersten<br />

Blick zu sein scheint.<br />

• In kleinen Orten kennt man sich. Das hat Vor- und Nachteile<br />

zugleich. Je kleiner der Ort, desto leichter bekommt man<br />

mit, was die (Mit-)Bürger_innen denken. Und trotzdem<br />

berichten viele davon, dass es immer wieder die gleichen<br />

Menschen sind, die sich einbringen. Andere melden sich<br />

nicht und sind nicht aktiv. Also gehören »überschaubare<br />

Größe« und »umfassendes Wissen und gute Kommunikation«<br />

nicht zwangsläufig zusammen. Wir wollen ermutigen,<br />

Methoden zu nutzen, um neue Personen und Sichtweisen zu<br />

integrieren.<br />

• Je kleiner der Ort, desto mehr spielt das persönliche Kennen<br />

eine Rolle. Das kann förderlich sein, aber auch einen<br />

Fallstrick darstellen. Sie nehmen immer unterschiedliche<br />

Rollen ein: vielleicht arbeiten Sie am Ort oder sind ehrenamtlich<br />

tätig. Sie sind Nachbarn oder Sie kennen sich von<br />

klein auf. In kleineren Orten können Sie sich viel weniger<br />

aus dem Weg gehen als in der Großstadt. Das macht eine<br />

Auseinandersetzung über unterschiedliche Interessen und<br />

Meinungen etwas kniffliger. Um Probleme sachlich und fair<br />

anzugehen, wollen wir für den Einsatz von passenden<br />

Methoden werben.<br />

An wen richten wir uns mit der Broschüre?<br />

Die Allianz für Beteiligung will Bürger_innen ermutigen,<br />

sich an gesellschaftlich wichtigen Themen zu beteiligen<br />

und Beteiligung einzufordern. Aber wir erkennen auch<br />

die großen Anstrengungen, die Gemeinderäte, Ortschaftsräte<br />

und die Verwaltungen unternehmen, um<br />

Bürger_innen in Entscheidungsprozesse und Projekte<br />

einzubeziehen. Nicht ohne Grund wurden viele der<br />

Beispiele in der Broschüre von Kommunen oder<br />

Ortschaftsverwaltungen initiiert! Wir möchten deshalb<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!