In Art We Trust — Money In Art In Money
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Wohlstand, aber auch eine historisch Feindseligkeit aus den anderen Religionen einbrachte. Im Christentum<br />
wurde der Wucher durch päpstlichen Beschluss verbannt, bis Henry VIII mit Rom brach und 1534 die<br />
Church of England etablierte und einen anderen <strong>We</strong>g einschlug. Dieser befreite das Wuchergeschäft von<br />
den religiösen Einwänden, was einige Ökonomisten als Schlüsselereignis ansehen, das zum Elisabethanischen<br />
Zeitalter führte. Technisch gesehen ist unter der Katholischen Kirche die Erhebung von<br />
Zinsen noch immer verboten, was praktisch jedoch niemanden zu kümmern scheint.<br />
<strong>In</strong> »Das Auge in der Pyramide«, dem ersten Band der Illuminatus!-Trilogie, wird dem Charakter Joseph<br />
Malick die Geschichte von der Gründung der »Justified Ancients of Mummu« erzählt. Diese Erzählung geht<br />
zurück bis in eine Zeit um 2500 vor Christus, in der in eine Serie aus Steinen die sogenannten<br />
»Sieben Tafeln der Kreation« gemeißelt werden. Zu dieser Zeit wurde die höchste Gottheit Marduk genannt,<br />
»dessen offizielle Religion auf den Praktiken des Wuchers gründeten. Die Priester rissen das Land an sich<br />
und erhoben Zinsen auf die Verpachtung. Es beschreibt den Beginn von dem was wir belächelnd Zivilisation<br />
nennen, die schon immer auf Pacht und Zins beruhte.« An diesem Punkt gründeten sich die JAMs.<br />
»Als die erste anarchistische Formierung emporstieg benannten sie sich »The Justified Ancients of Mummu.<br />
Wie Lao-Tse und die Daoisten in China, strebten sie nach der Befreiung vom Monopol des Wuchertums und<br />
allem anderen Exkretionen der Zivilation.« Das nun ist die Raison d‘Être der JAMs. Sie sind Anarchisten, die<br />
die Mächte des Chaos im Krieg gegen die Ordnung repräsentieren. Diese Ordnung nennt sich Zivilisation<br />
und Zivilisation gründet auf Wuchertum und Schuldnertum. Es ist etwas, das weitgehend unbemerkt geblieben<br />
ist. Selbst der obsessivste KLF-Fan, selbst wenn dieser sich mehrfach durch die volle Länge Robert<br />
Anton Wilsons Achthundert-Seiten-<strong>We</strong>rks gelesen hat, wird die Zerstörung des Wuchertums kaum als den<br />
entscheidenden Grund zur Gründung der JAMs zu nennen in der Lage sein. Diese Bewandtnis bleibt,<br />
wie den Auszügen zu entnehmen, festzuhalten, auch wenn dieses Buch einer Flut an <strong>In</strong>formationen gleichkommt,<br />
in der ein Detail wie dieses, wenn man nicht explizit hiernach sucht, nur schwer in Erinnerung<br />
bleibt. Nichtsdestotrotz bleibt die Tatsache bestehen, dass der fiktionale Bund der Justified Ancients of<br />
Mummu, die ihre Verkörperung durch Drummond und Cauty erfuhren, als sie deren Namen so wie<br />
Philosophie annahmen, existierte um den Wucherbetrieb im Herzen unseres (Geld-)Systems zu zerstören.<br />
IN ART WE TRUST<br />
Der Grund dahinter, dass unser ökonomisches System Konzepte wie die von Krediten, Darlehen und<br />
Verzinsung vertritt sind keine anderen als historische Entscheidungen. Beispielsweise gab es Epochen, in<br />
denen man es mit Negativzins-Ökonomien versuchte. <strong>In</strong> diesen Systemen verringert sich die Menge des<br />
Geldes im Umlauf über die Zeit und verliert an <strong>We</strong>rt. Dieses Konzept ist ähnlich der Praxis von Getreidespeichern<br />
deren Menge an Vorräten aufgrund von Mäusen oder anderen Schädlingen im Frühling kleiner<br />
sein wird als die, mit der man im Winter zu horten begonnen hatte. Negativzins-Währungen haben den<br />
Vorteil, dass zur Ausgabe angeregt wird. Anstatt es zu horten, ist es vorteilhafter es in produktiver <strong>We</strong>ise<br />
auszugeben, beispielsweise für die Reparatur von Gebäuden oder der Gründung von Geschäften.<br />
Unter diesem Modell zirkuliert das Geld leichter und schneller – von der Akkumulation wird abgehalten.<br />
Der Grund warum Positivzins-Währungen bevorzugt werden, liegt darin, dass sie ökonomisches<br />
Wachstum begünstigen. Genauer verlangt es sogar zwingend danach, andernfalls bräche das System ohne<br />
Schuldrückzahlungen an die Bank in sich zusammen. Banken sind schon deswegen sehr auf ökonomischen<br />
Wachstum bedacht, als dass sie nichts anderes zu tun haben als ihr eigenes Vermögen automatisch<br />
anwachsen zu sehen. Aus diesem Grund kann ein Stillstehen in der Ökonomie nicht hingenommen werden.<br />
Der Glaube, dass unendlicher Wachstum natürlich, unvermeidbar und möglich sei, wird allgemein<br />
anerkannt. Dieser Glaube, gründet auf nichts anderes als auf selbstreferentielles Selbstvertrauen, geschützt<br />
durch Gesetze, dem Eigeninteresse und sogenannten Ökonomie-Experten. Es gibt nur ein einziges<br />
Problem und zwar ein außerordentlich signifikantes. Unaufhörliches Wachstum ist in keiner <strong>We</strong>ise möglich,<br />
The K Foundation 14