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karriereführer ingenieure 1.2015

Mobilität der Zukunft – E-Mobility: Eine Branche unter Strom Umbruch. Auf den deutschen Straßen ist der Durchbruch der Elektromobilität bislang ausgeblieben. Dennoch: Die Elektrifizierung des Antriebs und vieler anderer Komponenten im Auto bestimmt die Autoindustrie. Hersteller und Zulieferer suchen mit Hocheifer nach Innovationen, um dann zur Stelle zu sein, wenn die Ideen zur Mobilität von morgen Wirklichkeit werden.

Mobilität der Zukunft – E-Mobility: Eine Branche unter Strom

Umbruch. Auf den deutschen Straßen ist der Durchbruch der Elektromobilität bislang ausgeblieben. Dennoch: Die Elektrifizierung des Antriebs und vieler anderer Komponenten im Auto bestimmt die Autoindustrie. Hersteller und Zulieferer suchen mit Hocheifer nach Innovationen, um dann zur Stelle zu sein, wenn die Ideen zur Mobilität von morgen Wirklichkeit werden.

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<strong>karriereführer</strong> <strong>ingenieure</strong><br />

<strong>1.2015</strong><br />

Top-Thema<br />

Foto: Fotolia/Irina Schmidt<br />

Alles neu, alles anders<br />

Wer als Ingenieur in der<br />

Autoindustrie anfängt, steigt in<br />

eine Branche im Umbruch ein. Ob<br />

IT oder Elektrotechnik: Die Fahrzeuge<br />

entwickeln sich zu<br />

komplexen und vernetzten Systemen.<br />

Gefragt sind neugierige Entwickler,<br />

die auch Marketing und<br />

Ethik mitdenken und bei aller<br />

Leidenschaft fürs Auto Freude daran<br />

haben, ganz neue Mobilitätskonzepte<br />

zu entwerfen.<br />

Von André Boße<br />

Ein gutes Auto vor 20 Jahren? Hatte<br />

fünf Gänge, acht Zylinder – und vermittelte<br />

ein gutes Fahrgefühl. Und<br />

morgen? Werden wir bei einem guten<br />

Auto von ganz anderen Dingen reden.<br />

Von elektrischen Antrieben. Von vernetzten<br />

IT-Komponenten an Bord, die<br />

miteinander kommunizieren und Kontakt<br />

zu anderen Autos aufnehmen.<br />

Und von Fahrerassistenzsystemen, die<br />

schon bald so ausgeklügelt sein werden,<br />

dass sie in der Lage sind, das Auto<br />

selbst zu steuern, ganz autonom, ohne<br />

Zutun des Fahrers. Das Auto wird zwar<br />

auch in Zukunft in erster Linie ein individuelles<br />

Fortbewegungsmittel bleiben.<br />

Es wird aber zugleich auch Teil<br />

eines digital vernetzten Mobilitätssystems<br />

sein.<br />

Plädoyer für die grundlegenden Dinge<br />

Was das für den Autoingenieur der<br />

Zukunft bedeutet? Die Frage geht an<br />

Dr. Ulrich Knödel, den leitenden Ingenieur<br />

bei Getrag, einem Unternehmen<br />

aus der Region Heilbronn, das die Autoindustrie<br />

seit vielen Jahren mit Getrieben<br />

beliefert. Man erwartet von ihm<br />

eine Antwort mit vielen neuen technischen<br />

Schlagworten, mit Begriffen aus<br />

der IT oder sogar der Kybernetik. Alles<br />

auch wichtig, sagt er. „Ich plädiere<br />

jedoch dafür, sich als Berufseinsteiger<br />

auf die Grundlagen zu konzentrieren:<br />

Elektrotechnik, Elektronik, Technische<br />

Mechanik, Strömungslehre, Thermodynamik.“<br />

Zugegeben, diese Grundlagen<br />

seien auf dem Studienplan oftmals die<br />

unpopulären Disziplinen. „Aber sie setzen<br />

den Nachwuchsingenieur in die<br />

Lage, sich später auf unbekanntem Terrain<br />

zu bewegen und neue Themen<br />

selbst zu erarbeiten. Und darauf<br />

kommt es an.“ Die Rückbesinnung auf<br />

die grundlegenden Wissensgebiete der<br />

Ingenieurwissenschaften hat einen<br />

Grund: Durch die Elektrifizierung<br />

immer weiterer Teilbereiche ist das<br />

Auto zu einem so komplexen Produkt<br />

geworden, dass man die vielen technischen<br />

Zusammenhänge mit einem<br />

einzigen Studium gar nicht mehr<br />

abbilden kann. Wer als Ingenieur hier<br />

und dort ein wenig hineinschnuppert,<br />

erhält zwar eine Idee von der Vielfalt<br />

der Themen. Es bestehe, so Knödel,<br />

aber auch die Gefahr, dass man sich<br />

überall ein bisschen auskennt, aber nirgendwo<br />

so richtig. Auf Basis der<br />

Grundlagen tue man sich dagegen<br />

leichter, sich in die verschiedenen<br />

Bereiche einzuarbeiten, wenn es beim<br />

Job darauf ankommt. Und das ist die<br />

bessere Taktik.<br />

Der Ratschlag zeigt, wie sehr die neue<br />

Mobilität die Arbeit der Ingenieure in<br />

der Automobilindustrie verändert. „Die<br />

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