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Leo August 2016

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Musik<br />

FOTO: LINDA BUJOLI<br />

Werkschau<br />

20 JAHRE AIR<br />

Musiksammler und Liebhaber sanfter Klänge können sich freuen,<br />

es kommt was Großes und Reichhaltiges.<br />

Eine Air-Anthologie! Den großen Durchbruch hatten die beiden<br />

Franzosen Jean-Benoît Dunckel und Nikolas Godin bei uns 1998<br />

mit dem Pop-Ambient-Album-Klassiker „Moon Safari“. Es folgten<br />

bis heute vielschichtige Alben und Single-Meisterwerke wie „Sexy<br />

Boy“, „Playground Love“, „All I Need“, „Do the Joy“ und „Kelly,<br />

Watch the Stars!“ – die in Remixen auch in den Klubs abräumen.<br />

Sonst immer nur soft und sphärisch? Nein, denn irgendwann<br />

hatten die beiden genug von<br />

einschmeichelnden Klängen und<br />

Grillenzirpen. Die Musik von Air<br />

wurde lauter, vor allem dunkler und unberechenbarer. Das Experimentieren<br />

gelang: Die Fans blieben treu. Eine komplette Werkschau<br />

von Air gibt es jetzt endlich und erstmals: „twentyears“. Die<br />

Liedsammlung erschien als Doppel-LP, Doppel-CD und in Digitalen<br />

Formaten. Auch mit raren und unveröffentlichten Tracks, etwa „Crickets“<br />

und „The Way You Look Tonight“ aus den „Pocket Symphony“-<br />

und „10 000 Hz Legend“-Sessions. Eine schöne Sache. •rä<br />

ERUPTION AUF CD<br />

Obwohl schon seit 1969 aktiv, gelang der Band mit Frontfrau Precious Wilson erst 1977 der<br />

Durchbruch, nachdem Erfolgsproduzent Frank Farian (Boney M., La Bouche, Milli Vanilli ...) sich<br />

ihrer angenommen hatte. Eruptions Version von „I Can’t Stand the Rain“ wurde zum Welthit<br />

und zum Start einer Pop-Karriere mit Erfolgen wie „One Way Ticket“ oder auch „Runaway“. Das<br />

hier mit Bonustracks neu aufgelegte Album erfreut mit bester Klangqualität und einem dicken<br />

Booklet. Unsere Anspieltipps sind „Computer Love“ und „Party Party“. 1980 war Precious<br />

Wilson nicht mehr dabei. Eruption landeten zwar noch weitere Hits (z. B. „Go Johnny Go“), aber<br />

Precious Wilson war wesentlich erfolgreicher, etwa mit „I Don’t Know“, „Cry to Me“ und „We<br />

Are on the Race Track“ – oder als Sängerin diverser House-Projekte. •rä<br />

HOTEI „STRANGERS“<br />

Der Japaner Tomoyasu Hotei ist einer der größten Musiker, die das Land der aufgehenden Sonne<br />

hervorgebracht hat. Sein Album „Strangers“ ist gespickt mit unerwarteten Wendungen und<br />

Überraschungen. Wenn die vorab veröffentlichte Single „How The Cookie Crumbles“ – einer<br />

von zwei Tracks, die Hotei mit Punk-Altmeister Iggy Pop aufgenommen hat – etwas gezeigt<br />

hat, dann, dass der Japaner kulturelle Grenzen genauso gerne überschreitet und aushebelt<br />

wie jede Art von Genrezugehörigkeiten und sonstigem Schubladendenken. Genau das ist es<br />

letztlich auch, was „Strangers“ ausmacht.

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