In Art We Trust — Money In Art In Money
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demonstriert wie das politische <strong>In</strong>teresse, derer,<br />
die über mehr Geld verfügen lauter Gehör<br />
findet. Die Heuschrecken, die 50- und 100-Dollar-Scheine<br />
zum Futter haben, befinden sich in<br />
der Box mit dem Megaphonmikrophon – ihr Zirpen<br />
wird im Raum verstärkt. An der Wand informieren<br />
Tabellen, Diagramme und Zeichnungen<br />
darüber wie sich Geld als Redefreiheit übersetzen<br />
lässt und wie laut eine Heuschrecke zirpen<br />
würde, verfüge sie über ein Vermögen wie eines<br />
weltführenden Konzernes. Übertragen auf die<br />
Heuschrecken, die nahezu alles fressen können,<br />
lässt sich ihr Zirpen in südamerikanischer<br />
Folklore mit einem bevorstehenden Geldsegen<br />
oder Vermögen in Verbindung bringen.<br />
D*Face, London (UK)<br />
www.dface.co.uk, $.$. 29<br />
Der aus London stammende D*Face gehört zu<br />
den angesehensten britischen Urban <strong>Art</strong> Künstlern.<br />
Er nutzt den städtischen Raum als Galerie<br />
für seine ausdrucksstarken <strong>We</strong>rke und ist vor<br />
allem für seine großformatigen Murals bekannt.<br />
D*Face arbeitet mit einer Vielzahl an Materialien<br />
und Techniken, um damit Skulpturen, großformatige<br />
Wandarbeiten und Cut Outs zu gestalten.<br />
Seine Motive sind häufig der comicartigen Malerei<br />
des Pop <strong>Art</strong> Künstlers Roy Lichtenstein entliehen,<br />
die er jedoch mit Elementen des Todes und<br />
der Vergänglichkeit verfremdet. Seine zugleich<br />
schockierenden und unterhaltenden Arbeiten<br />
beschäftigen sich immer mit der amerikanischen<br />
Alltagskultur und sind inspiriert vom American<br />
Dream und dem Streben nach Fame, Reichtum<br />
und ewiger Jugend. Gleichzeitig aber kritisiert<br />
er das Konsumverhalten und den Materialismus<br />
unserer Zeit. Er hatte bereits Gruppen- und<br />
Einzelausstellungen in der Stolen Space Gallery<br />
(London), der Saatchi Gallery (London) und im<br />
<strong>We</strong>nde Museum (Culver City, CA).<br />
Dadara, Amsterdam (NL)<br />
www.dadara.nl, $.$. 276–281<br />
Dadara, eigentlich Daniel Rozenberg (geboren<br />
1969 in Łódź) ist ein niederländischer Aktionskünstler<br />
der durch Flyer, Malereien, Album<br />
Cover für eine damals junge elektronische Musikszene,<br />
Statuen, zuletzt und am entscheidensten<br />
für seine performativen Kunstwerke<br />
berühmt geworden ist. Seine frühen Arbeiten,<br />
unter anderen für den RoXY Club in Amsterdam,<br />
Outland Records und das Mystery Land Festival<br />
machten ihn öffentlich bekannt und führte<br />
dazu, dass das die Reflex Modern <strong>Art</strong> Gallery<br />
in Amsterdam auf ihn aufmerksam wurde. Hier<br />
hatte bis heute Dadara über zehn Einzelausstellungen<br />
und hierüberhinaus in Paris, Berlin,<br />
Miami und New York. <strong>In</strong> den letzten 10 Jahren<br />
lag Dadaras Fokus auf interaktiven Kunstprojekten,<br />
sowie der Malerei. <strong>In</strong> seinen Arbeiten<br />
äußert sich Dadara fast immer zu gesellschaftlichen<br />
Themen wie staatlicher Kontrolle, Mangel<br />
an Transparenz, Schutz der Privatsphäre<br />
und vor allen Dingen <strong>We</strong>rterschaffung, Geld und<br />
Träume. 2010 begann Dadara mit dem »Pool of<br />
Plenty«-Projekt: einem Pool gefüllt mit Millionen<br />
Geldscheinen, bei dem nur ein näherer Blick<br />
zeigt, dass es sich nicht um echtes Geld, sondern<br />
um ästhetische Kunstwerke handelt. Damit<br />
kein Geld hieraus gestohlen wurde, sicherte eine<br />
Security den Pool ab. Besucher konnten dennoch<br />
Geldscheine erwerben, bei der ebenfalls<br />
von Dadara initiierten »Exchanghibition Bank«.<br />
Diese Bank nimmt die Gestalt eines Pop-Up<br />
Tausch-Schalters an, der auf unterschiedlichen<br />
kulturellen Veranstaltungen wie der »Nuit Blanche«<br />
Guerilla-Banking betreibt. Das beinhaltet<br />
beispielsweise, dass Besucher ihr echtes Geld<br />
gegen Künstlerwährungen eintauschen konnten.<br />
2011 performte die Exchanghibition Bank während<br />
des Burning Man Festivals in der Wüste<br />
von Nevada, einem einwöchigen Kunstfestivals,<br />
auf dem Geld nicht zugelassen ist. Teilnehmer<br />
konnten seine Kunstwährungen erwerben, indem<br />
sie einen spirituellen »Karma-Bereinigungs-Vertrag«<br />
unterzeichneten und sobald die<br />
Exchanghibition-Bänker den <strong>We</strong>rt von Kunst<br />
und Geld mit ihnen ausdiskutiert hatten.<br />
Death NYC, New York (US)<br />
www.deathnyc.com, $.$. 24, 36, 57<br />
DEATH ist eine Street <strong>Art</strong> Künstlerin aus New<br />
York City. Aufgewachsen in NYC war sie vielen<br />
Kulturen und Perspektiven ausgesetzt, die sie<br />
veranlasste den Urbanen Raum artistisch zu<br />
erforschen. Die prägenden Einflüsse der New<br />
Yorker Street Szene veranlasste sie ebenfalls<br />
zu ihrem Künstlerpseudonym, den sie wie viele<br />
Graffiti-Künstler nutzt um weiterhin künstlerische<br />
Arbeiten im öffentlichen Raum fortzuführen.<br />
Sie begann mit der Bemalung von Fassaden<br />
und Räumen populärer Läden in Soho und der<br />
Chelsea Area. Ihr Name ist ein Akronym zu<br />
»Don’t Easily Abandon The Hope«. Ihr vorangestelltes<br />
<strong>In</strong>teresse gilt der Verspottung der<br />
Mainstream Medien durch zurückgreifen auf<br />
Pop-Bildmaterial. Sie lebt und arbeitet in New<br />
York City, sowie in Tokyo.<br />
Lex Drewinski, Potsdam (GER)<br />
www.lexdrewinski.com, $.$. 97, 208<br />
Der aus Polen stammende Künstler nannte<br />
seine 1995 entstandene Plakatserie zur Kritik<br />
diverser politischer Ismen »Schablonen«. Mit<br />
dem Motiv »Materialsm« codiert Drewinski die<br />
gemeinhin dominierende philosophische Dimension<br />
in eine rein pekuniäre um: das zum Piktogramm<br />
verknappte Dollar-Symbol steht für das<br />
Maß der Dinge. Aus Anlass des 100. Geburtstages<br />
Bertold Brechts im Jahr 1998 entstand<br />
Drewinskis Hommage »100 Jahre Brecht«, die<br />
ebenso knapp wie frappierend eines der bekanntesten<br />
Stücke Brechts, »Die Dreigroschenoper«,<br />
mit drei 10-Pfennig-Münzen in Gestalt<br />
des Blindenzeichens visualisierte.<br />
Marcel Duchamp (FR/ US), $.$. 212<br />
Der französisch-amerikanische Künstler ist der<br />
einflussreichste Mitbegründer der Konzeptkunst<br />
und <strong>We</strong>gbegleiter des Dadaismus und Surrealismus.<br />
1919 bezahlte er seinen Zahnarzt mit einem<br />
selbstgezeichneten Scheck ausgestellt auf<br />
The Teeth’s Loan & <strong>Trust</strong> Company, Consolidated.<br />
Duchamp spielt mit den Wortbedeutungen<br />
des Wortes »Draw« und der französischen Entsprechung<br />
»Tirer«, was sich je nach Auslegung<br />
als »Erhalten« z.B: von einem Gehalt, «Ziehen«<br />
z.B. von Zähnen und »Zeichnen« übersetzen lässt.<br />
Yurko Dyachyshyn (UKR)<br />
www.dyachyshyn.com, $.$. 90<br />
Während viele Menschen ein einfaches Leben<br />
mit kleinen Freuden bevorzugen, zieht es andere<br />
zum Geld als Maßstab der Lebensqualität.<br />
Materialismus und Gier treiben Millionen an ihre<br />
Lebenserfüllung in der Akkumulation von Geld zu<br />
sehen, das sie als Symbol ihrer fast spirituellen<br />
Hingabe anbeten. Der ukrainische Photograf Yurko<br />
Dyachyshyn verbindet diese beiden Gedanken in<br />
seiner Serie handgemachter Collagen unter dem<br />
Titel »Saint Franklin«. Er collagiert das Portrait von<br />
IN ART WE TRUST<br />
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