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ASO-Augsburg Süd-Ost, Mai 2016

Stadtteilmagazin für Augsburg-Hochzoll, -Herrenbach, -Spickel, -Textilviertel und Friedberg-West

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<strong>ASO</strong>! <strong>Mai</strong> <strong>2016</strong><br />

11<br />

Kennenlerntag in der<br />

Asylunterkunft<br />

Familien aus Syrien und Afghanistan tanzen, lachen<br />

und freuen sich mit den Nachbarn<br />

Trotz des eher verregneten Wetters war am Samstag,<br />

den 9. April ganz schön was los in der Josef-<br />

Wassermann-Straße in Friedberg-West gegenüber<br />

der Asylunterkunft im früheren Marxer-Gebäude. Die<br />

Menschen tanzten gemeinsam mit den deutschen<br />

Nachbarn, spielten miteinander und lernten sich bei<br />

leckeren landestypischen Speisen kennen. Die Unterkunft<br />

war offen und man konnte sie sich anschauen.<br />

Eingeladen hatte die Stadt Friedberg gemeinsam mit<br />

dem ehrenamtlichen Asylhelferkreis zu diesem Kennenlerntag<br />

der Gemeinschaftsunterkunft zwischen 11 und<br />

14 Uhr. Der Sprecher des Helferkreises Werner Fischer<br />

beschrieb die Arbeit der rund 50 Freiwilligen: „Da ist unheimlich<br />

viel Engagement vorhanden, ein großes Dankeschön<br />

dafür! Die Unterkunft selber ist einfach, aber<br />

die Bewohner sind sichtlich zufrieden. In den Gemeinschaftsküchen<br />

können sie auf jeden Fall ein fantastisches<br />

Büffet zaubern“, so Roland Eichmann.<br />

Frisches vom Feinsten zum Feiern!<br />

Mittwoch - Vormittag<br />

Muttertag<br />

8. <strong>Mai</strong><br />

auf dem<br />

Zwölf-Apostel-Platz<br />

Freitag - Nachmittag<br />

Pfingst -<br />

Fest<br />

Alles für ein gesundes, schmackhaftes Essen: Obst,<br />

frisches Gemüse, Biogemüse, Kartoffeln, Käse, Fisch,<br />

Frischfleisch, Wurst und Schinken, Honig, Geflügel,<br />

Eier, Nudeln, frisches Lammfleisch, Feinkost, Antipasti,<br />

eingelegte Spezialitäten, Blumen und Pflanzen.<br />

<strong>Augsburg</strong> • Hochzoll-<strong>Süd</strong>, Zwölf-Apostel-Platz<br />

Oben: Viel Spaß hatten die neuen Bewohner der Asylunterkunft in<br />

Friedberg-West beim großen Kennenlerntag.<br />

Unten: Die neuen Nachbarn stellen sich vor – gemeinsam wird getanzt<br />

und gelacht.<br />

Dem war nicht immer so. Bei der ersten<br />

Bürgerversammlung dazu im letzten Jahr<br />

gab es viele kritische Stimmen der Anwohner<br />

zur geplanten Asylunterkunft mit<br />

75 genehmigten Plätzen. Im Februar und<br />

März ist die Unterkunft dann belegt worden.<br />

Momentan wohnen dort etwa 40<br />

Menschen aus Syrien, insbesondere Aleppo,<br />

und Afghanistan, darunter alleine 20<br />

Kinder.<br />

Die Besonderheit in dieser<br />

Unterkunft ist, dass hier nur<br />

Familien mit Kindern wohnen.<br />

„Dieses Asylheim gehört zwar<br />

zur Gemeinde Friedberg-West,<br />

die Hoheit liegt aber bei der<br />

Regierung von Schwaben“,<br />

sagt Micha Neher, der sich<br />

zusammen mit W. Fischer um<br />

den Asylhelferkreis kümmert.<br />

Wie viele Asylbewerber noch<br />

dort einziehen werden, ist im<br />

Moment noch nicht bekannt.<br />

Von den Erstaufnahmeeinrichtungen<br />

werden Asylbewerber<br />

auf die Regierungsbezirke und<br />

von dort auf die Landkreise<br />

und kreisfreien Städte verteilt.<br />

Bei dezentraler Unterbringung<br />

bestimmt die dortige Ausländerbehörde<br />

den zukünftigen<br />

Wohnsitz. Betreiber der Gemeinschaftsunterkünfte<br />

ist die<br />

Regierung von Schwaben.<br />

Ein engagierter Helferkreis<br />

Die Asylbewerber benötigen<br />

bei weitem nicht nur ein Dach<br />

über dem Kopf, sondern auch<br />

Hilfe, sich auf die neuen Lebensumstände<br />

einzustellen. In<br />

Friedberg haben sich deshalb<br />

viele Freiwillige zusammengetan, um den<br />

Flüchtlingen über die staatlichen Hilfen hinaus<br />

beizustehen.<br />

W. Fischer freut sich: „Die Zusammenarbeit<br />

in unserem Helferkreis in Friedberg-West<br />

ist sehr gut. Wir haben bisher nur positive<br />

Erfahrungen sammeln können.“ Warum<br />

engagiert man sich im Helferkreis und<br />

welche Erfahrungen haben die ehrenamtlichen<br />

Helfer bislang gemacht?<br />

Eine Nachbarin, die sich auch im Helferkreis<br />

engagiert, erzählt uns, dass ihr Mann und<br />

sie von Anfang an geplant hatten, mitzuhelfen,<br />

sobald die neuen Nachbarn einziehen.<br />

„Unsere Erfahrungen sind durchweg<br />

sehr gut. Wir freuen uns über das Vertrauen,<br />

das uns entgegengebracht wird, die<br />

Offenheit und die Gastfreundschaft selbst<br />

unter schwierigen Bedingungen. Viel Freude<br />

macht uns auch die Fröhlichkeit der<br />

Kinder dort. Die Verständigung wird durch<br />

die Deutschkurse und durch die Tatsache,<br />

dass fast alle Kinder jetzt zur Schule gehen,<br />

jeden Tag noch ein bisschen besser.<br />

Die Zusammenarbeit im Helferkreis ist ein<br />

echter Gewinn für uns. Und wir erleben<br />

ganz viel Hilfsbereitschaft und freundliches<br />

Interesse rundum.“<br />

Viele Helfer hatten am Anfang Zweifel,<br />

ob sie das überhaupt können. Wie soll ich<br />

mich verständigen, wenn wir keine gemeinsame<br />

Sprache sprechen? „Was sind<br />

das für Menschen, die dieser Unterkunft<br />

zugewiesen werden? Und dann standen<br />

wir zu mehreren Helfern im Eingangsflur<br />

der Unterkunft, umringt von den neu angekommenen<br />

Menschen und taten einfach<br />

das, was notwendig war: Zum Rathaus<br />

begleiten, den nächsten Lebensmittelladen<br />

zeigen, die Herdsicherung erklären,<br />

Arzttermine vereinbaren oder auch mal<br />

notfallmäßig ins Krankenhaus fahren.... Die<br />

vielen nicht verwöhnten, wissbegierigen<br />

und fröhlichen Kinder beeindrucken mich<br />

am meisten. Unerwartet für mich ist dieses<br />

starke Gefühl, etwas sehr Sinnvolles zu<br />

tun. „Was wäre nur gewesen, wenn wir uns<br />

nicht gekümmert hätten?“<br />

Mehr Infos bei Ulrike Proeller, Telefon 0821/<br />

650 73 654 oder per <strong>Mai</strong>l: ulrike.proeller@<br />

friedberg.de Text / Fotos: S. Roth

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