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De:Bug 157

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Halion 4 / 4.5<br />

Flaggschiff-Sampler<br />

Steinbergs Software-Sampler hat mit der neuen Version 4<br />

nicht nur einen frischen Anstrich bekommen, sondern ist von<br />

Grund auf neu programmiert worden. Dass Steinberg jetzt<br />

anscheinend Ernst macht mit schnelleren Entwicklungszyklen,<br />

lässt sich schon daran erkennen, dass es bereits kurz<br />

vor unserem Testende eine Public Beta der Version 4.5 gab.<br />

Text Benjamin Weiss<br />

Halion 4 kommt mit einer 15 GB großen Library und grob<br />

überschlagen etwa 1.600 Presets, die wiederum zu einem<br />

großen Teil aus Steinbergs Rompler Halion Sonic stammen.<br />

<strong>De</strong>ren Bandbreite ist erwartungsgemäß ziemlich<br />

groß, die Klangqualität aber durch die Bank weg wirklich<br />

gut, also durchaus geeignet für Standards in jedem<br />

erdenklichen Bereich. Die Oberfläche kann man sich im<br />

neuen Halion selbst zusammenstückeln. Per Pfeil in der<br />

rechten oberen Ecke jedes Teilfensters lässt sich bestimmen,<br />

welche Arbeitsbereiche wo sichtbar sind und welche<br />

nicht. Das ist gerade für Laptop-User ziemlich praktisch,<br />

schafft aber auch sonst mehr Platz und Übersicht auf dem<br />

Bildschirm.<br />

Phraserdreschen<br />

Eines der Highlights der neuen Version ist auf jeden Fall<br />

der Flex Phraser in Verbindung mit den neuen Spielhilfen<br />

Quick Controls und Trigger Pads. <strong>De</strong>r Flex Phraser<br />

stammt aus Yamahas Motif-Synthesizer und ist im<br />

Prinzip ein komplexer Arpeggiator, der mit mehr als 1.000<br />

Phrasen kommt, leider aber nicht selbst programmierbar<br />

ist. Mit den Quick Controls lassen sich die acht wichtigsten<br />

Parameter belegen, die ebenfalls acht Trigger Pads<br />

können Noten, Akkorde oder Phrasen aus dem Flex ansteuern,<br />

so dass sich Halion 4 auch gut spielen lässt. Seit<br />

VST 3.5 hat Steinberg mit VST Expression die Möglichkeit<br />

eingeführt, einzelne Noten individuell zu modulieren, was<br />

natürlich auch unterstützt wird. Schließlich gibt es noch<br />

die Möglichkeit, mit Mega-Trig schnell und problemlos<br />

Spielweisen für einzelne Samples festzulegen.<br />

Synthesizer und Effekte<br />

Halion 4 hat einen eigenen Synthesizer bekommen, der<br />

sich mit Samples kombinieren lässt und drei Oszillatoren,<br />

Rauschen, Multimodefilter und außerdem noch einen<br />

Suboszillator bietet. Dazu kommen ein 32-Step-Sequenzer<br />

und zwei LFOs. <strong>De</strong>r Synthesizer kann klanglich durchaus<br />

mit den meisten einfacheren PlugIns mithalten und ist<br />

eine nette Dreingabe. Die 44 Effekte decken das übliche<br />

Spektrum ab und klingen ordentlich, mit dabei ist auch<br />

der aus Cubase stammende Faltungshall Reverence.<br />

Import<br />

Halion 4 kann die meisten Standard-Sample-Formate<br />

wie EXS24, Akai, Rex1 und Rex 2, SoundFont und Kontakt<br />

lesen und richtig interpretiert importieren, neu dazugekommen<br />

sind mit der Public Beta noch GIGA-Files, HSB<br />

und auch ISOs. Etwas unübersichtlich ist der Samplebrowser,<br />

der in der Public Beta aber bereits vollständig<br />

umgebaut wurde und jetzt wesentlich zugänglicher ist.<br />

Fazit<br />

Mit Version 4 ist Halion einen großen Schritt vorangekommen.<br />

Das modulare Interface ist zwar zunächst<br />

gewöhnungsbedürftig, erlaubt aber anders als bei<br />

der Konkurrenz ein genaues Anpassen an die eigenen<br />

Arbeitsgewohnheiten und schafft Platz auf überbevölkerten<br />

Laptop-Bildschirmen. Halion ist - klar! - auf Cubase<br />

ausgerichtet, was manchmal auch dazu führt, dass gewisse<br />

Standardfunktionen wie Slicing oder Timestretching<br />

nicht am Start sind, da die ja von der Mutter-DAW<br />

übernommen werden. Mit der bereits recht gut funktionierenden<br />

Public Beta von Halion 4.5 ist aber zumindest<br />

Timestretching und Pitchshifting mit an Bord und außerdem<br />

gibt es jetzt auch Multi-Core-Unterstützung. Wer<br />

also einen neuen Haupt-Sampler sucht, sollte Halion 4<br />

auf jeden Fall mal anchecken, denn inzwischen ist er der<br />

Konkurrenz durchaus ebenbürtig und eine 30-Tage-<strong>De</strong>mo<br />

für umsonst steht zur Verfügung.<br />

Formate: Stand Alone, VST, AU<br />

Preis: 350 Euro<br />

www.steinberg.de<br />

2 x 8-stufiger Analogsequenzer<br />

doepfer.de<br />

DARK<br />

TIME<br />

USB/Midi CV/Gate

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