De:Bug 157
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Publikum, du hast keine Pflicht mehr zu erfüllen, sie vertrauen<br />
dir. Du greifst automatisch nach der richtigen Platte und<br />
irgendwie hat sich eine gegenseitige Ruhe eingepegelt. Alle<br />
haben Spaß, keine Fragen sind mehr offen.“ Da zeigt sich auch<br />
die nostalgische Liebe zum Vinyl, das jedes Mal eine kleine<br />
Geschichte mit auf die Plattenteller legt, ob die der eigenen<br />
Studio-Sessions, oder eine aus der Jugend, bei der ein Apothekenjob<br />
und eine mühselige Staufahrt manchmal erst eine<br />
Platte ermöglichen. Märchen, die vielleicht an der MP3-<br />
Realität vorbei segeln. Aber die Entwicklung auf der anderen<br />
Seite der Boxen gefällt den drei Künstlerseelen sowieso<br />
nicht immer. “Es gibt eine neue Generation, die total von<br />
Filmen wie 'Berlin Calling' oder 'Feiern' geprägt sind. Die<br />
haben das zur Schulzeit geguckt und meinen dann zu wissen:<br />
'Ah, in der Bar25 muss man sich Glitter in die Fresse schmieren<br />
und Konfetti ins Haar. Jetzt zieh ich nach Berlin und mein<br />
Traum ist, dort hinterm Tresen zu stehen.' Hauptsache die<br />
Bassdrum wummst und jeder sieht geil aus. Es geht denen<br />
nicht mehr um Musik, und das stört mich“, betrauert Oskar.<br />
<strong>De</strong>r große Ansturm auf Berlin beschert den White-Jungs<br />
aber auch eine größere Projektionsfläche für ihre musikalische<br />
Botschaft, die Suche nach den kleinen I-Tüpfelchen des<br />
Lebens. <strong>De</strong>n richtigen Look hat Oskar Offermann für diese<br />
Missionsarbeit auf jeden Fall. Wir folgen ihm ins gelobte<br />
Land.