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Gästemagazin Grenzenlos Sommer 2016

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60 / GEMEINSAMES<br />

Unterwegs von Rot-Weiß-Rot<br />

nach Weiß-Blau<br />

In einer heutzutage buchstäblich grenzenlosen Gegend wie der Zugspitz<br />

Arena Bayern-Tirol mag den einen oder anderen Wanderer doch die Neugier<br />

über kommen, die alten Grenzen aufzuspüren.<br />

Auf der Suche nach der alten Grenze<br />

zwischen Deutschland und Österreich.<br />

Die Suche nach den alten Grenzen<br />

ist angesichts der Tatsache, dass<br />

die Tradition der „grünen Grenze“<br />

hier schon ziemlich alt ist, eine<br />

Herausforderung. Am leichtesten tun sich<br />

Radler, Biker und Autofahrer, die zum Beispiel<br />

entlang der B23 durch Grenzschilder<br />

und Hinweise auf einstige Grenzbauten einschlägige<br />

Hinweise erhalten.<br />

Wer zu Fuß unterwegs ist, dem bleiben<br />

mehrere Möglichkeiten. Die eine führt in den<br />

bewaldeten Bergrücken am Eibsee, durch<br />

dessen Mitte die Staatsgrenze Deutschland-<br />

Österreich führt. Hier sollen sich in früheren<br />

Zeiten schon Schmuggler und Wilderer ihren<br />

Weg gesucht haben.<br />

Die Wanderung geht, ganz ohne Geheimniskrämerei,<br />

unterhalb des imposant aufragenden<br />

Zugspitzgipfels zur Hochthörle Hütte.<br />

Sie gehört bereits zu Tirol und bietet einen<br />

wunderschönen Ausblick in das Ehrwalder Tal<br />

mit seinen markanten Gipfeln wie Sonnenspitze,<br />

Daniel und der Mieminger Kette.<br />

Mit Anlauf zur Aussicht<br />

Ein anderer Fußweg liegt etwas höher, nämlich<br />

unterhalb des Zugspitzgipfels. Wer vom<br />

Münchner Haus die paar Schritte zur Bergstation<br />

der Tiroler Zugspitzbahn hinübergeht,<br />

wird automatisch zum Grenzgänger.<br />

Ob er dafür einen langen Anlauf per Aufstieg<br />

zu Fuß unternimmt oder sich mit einer der<br />

Bahnen Richtung Gipfel transportieren lässt,<br />

bleibt jedem selbst überlassen.<br />

Als aussichtsreiche Aufstiegsroute empfiehlt<br />

sich die „Gatterl-Tour“. Mit stolzen 1.800<br />

Höhenmetern und einer Gesamtgehzeit von<br />

acht Stunden fordert sie schon einiges. Sie<br />

beginnt an der Talstation der Ehrwalder Almbahn<br />

und führt hinauf zum „Gatterl“. So heißt<br />

English Summary<br />

The ‘green border’ has a long tradition<br />

in the Zugspitz Arena Bavaria-Tyrol,<br />

so finding the actual border between<br />

Germany and Austria can be quite a<br />

challenge. There are, of course, border<br />

signs on the B23 road, while those on<br />

foot can try several cross-border hikes<br />

suitable for walkers of all abilities and<br />

taking from three to eight hours. Most<br />

rewarding, perhaps, is the Schützensteig<br />

circular trail, which starts at the<br />

valley station of the Tyrol Zugspitze<br />

railway and offers glorious views of<br />

the Eibsee lake.<br />

eine Felsscharte, in der ein Zaun mit quietschendem<br />

Weidegatter ein markantes Wegzeichen<br />

setzt. Jetzt heißt es kurz klettern und<br />

dann, schon jenseits der Grenze, dem Weg<br />

durch Fels und Geröll zum Gipfel folgen.<br />

Für Anspruchsvolle, die auch sportlich<br />

ihre Grenze erkunden wollen, über gute<br />

Kondition und Trittsicherheit verfügen,<br />

schwindelfrei sind und wissen, wofür<br />

Steigeisen und Helm gut sind, gehört<br />

der Weg von Ehrwald über die Wiener-<br />

Neustädter-Hütte zu den bevorzugten<br />

Routen. Wobei hier wirklich nur die letzten<br />

Meter vor dem Gipfel einen Grenzübertritt<br />

verlangen. Dafür bietet sich unterwegs<br />

das spektakuläre Erlebnis eines natürlichen<br />

Tunnels, „Stopselzieher“ genannt.<br />

Wer übrigens die wahre Faszination von<br />

<strong>Grenzenlos</strong>igkeit erfahren möchte, der werfe<br />

oben auf der Zugspitze einen Blick Richtung<br />

Westgipfel. Dort stehen die beiden Antennen<br />

von DB0ZU – einer Relaisstation für den Amateurfunk.<br />

Die Wellen, die sie weiterleitet,<br />

umstreifen den ganzen Erdball. <br />

<br />

Bert Röge<br />

Tipp: Gute Aussicht auf<br />

dem Schützensteig<br />

Eine schöne Tour entlang der Grenze<br />

zwischen Tirol und Bayern ist der<br />

„Schützensteig“. Er beginnt oberhalb der<br />

Talstation der Tiroler Zugspitzbahn, wo<br />

auch der Thörle-Rundweg seinen Anfang<br />

nimmt. Nach einem kurzen steilen<br />

Anstieg führt der asphaltierte Weg leicht<br />

ansteigend bis zur Hochthörlehütte. Von<br />

dort aus weiter geht es ungefähr zehn<br />

Minuten fast eben zum „Eibseeblick“,<br />

der noch viel mehr hält, als er verspricht<br />

– eine beeindruckende Aussicht hinaus<br />

ins Garmischer Becken. Von dort geht<br />

man den gleichen Weg ein kleines Stück<br />

retour und folgt bei der Weggabelung<br />

links der Ausschilderung „Schützensteig-<br />

Rundweg“. Der Weg führt leicht bergauf<br />

an der Grenze zwischen Bayern und Tirol<br />

bis zum Bildstock. Man hat dabei stets<br />

die Zugspitze vor sich. Der Abstieg führt<br />

zurück zum Thörle-Rundweg, der zur<br />

Talstation der Tiroler Zugspitzbahn führt.<br />

Die Wanderung ist 7,5 Kilometer lang,<br />

mittelschwer und dauert rund 3 Stunden.

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