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Cruiser im November 2012

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CRUISER Edition <strong>November</strong> <strong>2012</strong><br />

News<br />

ministerin Julia Gillard, eine strikte Gegnerin<br />

der Homo-Ehe, hatte ihrer Laborfraktion eine<br />

Gewissensabst<strong>im</strong>mung erlaubt. Oppositionsführer<br />

Tony Abbott hatte jedoch trotz massiven<br />

Drucks aus den eigenen Reihen die Aufhebung<br />

des Fraktionszwangs für seine Abgeordneten<br />

strikt abgelehnt.<br />

Sacramento<br />

Kalifornien verbietet<br />

«Konversionstherapien»<br />

Als erster US-Bundesstaat hat Kalifornien «Konversionstherapien»<br />

für Jugendliche unter 18<br />

Jahren verboten. Schwul-lesbische Organisationen<br />

begrüssten die Entscheidung von Gouverneur<br />

Jerry Brown. Die «Human Rights Campaign»<br />

bezeichnete Konversionstherapien bei<br />

Jugendlichen als «Kindesmissbrauch» und kündigte<br />

an, sich nach dem Erfolg in Kalifornien<br />

für eine bundesweite gesetzliche Ächtung der<br />

«Homoheilung» einzusetzen. Bei der Anhörung<br />

vor einem Parlamentsausschuss hatten Psychologenverbände<br />

gewarnt, junge Homosexuelle<br />

könnten mit derlei «Therapien» in den Selbstmord<br />

getrieben werden. Sogenannte Ex-Gays<br />

hatten hingegen als Vertreter konservativer<br />

christlicher Organisationen betont, Eltern hätten<br />

das Recht, ihre Kinder solchen Therapien<br />

zu unterziehen.<br />

Toronto<br />

Fünf Städte bewerben sich<br />

um worldOutgames 2017<br />

Denver, Miami Beach, Reykjavik, Rio de Janeiro<br />

und Rom bewerben sich um die Austragung<br />

der vierten worldOutgames 2017. Dies teilte die<br />

Gay & Lesbian International Sport Association<br />

(GLISA), ansässig in Toronto, mit. Zu den world-<br />

Outgames gehören Sport-Turniere, ein Kulturprogramm<br />

sowie als dritte Säule eine Menschenrechtskonferenz.<br />

Die abwechselnd mit<br />

den Gay Games stattfindende Veranstaltung<br />

fand erstmals 2006 <strong>im</strong> kanadischen Montreal<br />

statt. 2009 war die dänische Hauptstadt Kopenhagen<br />

Gastgeberin der zweiten worldOutgames.<br />

Die dritte Ausgabe des internationalen schwullesbischen<br />

Sportevents soll <strong>im</strong> August 2013 <strong>im</strong><br />

belgischen Antwerpen über die Bühne gehen.<br />

Hongkong<br />

Vater verschachert<br />

lesbische Tochter<br />

«Ich suche eine Braut. Ich bin ein romantischer<br />

Poet.» «Hast du es schon mal mit einem männlichen<br />

Liebhaber probiert?» Solche Zuschriften<br />

erhält die Chinesin Gigi Chao täglich zu<br />

Hunderten auf Facebook, seit ihr schwerreicher<br />

Gigi Chao (rechts) mit Partnerin<br />

Vater umgerechnet 60 Millionen Franken demjenigen<br />

versprochen hat, der seine Tochter ehelicht.<br />

Gigi Chao ist nämlich lesbisch, lebt mit<br />

einer festen Partnerin zusammen und das gefällt<br />

ihrem Vater gar nicht. Also hat der 76-jährige<br />

Millionär aus Hongkong beschlossen, seine<br />

Tochter mit einem weltweit ausgeschriebenen<br />

Kopfgeld an den Mann zu bringen. Die 33-jährige<br />

reagierte entsetzt und flehte ihren Vater auf<br />

Facebook an, den Unsinn einzustellen. Gigi erhält<br />

aber über Facebook auch Zuspruch wie diesen:<br />

«Dein Vater ist verrückt. Es tut mir so leid,<br />

dass du dich damit rumplagen musst!»<br />

Kuala Lumpur<br />

Scharia steht über Verfassung<br />

Vier junge malaysische Transsexuelle haben<br />

eine gerichtliche Schlacht gegen den Islam verloren.<br />

Das weltliche Hohe Gericht in Seremban<br />

lehnte den Antrag von vier Transsexuellen<br />

ab, das Verbot des Tragens von Frauenkleidern<br />

durch Männer <strong>im</strong> islamischen Schariarecht als<br />

Verstoss gegen die Verfassung zu kippen. Richterin<br />

Datuk Siti Mariah Ahmad sagte, es sei nicht<br />

zu leugnen, dass die vier als Männer geboren<br />

worden und zudem Musl<strong>im</strong>e seien. Also gelte<br />

für sie das Schariagesetz, das es Männern verbietet,<br />

sich als Frauen auszugeben. Das mehrheitlich<br />

musl<strong>im</strong>ische Malaysia hat ein doppeltes<br />

Rechtssystem. Für die Musl<strong>im</strong>e des Landes gilt<br />

neben den weltlichen Gesetzen in einer Reihe<br />

von Rechtsbereichen auch die Scharia.<br />

Kampala<br />

Brite wegen schwulem<br />

Theaterstück vor Gericht<br />

David Cecil ist von den ugandischen Behörden<br />

gegen eine Kaution von umgerechnet 181 Franken<br />

aus der Untersuchungshaft entlassen worden.<br />

Der Brite ist angeklagt, ohne Genehmigung<br />

ein Theaterstück mit schwulem Inhalt in<br />

Ugandas Hauptstadt Kampala aufgeführt zu haben.<br />

In dem Stück «The River and the Mountain»<br />

geht es um einen jungen schwulen Ugander,<br />

der in einer homophoben Umwelt aufwächst.<br />

Die Zensurbehörde störte an dem Stück, dass<br />

Homosexuelle positiv dargestellt werden. Die<br />

Geschichte sei «anstössig», weil sie eine «Vergötterung»<br />

des «egoistischen» Verhaltens von<br />

Schwulen zum Thema habe. Homosexualität ist<br />

in Uganda als «Straftat wider die Moral» verboten<br />

und kann mit der Höchststrafe «lebenslang»<br />

geahndet werden.<br />

Roseau<br />

Dominica startet Kampagne<br />

gegen Homosexualität<br />

Der Karibikstaat Dominica will in seinen Schulen<br />

gegen «Normabweichung, schlechtes Benehmen<br />

und Homosexualität» vorgehen. Bildungsminister<br />

Petter Saint Jean erklärte, diese<br />

«Probleme» seien unter den Schülern des Landes<br />

weit grösser als angenommen. Deshalb müsse in<br />

den staatlichen Schulen neben der Ausbreitung<br />

von Kr<strong>im</strong>inalität und Gewalt insbesondere Homosexualität<br />

verhindert werden. «Wir müssen<br />

die jungen Leute von Dominica retten», betonte<br />

Saint Jean. Der Inselstaat war bis 1978 eine britische<br />

Kolonie. Wie in den meisten ehemaligen<br />

britischen Kolonien wird auch auf Dominica als<br />

juristisches Erbe des Empires Homosexualität<br />

noch kr<strong>im</strong>inalisiert. Im März dieses Jahres sorgte<br />

Domenica mit der Verhaftung und Anklage<br />

von Teilnehmern einer schwulen Karibikkreuzfahrt<br />

international für Schlagzeilen.<br />

St. Petersburg<br />

333 Millionen Rubel Strafe<br />

für Madonna<br />

Pop-Ikone Madonna wurde wie angekündigt<br />

von einem russischen Gericht vorgeladen. Der<br />

Grund: Madonna ist eine gesetzeswidrige Person.<br />

Sie hat während eines Konzerts in St. Petersburg<br />

rosafarbene Armbänder verteilt und offen<br />

ihre Solidarität mit der lesbischen, schwulen,<br />

bisexuellen, transsexuellen Gemeinschaft bekundet.<br />

In St. Petersburg ist die Darstellung von<br />

Homosexualität seit Februar <strong>2012</strong> in der Öffentlichkeit<br />

verboten.<br />

Nach einem Bericht von «Russia Today» gibt es<br />

neun verschiedene Kläger, darunter auch die<br />

kremltreue Gruppe «Russische Handelsunion<br />

der Bürger». Madonna wird wegen Blasphemie<br />

und Beschädigung der kulturellen Wurzeln St.<br />

Petersburgs angeklagt. Die Forderungen belaufen<br />

sich auf 333 Millionen Rubel, rund zehn<br />

Millionen Schweizer Franken.<br />

Die erste Anhörung wurde auf Ende Oktober<br />

angesetzt. Ein Statement der Sängerin blieb<br />

bislang aus. Es ist aber anzunehmen, dass Madonna<br />

diesem Zirkus fernbleibt.<br />

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