18.05.2016 Aufrufe

Cruiser im März 2012

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

News CRUISER Edition <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />

Internationale<br />

News<br />

4<br />

Frankreich<br />

St<strong>im</strong>men auf Kosten der<br />

Homo-Ehe?<br />

Die «Grande Nation» wählt am 22. April <strong>2012</strong><br />

einen neuen Präsidenten. Der derzeitige Amtsinhaber,<br />

Nicolas Sarkozy, Ehemann von Model<br />

Carla Bruni, kann laut Umfragen auf keine Wiederwahl<br />

zählen. Er sinkt stetig in der Gunst der<br />

Wähler, so auch seine Partei, die Union pour<br />

un mouvement populaire, kurz UMP. Doch der<br />

Laufbursche von Angela Merkel ist eine Kämpfernatur.<br />

Einen beachtlichen Teil an Wählerst<strong>im</strong>men erringt<br />

auch die rechtsnationalistische Front National.<br />

Deren Chef, Jean-Marie Le Pen, provoziert<br />

regelmässig mit ultra-konservativen, wenn<br />

nicht sogar mit rechtsradikalen Aussagen. Unnötig<br />

zu erwähnen, dass Homosexuelle bei Le<br />

Pen schlecht abschneiden (harmlos formuliert).<br />

Chancen auf einen Sieg wird Le Pen niemals<br />

haben, aber seine Partei verfügt über Einfluss.<br />

Nicolas Sarkozy ist freilich nicht so drastisch<br />

wie Le Pen. Aber er wird St<strong>im</strong>men aus dem<br />

rechten Lager benötigen, um zu gewinnen. Der<br />

57-Jährige gab Mitte Februar seine Kandidatur<br />

für die Präsidentschaftswahlen bekannt: «Ja,<br />

ich bin Kandidat für die Präsidentschaftswahl»,<br />

sagte Sarkozy <strong>im</strong> französischen Fernsehsender<br />

TF1. Keine Überraschung. Seine Kandidatur<br />

war so sicher wie das Amen in der Kirche.<br />

Zur einfachen Erklärung: 63 Prozent der Franzosen<br />

sprachen sich laut jüngsten Umfragen<br />

für die Homo-Ehe aus. Viele dieser St<strong>im</strong>men<br />

stammen aus dem Lager der Sozialisten. François<br />

Hollande ist der neue Hoffnungsträger der<br />

Partei – und der Franzosen. Er unterstützt die<br />

Homo-Ehe voll und ganz.<br />

Deswegen bestand Handlungsbedarf bei Nicolas<br />

Sarkozy. In einem Interview in der Zeitung «Le Figaro»<br />

bestätigte der Präsident, dass er sich gegen<br />

die Homo-Ehe stellen wird. Er begründet seine<br />

ablehnende Haltung mit einem automatischen<br />

Adoptionsrecht für Schwule und Lesben. Nun<br />

instrumentalisiert Nicolas Sarkozy die französische<br />

Gay-Community zu seinen Gunsten. Mit<br />

seiner Haltung gegen die Homo-Ehe sind ihm<br />

viele St<strong>im</strong>men aus dem Lager Le Pens gewiss.<br />

San Francisco<br />

Preisbewusstsein statt Luxus<br />

Die neueste Studie des Reiseverhaltens von<br />

schwul-lesbischen Amerikanern durch Community<br />

Marketing (CMI) brach mit lieb gewordenen<br />

Klischees. So wurde der Mythos vom luxusverliebten<br />

Homotouristen entzaubert. Bei<br />

der Selbsteinschätzung ihres Reisetyps gab die<br />

Mehrheit der Befragten an, eher Hotels und<br />

Touren <strong>im</strong> mittleren Preissegment zu buchen.<br />

An zweiter Stelle liegen die sehr preisbewussten<br />

«Budgettraveler» und dann erst kommen<br />

diejenigen, für die <strong>im</strong> Urlaub nur das Feinste<br />

gut genug ist. Aber auch bereits Bekanntes<br />

wurde bestätigt. Schwule Männer zieht es eher<br />

in urbane Gefilde als auf Ökoreisen und in Natururlaube.<br />

Minnesota<br />

Michelle Bachmann schuld an<br />

Suiziden schwuler Teenager<br />

Die meisten Selbstmorde unter homosexuellen<br />

Teenagern in den USA ereignen sich <strong>im</strong> Wahlkreis<br />

der ultrakonservativen Politikerin Michelle<br />

Bachmann <strong>im</strong> US-Bundesstaat Minnesota. Im<br />

Schulbezirk Anoka-Hennepin habe es in den<br />

letzten zwei Jahren insgesamt neun Selbstmorde<br />

unter Schülern gegeben, hiess es in einer<br />

gros sen Reportage des Magazins «Rolling Stone».<br />

Vier davon seien durch Mobbing wegen ihrer (angeblichen)<br />

Homosexualität in den Tod getrieben<br />

worden. Dem Bericht zufolge hat Bachmann als<br />

Ikone der rechten Tea-Party-Bewegung die extrem<br />

homophobe Atmosphäre in ihrer He<strong>im</strong>at<br />

begünstigt.<br />

Havanna<br />

Polizei ermordet Transsexuelle<br />

Die 18-jährige «Jessica» Leidel Luis wurde laut<br />

internationalen Bloggern am 4. Januar <strong>im</strong> südkubanischen<br />

Guá<strong>im</strong>aro bei einer Verkehrskontrolle<br />

angehalten und von den Beamten als<br />

«schwarze Schwuchtel»» besch<strong>im</strong>pft. Die Beamten<br />

sollen die Frau anschliessend festgenommen<br />

und in der Haft zu Tode geprügelt haben,<br />

habe das Internetmagazin Cubanet berichtet.<br />

Die Leiche sei dann mitten in der Nacht an<br />

einen unbekannten Ort gebracht worden. Cubanet<br />

berufe sich auf die Aussage eines Mitgefangenen.<br />

Obwohl sich Kubas kommunistische<br />

Regierung seit einiger Zeit schwulenfreundlich<br />

gibt, kommt es <strong>im</strong>mer wieder zu Akten<br />

der Willkür und Gewalt gegen Schwule, Lesben<br />

und Transsexuelle. Im vergangenen Jahr<br />

soll ein schwuler Mann in einem Gefängnis<br />

in Havanna unter ungeklärten Umständen gestorben<br />

sein.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!